Deutsche Bank-Aktie: Bald Kursrakete à la Commerzbank?
Der Einstieg der UniCredit bei der Commerzbank könnte die Deutsche Bank zum Handeln zwingen. Als deutsche und europäische Großbank ist sie im Vergleich zu anderen Großbanken schlechter positioniert. Seit dem Tief Mitte 2019 mit 6,70 € ist der Kurs zwar kräftig gestiegen; gegenüber den Ständen davor besteht jedoch noch eine große Lücke. Am Dienstag verbessert die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) sich leicht um +1,4% und steht aktuell bei 14,80 €. Besitzt die Aktie weiteres Potenzial?
Notwendig der Bankenkonsolidierung in Europa besteht
Um mit den internationalen Großbanken mithalten zu können, bedarf es einer Konsolidierung des europäischen Bankenmarktes. Der Einstieg der UniCredit bei der Commerzbank, verbunden mit einer möglichen Übernahme, könnte der Beginn einer Fusionswelle sein.
Sollte dies gelingen, entstünde eine der größten Banken in Europa. In der Schweiz ist die UBS durch die Übernahme der Credit Suisse zu einem führenden Player in der Vermögensverwaltung geworden.
In den restlichen europäischen Ländern ist der Bankenmarkt sehr fragmentiert. Um im internationalen Vergleich mithalten zu können, kommt die Deutsche Bank verstärkt in Zugzwang. Will sie weiterhin eine systemrelevante Bank bleiben, muss sie sich nach geeigneten Übernahmekandidaten umschauen.
Geringe Marktkapitalisierung als Dilemma der Deutschen Bank
In der Vergangenheit bemühten sich viele Vorstandsvorsitzende, eine profitable Großbank zu schmieden und waren daran gescheitert. Dem jetzigen CEO Christian Sewing ist es bisher gut geglückt, die Bank wieder profitabel zu machen. Dies gelang jedoch nur durch eine massive Stutzung der wichtigen Geschäftsaktivitäten. Die Aktivitäten im Investmentbanking wurden stark reduziert. In der internationalen Vermögensverwaltung ist das Frankfurter Institut im Vergleich zu anderen Großbanken schwach aufgestellt.
Der regionale Schwerpunkt liegt auf Deutschland. Sie bezeichnet sich selbst als globale Hausbank für Unternehmen und Privatkunden. Mit ihrer Tochter, der Postbank, ist sie die führende Bank in diesen Bereichen. Um wieder profitabel zu werden, war diese Reduzierung der richtige Weg. Um jedoch bei der Konsolidierung eine führende Rolle zu spielen, muss sie sich international verstärken. Ein geeigneter Weg hierfür ist die Übernahme regional starker Banken. Tut sie dies nicht, kann sie selbst zu einem Übernahmekandidaten werden.
Geeignete Kandidaten sind rar
Das Hauptproblem der Deutschen Bank ist, dass sie durch ihre geringe Marktkapitalisierung geeignete Kandidaten nicht übernehmen kann. Deren Bewertungen sind deutlich höher als die der Deutschen Bank. Es müsste eine Bank sein, deren Marktkapitalisierung niedriger ist.
Es bleibt daher nur ein Blick auf die europäischen Banken aus der zweiten Reihe zu werfen. Eine geeignete Bank wäre die ABN Amro, diese wurde schon mehrfach als Kandidatin gehandelt.
Potenzial vorhanden
Auch ohne eine Übernahme verfügt die Aktie der Deutschen Bank über weiteres Kurspotenzial. Basis hierfür dürfte die weitere Profitabilität sein. Ein erster Zielkurs sollte bei 18 € liegen, daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von rund 35 Milliarden €.
Das kann jedoch nicht der Anspruch der Deutschen Bank sein. Mit einer geeigneten Übernahme kommt sie in eine andere Liga im europäischen Vergleich, dies dürfte sich mittelfristig positiv auf den Kurs auswirken. Die zuletzt immer wieder geforderte Übernahme der Commerzbank, oder die Blockade der Übernahme durch die UniCredit, ist keine geeignete Lösung. Die Widerstände in Deutschland sind zu groß und es würde das internationale Standing der Deutschen Bank nicht wesentlich verbessern.
Sollte sie selbst ins Visier als Übernahmekandidatin kommen, dürften deutlich höhere Kurse aufgerufen werden. Was weiterhin für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite von aktuell 3%. Zukünftig dürften die Dividenden steigen
Mein Fazit: Mittelfristig besitzt die Aktie der Deutschen Bank viel Potenzial.
ℹ️ Deutsche Bank in Kürze
- Die Deutsche Bank ist die größte Bank in Deutschland und gehört zu den führenden Geldhäusern in Europa. Als Universalbank bietet sie alle üblichen Leistungen an.
- Neben dem Hauptsitz in Frankfurt unterhält die Bank an allen wichtigen Handelsplätzen Niederlassungen.
- Die Aktie ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und der Börsenwert beträgt aktuell 28,9 Milliarden €.
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