Deutsche Bank-Aktie: Das müssen Anleger beachten
Steigende Leitzinsen im Euro-Raum sind sicherlich gut für die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000), die gestern um +1,8% auf 7,96 € zugelegt hat. Auch die jüngste Ertragsprognose des Kreditinstituts macht Mut. Alles in Butter also? Leider nicht ganz. Eine neue Branchenstudie zeigt auf, was Anleger ebenfalls unbedingt auf dem Schirm haben sollten.
Die Deutsche Bank ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur, Hongkong und Sydney. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von 16,4 Milliarden €.
Wieder im Vorwärtsgang
In den vergangenen Tagen hat die Aktie der Deutschen Bank wieder leicht in den Vorwärtsgang geschaltet und die Marke von 8 € im Visier. Gleichwohl dürften Anleger alles andere als zufrieden sein mit diesem Papier, blicken sie doch seit Jahresbeginn auf ein Minus von knapp 30%. Fairerweise sei hinzugefügt, dass es natürlich fast alle DAX-Aktien in diesem Zeitraum erwischt hat.
Auf eine intensive Langfristbetrachtung verzichten wir lieber, sie würde Anteilseignern wohl die Zornesröte ins Gesicht treiben, immerhin notierte der Titel im Mai 2007 mal bei über 90 €.
Chefetage räumt auf
Seit geraumer Zeit bemüht sich die Chefetage um Vorstandsboss Christian Sewing, das Ruder herumzureißen und das Bankhaus wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Zuletzt wurden starke Quartalszahlen vorgelegt, laut Mitteilung „das höchste Ergebnis in einem zweiten Quartal seit 2011“. Finanzvorstand James von Moltke hat die Ertragsprognose von 26 bis 27 Milliarden € für 2022 Ende September auf einer Analystenkonferenz noch einmal bestätigt.
Für 2023 nicht mehr so optimistisch
Doch von Moltke hat bei dieser Gelegenheit auch noch etwas anderes gesagt, das bei vielen Anlegern offenbar bislang wenig Beachtung gefunden hat. So hat der Finanzchef erklärt, mit Blick auf 2023 sei er nicht mehr so optimistisch. Es komme eine schwierige Zeit auf Privathaushalte und Unternehmen zu.
Genau das bestätigt nun das Beratungsunternehmen EY in einer neuen Branchenstudie. Hier wird unter anderem noch einmal deutlich, dass die amerikanischen Großbanken ihren europäischen Kontrahenten weiterhin mit Siebenmeilenstiefeln enteilen. Wir hatten bereits in diesem Artikel darauf hingewiesen, lieber über den Großen Teich zu schauen, wenn man sich für Banken-Aktien interessiert.
Kritische Bankenstudie
Aus meiner Sicht ist diese EY-Studie besonders in einer Hinsicht bemerkenswert: Es wird klar aufgezeigt, dass das Umfeld für Banken trotz steigender Leitzinsen sowohl für US-Banken als auch für ihre europäischen Wettbewerber, darunter die Deutsche Bank, sehr viel rauer wird.
Angesichts der lahmenden Wirtschaft und einer heraufziehenden Rezession drohten den Geldhäusern Kreditausfälle, womit sie ihre Risikovorsorge verstärken müssten. Zudem schwinde aufgrund der hohen Inflation das Verbrauchervertrauen – und damit auch die Bereitschaft, neue Kredite einzugehen.
Aktie für mich kein Kauf
Aus meiner Sicht bestätigt sich damit meine zuletzt in diesem Artikel geäußerte skeptische Einschätzung zur Deutschen Bank-Aktie. Auch wenn der Konzern an der Börse nur noch mit 16,4 Milliarden € bewertet wird und ein günstiges KGV von 7 aufweist, überzeugt mich das Chance-Risiko-Profil zu wenig, um die Aktie zu kaufen. Zumal das Geldhaus in der Vergangenheit immer wieder ohne Not negative Schlagzeilen produziert hat.
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