DAX-Überblick: Weiter im Abwärtstrend
Nach dem Kursrutsch vom Mittwoch hat der DAX (WKN: 846900) auch am Donnerstag nicht zurück in die Spur gefunden und weitere Abgaben verzeichnet. Das größte deutsche Börsenbarometer verlor etwa 50 Punkte und ging -0,33% tiefer mit 15.045 Punkten aus dem Handel. Im Tagesverlauf rutschte der Index unter die 15.000-Punkte-Marke, konnte die Verluste aber wieder eindämmen.
Am Morgen zeichnete sich bereits ab, dass es weiter abwärts gehen könnte. Die deutschen Standardwerte starteten unterhalb des Schlusskurses vom Mittwoch in den Tag, schlossen das Gap aber bereits nach wenigen Minuten.
Mit dem Anstieg auf das Tageshoch von 15.104 Punkten handelte der Index kurzzeitig im Plus, ehe es binnen einer halben Stunde auf das Tagestief von 14.984 Punkten hinabging. Nach einem weiteren Anstieg bis auf 15.098 Punkte gewannen gegen Mittag die Verkäufer wieder die Oberhand. Auch von den US-Börsen kam keine Unterstützung.
Nahost-Konflikt weiterhin im Fokus
Der Krieg im Nahen Osten setzt den Märkten weiterhin zu und drängt die Käufer in die Defensive. Während Aktien gemieden werden, geht es für den Goldpreis weiter nach oben. Damit macht das gelbe Edelmetall seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten alle Ehre. Seit Beginn des Konflikts ist der Goldpreis um mehr als +6,5% gestiegen auf den höchsten Stand seit Anfang August. Damit rückt die 2.000-US$-Marke immer näher.
Zudem üben steigende Kapitalmarktzinsen Druck auf die Aktienmärkte aus. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die höheren Erdölpreise, die im Zuge der Kämpfe im Nahen Osten deutlich zugelegt haben. In Kombination mit robusten Konjunkturdaten sorgt dies dafür, dass die Inflationserwartungen zuletzt wieder gestiegen sind.
Gibt es noch einen letzten Zinsschritt oder nicht?
Angesichts der weiterhin zähen Inflation und der robusten Arbeitsmarktlage in den USA haben die Sorgen vor einer weiteren Zinserhöhung zuletzt zugenommen. Dazu passt, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gesunken sind. Gleichzeitig gibt es aber auch Signale aus der Führungsetage der Fed, die auf eine weitere Zinspause hindeuten.
SAP mit guter Zwischenbilanz
Im DAX stand unterdessen der Quartalsbericht des Börsenschwergewichts SAP im Fokus, der am Markt gut ankam und der Aktie zu Kurszuwächsen von knapp +5% verhalf. Der Softwarekonzern sieht sich nach deutlichen Zuwächsen im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Auch die Papiere von Merck und Covestro zogen an.
Zu den größten Verlustbringern gehörten die Aktien von Heidelberg Materials, Vonovia und Continental, die zwischen -4,3% und -5% einbüßten.
DAX testet 15.000-Punkte-Marke
Der DAX präsentiert sich charttechnisch angeschlagen. Nun ist es zum erwarteten Rücklauf zur 15.000-Punkte-Marke gekommen. Im Tagesverlauf rutschte das Börsenbarometer bis auf 14.984 Punkte ab, hielt sich auf Schlusskursbasis aber oberhalb der in vielerlei Hinsicht bedeutenden Kursschwelle.
Damit rückt nun auch das Tief von Anfang Oktober bei 14.948 Punkten wieder in den Fokus. Möglicherweise wird es bereits am Freitag getestet. Ein neues Tief würde dem DAX einen weiteren Abwärtsimpuls geben, genauso verhält es sich, wenn der Index auf Wochenschlusskursbasis unter 15.000 Punkte absacken sollte.
In diesem Fall müsste in der kommenden Woche mit weiteren Rücksetzern in Richtung 14.800 Punkte und in den Bereich um 14.600/14.700 Punkte gerechnet werden.
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