Deutsche Bank-Aktie: Umbau im Management

Tim Krupka
23.04.23

Nach einer rasanten Talfahrt infolge der Banken-Krise scheinen sich die Aktien der Deutschen Bank (WKN: 514000) langsam wieder zu stabilisieren, wiewohl die Investoren in der zurückliegenden Woche leichte Kursverluste verkraften mussten. Aktuell notiert das Papier bei 9,90 €. Wichtiger als diese kurzfristigen Ereignisse sind allerdings die langfristigen Aussichten. Eine neuerliche Entscheidung könnte noch großen Einfluss auf letztere haben.

Die Deutsche Bank ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von ziemlich genau 20 Milliarden €.

Kosten senken elementar

Die Deutsche Bank muss wie viele andere Wettbewerber der Branche Kosten einsparen, um dauerhaft profitabel sein zu können. Die deshalb im Jahr 2019 angekündigte Umstrukturierung des Konzerns war und ist ein folgerichtiger Schritt.

Die Umsetzung der damaligen Pläne, die einen Stellenabbau von 18.000 Posten innerhalb von drei Jahren vorgesehen hatten, verläuft indes recht schleppend. Derzeit beschäftigt die Deutsche Bank von den ehemals 92.000 noch knapp 85.000 Mitarbeitende.

Führungsriege bald kleiner?

Weitreichendere Änderungen könnte es einem Insider zufolge aber bald schon im Managementteam des Geldhauses geben. So soll sich der Vorstand von aktuell zehn auf dann nurmehr neun Mitglieder verkleinern.

Ersten Berichten zufolge würde hierfür der amtierende Privatkundenvorstand Karl von Rohr gehen. Er wurde zuletzt unter anderem mit Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert.

Neue Möglichkeiten entstehen

Ein Stellenabbau stößt innerhalb der Belegschaft für gewöhnlich und nachvollziehbarer Weise auf wenig Gegenliebe. Dennoch kann ein solcher Schritt für das langfristige, wettbewerbsfähige Fortbestehen eines Unternehmens unerlässlich sein.

Im Falle der Deutschen Bank wie auch im Finanzsektor allgemein ist davon auszugehen, dass die Potenziale der Digitalisierung in besonders hohem Maße ausgeschöpft und dadurch innovativere Strategien umgesetzt werden.

Bereits die Commerzbank beweist seit einiger Zeit erfolgreich, dass Erlöse trotz eingesparter Stellen und dank dem Einsatz neuer Technologien nicht zwangsweise einbrechen müssen, sondern sogar das Gegenteil bewirken können.

Selbstverständlich ist es trotz allem stets im Interesse eines Konzerns, einen Personalabbau auf möglichst sozialverträgliche Weise abzuwickeln. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund, als dass Anleger Investitionen zunehmend auch von nicht-kommerziellen Aspekten abhängig machen.

Wie geht es weiter mit der Aktie?

Ein effektives Management der Kosten ist ein erster Schritt zur langfristigen Aufrechterhaltung der eigenen Wettbewerbsposition. Die Deutsche Bank sollte sich diesem Umstand bewusst werden und die einstigen Pläne aus 2019 somit konsequent weiterführen.

Das generelle Vertrauen in den Banken-Sektor litt nicht zuletzt aufgrund der Ereignisse rund um die Pleite der Silicon Valley Bank. Es überrascht daher kaum, dass mancher derzeit vorsichtiger als sonst ist, was Investments in diesen Wirtschaftszweig anbelangt.

Ein Einstieg bei der Deutschen Bank-Aktie drängt sich angesichts dessen aktuell nicht auf.

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