Deutsche Bank-Aktie: Zu heiß gelaufen?

Deutsche Bank

Die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) reagierte am Donnerstag auf die Bekanntgabe des Quartalsberichtes mit einem deutlichen Kursgewinn von mehr als +8%. Zum heutigen Börsenstart gewinnt sie leicht und steht aktuell bei 16,70 €. Der Chart zeigt, dass die Aktie sich seit Oktober in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet – allein seit März beträgt der Kursanstieg +34%. Damit liegt der Kurs wieder auf dem Niveau von Anfang 2018. Was ist weiterhin zu erwarten?

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ℹ️ Deutsche Bank vorgestellt

  • Die Deutsche Bank ist die größte Bank in Deutschland und gehört zu den führenden Geldhäusern in Europa. Als Universalbank bietet sie alle üblichen Leistungen an.
  • Neben dem Hauptsitz in Frankfurt unterhält die Bank an allen wichtigen Handelsplätzen Niederlassungen.
  • Die Aktie ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und der Börsenwert beträgt knapp 32,5 Milliarden €.

Bestes Ergebnis seit 2013

So langsam zeigen sich die Früchte der Restrukturierung. Der am 25. April veröffentlichte Quartalsbericht ist durch eine deutliche Ertragssteigerung geprägt. Der Schwerpunkt des Managements lag in den letzten Jahren auf einer Effizienzsteigerung. Dieser Fokus wird auch weiterhin fortgesetzt.

Das Vorsteuerergebnis stieg um 10% auf 2 Milliarden €, das ist laut Unternehmensangaben das beste Ergebnis seit 2013. Unterm Strich verblieb ein Nettoergebnis von knapp 1,5 Milliarden € – im Vorjahreszeitraum hatte es leicht über 1,3 Milliarden € gelegen.

Die Ertragssteigerung resultiert überwiegend aus einer Kostenoptimierung. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich von 71% auf 68%. Ein wesentlicher Punkt bei den Kosteneinsparungen sind die gesunkenen Personalkosten. Hier ist insgesamt bis Ende 2025 ein Abbau von 3.500 Stellen vorgesehen.

In der Ertragsverbesserung sind höhere Risikorückstellungen einbezogen. Diese stiegen von 372 auf 439 Millionen €. Die darin enthaltenen Rückstellungen für ausfallgefährdete Gewerbeimmobilien wurden um 18% erhöht.

Die Konzernerträge verbesserten sich nur geringfügig um 1% auf 7,8 Milliarden €. Beim Zinsüberschuss ist gegenüber den Vorquartalen ein Rückgang eingetreten. Die Kreditzinsen sind wieder gesunken. Der starke Provisionsanstieg von 11% glich den Rückgang beim Zinsertrag aus. Ein Blick auf die Teilbereiche zeigt, dass nur im Investmentgeschäft eine deutliche Erlössteigerung eingetreten ist. Alle anderen Bereiche verzeichneten Rückgänge.

Insgesamt ist die Entwicklung zufriedenstellend. Positiv ist, dass die Restrukturierungsmaßnahmen zu greifen beginnen. Nicht zufriedenstellend ist, dass die Erlöse insgesamt nur sehr geringfügig gestiegen sind.

Finanzvorstand James von Moltke kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Im ersten Quartal haben wir das geliefert, was wir uns vorgenommen hatten. Die Ertragsdynamik in unserem Geschäft spiegelt die Investitionen in kapitaleffiziente Geschäftsfelder wider.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Insgesamt sind die Quartalszahlen zwar zufriedenstellend, sie rechtfertigen aus meiner Sicht jedoch keinen weiteren Kursanstieg. Die Ertragsverbesserung resultiert fast ausschließlich auf einer Kostenreduktion. Der fortgesetzte Stellenabbau wird die Ertragssituation auch weiter verbessern, mittelfristig reicht das jedoch nur zu einer Gesundschrumpfung.

Von dem Ziel der „Globalen Hausbank“ ist das Bankinstitut noch weit entfernt. Ziel dieser Strategie bis Ende 2025 ist, ein nachhaltiges Wachstum mit attraktiven Renditen zu erreichen. Gerade bei den Einheiten Unternehmensbank und Privatbank ist kein Wachstum festzustellen.

Die Einschätzungen der Analysten sind sehr unterschiedlich. Goldman Sachs ist mit einem Zielkurs von 21,10 € sehr zuversichtlich, die UBS liegt mit 14 € am unteren Ende der Erwartungen. Das mittlere Kursziel liegt bei 15,30 €. Ich bin bei meiner Einschätzung mehr bei der UBS, den fairen Wert sehe ich bei 14,50 €.

Die Dividendenrendite liegt bei der vorgesehenen Dividende von 0,45 € aktuell bei 2,7%. Das ist für eine Bankaktie noch zufriedenstellend.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau ist für einen Kauf nicht geeignet. Anleger sollten eine stärkere Korrektur abwarten.

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