DAX-Überblick: US-Zinsentscheid im Fokus

Der DAX (WKN: 846900) hat am Mittwoch leichte Verluste hinnehmen müssen. Im Vorfeld des Zinsentscheids in den USA gab es zum Handelsende ein Minus von -0,49% auf 16.131 Punkte. Erwartungsgemäß hielten sich Anleger vor den Notenbankentscheidungen von Fed und EZB mit größeren Engagements zurück.

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Während es am Montag und am Dienstag trotz der Kaufzurückhaltung noch zu einem leichten Plus reichte, gab es nun wieder einen Kursrückgang. Fast den gesamten Tag über behielten die Bären die Oberhand. Nur kurz nach Handelsbeginn handelte das größte deutsche Börsenbarometer für einen Moment im Plus. In der Folge übernahmen die Bären das Ruder und ließen den Index am Nachmittag auf sein Tagestief bei 16.000 Punkten zurückkommen. Der dortige Support verhalf dem DAX im späten Handel aber wieder zu steigenden Kursen.

Fed hebt Leitzins um 25 Basispunkte an

Im Fokus stand am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve. Am Markt war im Vorfeld ein weiterer kleiner Zinsschritt um 25 Basispunkte erwartet worden, und genau dazu ist es auch gekommen. Nach einer Pause im Juni hat die Fed den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50% angehoben. Auch von der EZB, die am Donnerstag über den weiteren Zinspfad entscheidet, wird ein solcher Schritt erwartet. Die Zinsschritte gelten damit bereits als eingepreist.

Umso wichtiger sind daher die Signale, die die obersten Währungshüter auf den Pressekonferenzen aussenden. Die Frage, die die Marktteilnehmer umtreibt, ist, ob der Zinserhöhungszyklus nun endlich seinen Zenit erreicht hat oder ob weitere Zinsanhebungen folgen. Die Fed hielt sich bei dieser Frage wieder einmal bedeckt und erklärte in Person von Notenbankchef Jerome Powell, dass bis zum Erreichen des Zwei-Prozent-Inflationsziels weiterhin ein langer Weg zu gehen sei.

Die Inflation ist weiterhin zu hoch

Auch wenn die Inflationsrate in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken ist, stiegen die Verbraucherpreise im Juli gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat immer noch um 3,0%. Besonders die Kernrate der Inflation, die volatile Faktoren wie Energie und Lebensmittel ausklammert, ist trotz eines Rückgangs auf 4,8% weiterhin auf einem hartnäckig hohen Niveau. Zudem bereitet der robuste Arbeitsmarkt den Notenbankern Sorge.

Dementsprechend hielt sich die US-Notenbank die Option für weitere Zinserhöhungen offen, womit die Hoffnungen der Anleger auf Zinssenkungen im kommenden Jahr einen Dämpfer erhielten. Gleichwohl fiel die Marktreaktion  verhalten aus.

Zinserhöhungen in der Realwirtschaft angekommen

Während die Zinserhöhungen in den USA die Wirtschaft bislang nicht ins Wanken gebracht haben, sind hierzulande die Auswirkungen der geldpolitischen Entscheidungen bereits deutlich zu spüren. Sowohl die jüngst veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Index zeichnen ein düsteres Bild. Laut dem ifo-Institut ist die Stimmung der deutschen Exportindustrie so schlecht  wie zuletzt im Mai 2020, als die Corona-Pandemie die globale Konjunktur aus den Fugen hob.

Der DAX sucht nach einer Richtung

Solange sich der deutsche Leitindex über der psychologischen Marke von 16.000 Punkten hält, ist ein Anstieg zur aktuellen Rekordmarke von 16.427 Punkten jederzeit möglich. Selbst nach dem Rücksetzer vom Mittwoch beträgt der Rückstand gerade einmal 300 Punkte bzw. +1,8%. Die 50-Tage-Linie (SMA50), die bei 16.020 Punkten verläuft, stellt eine zusätzliche Absicherung dar.

Durchbricht der DAX die Supportzone, würden die 100-Tage-Linie (SMA100) bei 15.800 Punkten und die Schlüsselunterstützung bei 15.600/15.700 Punkten wieder in den Fokus rücken.  Bei 15.670 Punkten verläuft der Aufwärtstrend von Ende September.

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