Dell-Aktie: Das steckt hinter dem Kursanstieg
Die Aktie des PC- und Serverherstellers Dell (WKN: A2N6WP) hat in der vergangenen Woche fast +7% zugelegt, während die meisten Tech-Werte im Vorfeld der US-Wahlen unter Abgaben litten. Seit Jahresbeginn notiert der KI-Titel mit über 70% im Plus. Was sind die Gründe für diesen Aufschwung und wie sollten sich Anleger nun verhalten?
Probleme bei Super Micro als Kurstreiber
Vom Unternehmen selbst hat es keine kurstreibenden Nachrichten gegeben. Die nächste Quartalsbilanz ist erst am 26. November terminiert. Maßgeblich für den Kursanstieg verantwortlich ist der anhaltend negative Newsflow eines der wichtigsten Wettbewerber von Dell in Super Micro Computer.
Der einstige Highflyer-Titel befindet sich aktuell im freien Fall. Gegenüber den einstigen Höchstständen hat die Aktie um fast -80% korrigiert. Zu dieser Entwicklung haben neben zuletzt unter den Erwartungen liegenden Zahlen vor allem eine Short-Attacke durch den Leerverkäufer Hindenburg Research, die Verschiebung des Jahresabschlusses und die Aufnahme von Untersuchungen durch das US-Justizministerium beigetragen.
In der vergangenen Woche überschlugen sich dann die Ereignisse, als der bisherige Auditor Ernst & Young kurzerhand die Zusammenarbeit mit Super Micro quittierte. Der Serverhersteller hat nun bis Mitte November Zeit einen neuen Wirtschaftsprüfer zu präsentieren, ansonsten droht dem Unternehmen ein Delisting von der US-Börse.
Da war doch was
Hierzulande werden bei diesem Fall sicherlich Erinnerungen an den Bilanzskandal von Wirecard wach und auch Super Micro selbst wird von alten Erinnerungen eingeholt. Denn das Unternehmen ist 2018 schon einmal wegen Bilanzbetruges von der Börse geflogen.
Super Micro hat in den vergangenen Wochen sehr viel Vertrauen bei den Anlegern zerstört. Dieses unter den gegebenen Umständen wieder herzustellen, dürfte äußerst schwierig werden. „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“, lautet ein Sprichwort. Und wer zweimal lügt?
Der große Profiteur dieses Börsendramas könnte Dell werden, da davon auszugehen ist, dass auch Kunden die Glaubwürdigkeitskrise bei Super Micro dazu bewegen wird, die Geschäftsbeziehungen zu beenden. Dell könnte diese Lücke als seriös geführtes und vor allem glaubwürdiges Unternehmen füllen.
Klarer Kaufkandidat
Auch ganz unabhängig von den Verwerfungen bei Super Micro sind die weiteren Perspektiven bei Dell hervorragend. Der Serveranbieter gilt als einer der großen Profiteure vom KI-Boom, der die Märkte vermutlich noch über Jahre antreiben wird.
Das haben auch die Zahlen der großen Tech-Konzerne in der vergangenen Woche gezeigt. Big Tech rüstet in diesem Bereich massiv auf mit milliardenschweren Investitionen für den Auf- und Ausbau von KI-Rechenzentren. Hierzu werden auch die von Dell hergestellten Server in großen Mengen benötigt.
Für mich persönlich war die Dell-Aktie schon vor dem tiefen Fall von Super Micro ein klarer Kaufkandidat. Nun ist es schon fast ein Selbstläufer. Die Aktie verläuft seit August in einem starken Aufwärtstrend und dürfte schon bald seine Rekordhochs von Ende Mai im Bereich 180 US$ testen.
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ℹ️ Dell in Kürze
- Dell Technologies ist ein US-Hersteller von Computern und sonstiger IT-Hardware.
- Bekannt ist das Unternehmen vor allem für seine Desktop-Computer und Notebooks. Seit der Übernahme der Firma EMC im Jahr 2016 ist Dell auch als Anbieter von Back-End-Produkten in den Bereichen Server, Netzwerke und Datensicherung aktiv.
- Der in Round Rock im US-Bundesstaat Texas ansässige Konzern notiert an der New York Stock Exchange und ist rund 95 Milliarden US$ wert.
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