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Deutsche Bank: Bald wieder zweistellige Kurse?

Manuel / 06.02.20 / 17:37

Wie Phoenix aus der Asche: Aktien der Deutschen Bank (WKN: 514000) steigen am Donnerstag um +13,19% auf 9,35 Euro. Ein namhafter US-Investor sichert sich eine Beteiligung am deutschen Banken-Giganten.

Wie aus einer Stimmrechtsmeldung vom Donnerstag hervorgeht, ist die kalifornische Capital Group mit knapp über 3 Prozent zum meldepflichtigen Großaktionär aufgestiegen. Das Interesse an der Deutschen Bank belebt heute mächtig die Nachfrage nach DB-Aktien, die so stark steigen wie schon lange nicht mehr.

Eine Einschätzung der Lage? Kompliziert!

Deutschlands wichtigste Bank machte kürzlich nicht nur wegen dem Millliardenverlust in 2019 oder dem Wechsel von Sigmar Gabriel in das Aufsichtsgremium Schlagzeilen. Das kriselnde Geldhaus will sich bis zu 20 Milliarden Euro leihen. 2019 nahm die Deutsche Bank 14 Milliarden Euro von Investoren auf, 2 bis 4 Milliarden mehr als ursprünglich geplant.

Aktionäre würden das wohl grundsätzlich begrüßen, wenn die DB nicht wieder einmal auf sie zurückkommen müsste. Dennoch, die Fremdkapitalaufnahme und der milliardenschwere Finanzbedarf sind symptomatisch für die Situation der Bank, was wiederum maßgeblich an strukturellen Problemen liegt, die wiederum Spätfolgen der Finanzkrise wie auch der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken, die das Stammgeschäft erodieren, zuzuschreiben sind.

Für Kritiker – und für diese sollte man bei allem Optimismus Verständnis haben – wirkt die Bank wie ein Geldhaus, dessen Löcher nicht schnell genug gestopft werden können. Auf konkret 5,7 Milliarden Euro beziffert sich der am 30. Januar kommunizierte Nachsteuerverlust für das Geschäftsjahr 2019.

Der CEO soll's richten 

Das ertragsschwache Geschäft will das Management um Vorstandschef Sewing perspektivisch wieder beleben. Zuerst soll aber an der Kostenschraube gedreht werden. Der Umbau läuft auf Hochtouren, allein im vierten Quartal investierte die DB 1,1 Milliarden Euro im Zusammenhang mit der Restrukturierung.

Unter den Optimisten: CEO Christian Sewing, der die Bank von Grund auf kennt, mit ihr gewachsen ist und sie auch wieder zum Prosperieren bringen soll. Sewing absolvierte die Bilderbuchkarriere vom Bankkaufmann zum Vorstandsvorsitzenden in weniger als 30 Jahren. Die interne Lösung Sewing ist quasi die letzte Chance auf eine erfolgreiche, modernisierende Restrukturierung, nachdem "engagierte" hochkarätige Bankenmanager wie John Cryan unglücklich agierten.

Gelingt die Comeback-Story des Jahres 2020? 

Plötzlich heißt es wieder "Rallyemodus on" und schon bald vielleicht zweistellige Kurse. Ob der Aktie tatsächlich eine Comeback-Story des Jahres gelingt, halte ich für zweifelhaft. Ob die Bank langfristig den operativen Turnaround schafft, steht auf einem anderen Blatt Papier, wobei ich die Entwicklung der Bank genau beobachte.

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