DAX-Überblick: Positiver Trend hält an

Der DAX (WKN: 846900) bleibt auf Erholungskurs. Am Donnerstag gewann das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 120 Punkte hinzu und ging +0,81% höher mit 15.352 Punkten aus dem Handel. Teils gute Quartalsbilanzen und die Aussicht auf Strompreissenkungen für die Industrie sorgen für Rückenwind. Die Wall Street verlor nach der jüngsten Rallye etwas an Schwung.

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Die deutschen Standardwerte starteten etwas höher in den Tag,  sorgten aber nach wenigen Minuten für einen Gap-Close. Das Tagestief wurde innerhalb der ersten Viertelstunde markiert und lag bei 15.214 Punkten. Fortan gewannen die Bullen mehr und mehr die Oberhand und führten den DAX kurz vor Handelsschluss auf das Tageshoch von 15.364 Punkten.

Berichtssaison erlebt weiteren Höhepunkt

Aus bilanzieller Sicht war der Donnerstag ein weiterer Höhepunkt der aktuellen Berichtssaison in Deutschland. Aus der ersten deutschen Börsenliga legten gleich sechs Konzerne Zahlen vor. Diese boten Licht und Schatten. Während die Bilanzen von Merck und Henkel sehr positiv aufgenommen wurden, rutschten Airbus und Hannover Rück nach Zahlenvorlage ans DAX-Ende.

Gestützt wurden die Märkte durch die Einigung der Bundesregierung auf ein Strompreispaket für die Industrie. Darüber hinaus sorgt weiterhin die Saisonalität für Rückenwind, da nach Halloween (31.10) statistisch die beste Börsenzeit des Jahres beginnt. Bis dato scheint sich diese Statistik auch zu bewahrheiten, da der deutsche Leitindex seit der Monatswende ein Plus von +3,66% verzeichnet hat.

Nun muss sich zeigen, wie nachhaltig diese Bewegung ist und ob hieraus tatsächlich eine Jahresendrallye entstehen kann.

Was hat die Fed vor?

Signale der US-Notenbank Fed hinsichtlich eines möglichen Zins-Gipfels, schwache Arbeitsmarktdaten sowie sinkende Renditen am Anleihemarkt hatten Aktien zuletzt viel Auftrieb gegeben. In den letzten Tagen positionierten sich einige Fed-Mitglieder aber wieder etwas restriktiver und hielten sich die Option auf weitere Zinserhöhungen offen.

Daher warteten Marktteilnehmer mit Spannung auf die Rede von Notenbankchef Jerome Powell bei einer Konferenz des Internationalen Währungsfonds am Mittwochabend in Washington D.C. und erhofften sich neue Hinweise zum weiteren geldpolitischen Kurs der Federal Reserve.

Powell deutete an, dass möglicherweise noch mehr getan werden müsse, um die Inflation einzudämmen. Das schmeckte den Märkten nicht, sodass die US-Indizes ihre anfangs noch leichten Verluste ausweiteten. Während der Dow Jones den zweiten Tag in Folge Abgaben verzeichnete, beendeten S&P 500 und Nasdaq 100 ihre achttägige Gewinnserie.

DAX überwindet 50-Tage-Linie

Der DAX setzt seinen Erholungsschwung fort und hat seit den Tiefständen von Ende Oktober mittlerweile mehr als 700 Punkte bzw. knapp +5% zugelegt. Am Mittwoch konnte bereits der Abwärtstrend seit September durchbrochen werden. Nun gelang der Sprung über den 50-Tagesdurchschnitt (SMA50).

Damit rückt der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von Ende Juli ins Blickfeld. Am Donnerstag wurde im Tagesverlauf bereits der Kontakt zur Trendlinie hergestellt. Gelingt der Ausbruch zur Oberseite, hätte der DAX Luft bis zur Widerstandszone bei 15.500/15.600 Punkte.

Ein wichtiger Long-Trigger wäre zudem der Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200), die aktuell bei 15.643 Punkten verläuft und als Gradmesser für den langfristigen Trend gilt. Darüber wäre Platz bis zur 16.000-Punkte-Marke.

Prallt der DAX von besagtem Korrekturtrend nach unten ab, könnte es auch wieder in Richtung 15.000-Punkte-Marke zurückgehen. Die schwachen Vorgaben aus New York sind vermutlich kein gutes Zeichen für den Freitagshandel.

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