Deutsche Bank: Ist das Schlimmste überstanden?
Nach einer rasanten Talfahrt infolge der Banken-Krise scheinen sich die Aktien der Deutschen Bank (WKN: 514000) zu stabilisieren. Am Donnerstag ist das Papier mit +1,6% bei 9,29 € aus dem Handel gegangen. Können Anleger hier wieder investieren oder droht der Griff ins fallende Messer?
Die Deutsche Bank ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 18,8 Milliarden €.
Brutal abgestürzt
Schön geht anders, werden sich die Anteilseigner des größten deutschen Geldhauses denken. Vor exakt einer Woche stürzte die Aktie im Tagesverlauf nach dem Crash der Silicon Valley Bank und den Turbulenzen rund um die letztlich von der UBS übernommene Credit Suisse brutal unter 8 € ab.
Inzwischen hat sich der Titel erholt und die Marke von 9 € zurückerobert. Doch auf Jahressicht steht ein Minus von 15% zu Buche.
Waren die Sorgen übertrieben?
Aktuell setzt sich am Markt anscheinend die Erkenntnis durch, dass die Sorgen übertrieben waren. Außerdem wird untersucht, ob die panikartigen Ausverkäufe nicht durch gezielte Spekulationen befeuert worden sind.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) prüft den Handel mit Kreditausfallversicherungen, sogenannten Credit Default Swaps, die urplötzlich in die Höhe geschossen waren.
Die Bank arbeitet profitabel
Wir bereits Mitte März in diesem Artikel konzentrieren wir uns noch einmal auf die Fakten: Nach schwierigen wirtschaftlichen Jahren ist es Konzernchef Christian Sewing mit einem rigorosen Umbau ohne Zweifel gelungen, die Deutsche Bank wieder in sicheres Fahrwasser zu steuern.
Das Kreditinstitut arbeitet nachhaltig profitabel, wie sich an den starken Geschäftsergebnissen ablesen lässt. 2022 wurde ein Vorsteuergewinn von 5,6 Milliarden € erzielt, der höchste Unternehmensgewinn seit 15 Jahren.
Aktie derzeit günstig bewertet
Das Ergebnis je Aktie betrug 2,37 €. Hieraus ergibt sich, dass die Aktie derzeit zweifellos günstig bewertet ist mit einem KGV unter 4.
Die Deutsche Bank strebt ferner an, ihre Eigenkapitalrendite nach Steuern von 9,4% weiter zu steigern. Bis 2025 sollen es mehr als 10% werden.
Das wäre zwar im internationalen Vergleich, insbesondere zu den großen US-Banken, relativ bescheiden. Gleichzeitig unterstreicht es jedoch auch die wachsende Profitabilität.
Mutige Anleger greifen zu
Wie ich schon zuletzt geschrieben hatte, halte ich den rasanten Kursverfall für deutlich übertrieben. Obwohl noch nicht alle Zweifel restlos beseitigt sind, können meiner Meinung nach mutige Anleger mit langfristigem Investmenthorizont bei diesen Kursen zugreifen, denn die Geschäfte der Deutschen Bank laufen gut und die Aktie ist günstig bewertet.
Zudem gibt es eine Dividende von 0,30 € je Aktie, was beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 3,2% entspricht.
Wer sich angesichts des negativen Sentiments für Bank-Aktien unsicher ist, wartet hingegen besser eine weitere Stabilisierung ab.
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