Deutsche Bank: Kursziel 5,70 Euro!
Die Deutsche Bank (WKN: 514000) rutscht am Montag auf ein neues Rekordtief. Eine neue UBS-Studie sorgt für Ungemach. Die Schweizer Großbank sieht bei ihrem deutschen Pendant keine baldige operative Verbesserung. Der faire Wert wird von 7,80 auf 5,70 Euro herabgestuft.
UBS-Analyst Daniele Brupbacher erklärt, die strategischen Optionen der DB seien überschaubar. Während er mit solchen Aussagen sicher Anleger verschrecken dürfte, sieht er auch bei den Gewinnzahlen keine Kaufargumente. Die DB-Aktie markiert heute bei 6,61 Euro ein neues Rekordtief.
Commerzbank-Deal gescheitert, andere auch?
DB-CEO Sewing erklärte jüngst gegenüber Investoren, dass die DB intern keinen Business Case finden konnte, der ausreichend Shareholder Value generiert hätte, vor allem vor dem Hintergrund des Ausführungsrisikos. Dieses sei bei einer M&A-Transaktion rießig, so Sewing.
Der DB-Chef sprach sogar davon, dass die potenziellen Synergien die eigenen Ziele (auf Performancezahlen bezogen) negativ beeinflussen würden.
Das legt die Vermutung nahe, dass strukturelle Eigenheiten der Deutsche Bank einen Zusammenschluss mit anderen Instituten - wie bei der Commerzbank geschehen - verhindern. Aus dieser Richtung scheinen künftig keine Impulse für die Aktie zu kommen.
Q1: Milliardeneinsparungen klappen
Damit zu den Zahlen. Wer einen Blick auf die jüngsten Quartalszahlen wirft, erkennt gute Ansätze.
Zum fünften Mal in Folge senkte die Deutsche Bank im Q1 ihre Kosten und sieht sich auf einem guten Weg, das Gesamtkostenziel über 21,8 Milliarden Euro in 2019 zu erreichen, trotz rückläufigem Umsatz (Q1 2019: -9% auf 6,35 Mrd. Euro).
Der Quartalsgewinn nach Steuern beläuft sich auf 201 Millionen Euro.
Aktie markiert heute bei 6,607 Euro neues Rekordtief - Fehlsignal nach unten?
Auch wenn die Deutsche Bank nach eigenen Angaben weiterhin bestrebt bleibt, die Rendite für Aktionäre zu verbessern, am Markt sind die Bemühungen bislang vergebens.
Der Chart der DB-Aktie schaut - man kann es kaum anders sagen - richtig übel aus. Am Montag fällt der Kurs unter die wichtige Unterstützungslinie. Der schwächelnde Gesamtmarkt spielt der DB-Aktie nicht gerade in die Hände. Optimisten hoffen, dass es sich um einen Fehlausbruch nach unten handelt.
Vorausgesetzt man geht von einem Konzerngewinn von deutlich unter 1 Milliarde Euro aus, dann ist die Deutsche Bank bei einem Kurs von 6,60 Euro oder einer Marktkapitalisierung von knapp 14 Milliarden Euro nicht zu billig bewertet. UBS-Analyst Brupbacher spricht davon, dass die DB-Aktie nur im Fall einer Stabilisierung und Erholung der Erträge günstig bewertet sei.
Am 23. Mai (Donnerstag) findet die Hautpversammlung statt. Die nächsten Geschäftszahlen (Q2) gibt es am 24. Juli.