DAX-Überblick: Rückenwind aus den USA
Der DAX hat zur Mitte der Woche etwas an Fahrt verloren. Vor dem Fed-Entscheid am Abend agierten Anleger sehr zurückhaltend. Das größte deutsche Börsenbarometer beendete den Handel -0,15% tiefer mit 16.766 Punkten. Auch die US-Indizes zeigten sich bis zum Handelsschluss in Deutschland zunächst kaum verändert. Im späten Handel zog die US-Börse dann aber kräftig an.
Am Morgen eröffneten die deutschen Standardwerte oberhalb der 16.800-Punkte-Marke in den Tag und stiegen im frühen Handel bis auf 16.836 Punkten. Damit schob sich der Index bis auf einen Punkt an das Rekordhoch vom Dienstag heran.
Zu einer neuen Bestmarke reichte die Kraft jedoch nicht aus. Der DAX drehte nach unten ab, fand dabei aber lange Zeit im Supportbereich bei 16.800/16.792 Punkten einen Halt. Erst im späten Handel wurde diese Zone durchbrochen.
Alle Augen auf die Fed
Am Mittwoch richteten sich die Blicke der Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, die ein letztes Mal in diesem Jahr zusammentrat. Wie erwartet hielten die Währungshüter die Füße still und beließen den Leitzins in der aktuellen Spanne von 5,25 bis 5,50%.
Viel wichtiger waren für die Marktteilnehmer aber die Signale, die die Fed mit Blick auf künftige Zinssenkungen senden würde. Aufgrund einer nachlassenden Inflation dies- und jenseits des Atlantiks gibt es am Markt große Hoffnung auf eine Lockerung der Geldpolitik. Und diese Hoffnung hat am Abend weitere Nahrung erhalten.
Die Fed hat klar signalisiert, dass das Ende der Zinserhöhungen erreicht sein dürfte und es im kommenden Jahr zu ersten Zinssenkungen und damit geringeren Finanzierungskosten kommen wird.
Das Fed Watch Tool der CME Group beziffert die Wahrscheinlichkeit, dass es im März zu ersten Zinssenkungen kommt, nun auf 66%. Für einen Zins-Cut im Mai wird die Wahrscheinlichkeit mit fast 97% angegeben.
Fallende Zinsen machen riskantere Anlageklassen wie Aktien wieder attraktiver. Entsprechend haben die Zinshoffnungen an den Aktienmärkten zuletzt zu einer kräftigen Erholung geführt. Diese dürfte nun weitergehen.
Die großen US-Indizes zogen nach dem Fed-Entscheid deutlich an, der Dow Jones Index schaffte den Anstieg auf ein neues Allzeithoch.
Am Donnerstag wird auch die Europäische Zentralbank ein letztes Mal in diesem Jahr zusammentreten. Es wird erwartet, dass sie den Inflationsausblick für 2024 und 2025 nach unten korrigiert und so der Rallye an den Märkten weiteren Nährboden gibt.
DAX-Rallye vor Fortsetzung?
Der DAX bleibt in Lauerstellung zu seinem Rekordhoch vom Dienstag bei 16.837 Punkten. Nach den positiven Vorgaben von der Wall Street ist davon auszugehen, dass die Kurse auch hierzulande weiter zulegen. Damit könnte bereits am Donnerstag die 17.000-Punkte-Marke in den Fokus rücken.
Gleichzeitig steigt von Tag zu Tag aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger nach dem starken Lauf irgendwann Gewinne realisieren und der Anstieg konsolidiert wird. Technische Indikatoren wie der Relative-Stärke-Index zeigen, dass der DAX kurzfristig stark "überkauft" und reif für eine Gegenbewegung ist.
Ein mögliches Korrekturziel wäre das alte Rekordhoch von Ende Juli im Bereich 16.529 Punkten.
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