Deutsche Bank: Rallye bald zu Ende?
So schnell kann's gehen: Nachdem ich in meinem Trading-Update vom 6. Februar die 10 Euro als realistische Zielmarke für die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) in Aussicht stellte, nutzt der Kurs sein starkes Momentum und befördert sich bis heute auf 10,37 Euro.
Wenn man es genau nimmt, notierte der Kurs schon am Mittwoch bei 10,004 Euro, doch auf Schlusskursbasis wurde erst am gestrigen Donnerstag mit 10,18 Euro die psycholgisch wichtige Marke geknackt. Heute geht die Rallye weiter.
Die Frage, die sich viele stellen, warum ausgerechnet zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des 5,7-Milliarden-Euro-Verlusts für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2019, den die Bank am 30. Januar öffentlich machte, ein namhafter Investor eine signifikante Position von rund 3 Prozent in der Deutschen Bank erwirbt.
Die Zuversicht für die DB-Aktie, die hinter dem Einstieg der kalifornischen Capital Group steckt, scheint sich jedenfalls auf weitere Marktakteure zu übertragen. Diese zählt zu den bekanntesten amerikanischen Vermögensverwaltern mit rund 2 Billionen US-Dollar „under management“ und hat sich mit ihren verschiedenen Fonds eine „index-beating“ Performance zum Ziel gesetzt. Die Investmentgruppe ist für ein aktives Management ihrer Positionen bekannt. Dazu gehören auch Besuche beim Management, auch dem von Large Caps.
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Kurs auf dem Bewertungsniveau kein Selbstläufer
Was The Capital Group speziell zu einem Einstieg in das substanziell kriselnde deutsche Geldhaus bewegt, dazu hätte ich gern selbst mehr Details. Selbst die Spekulation auf eine kurzfristige Turnaround-Chance dürfte nur mit einer starken operativen Verbesserung des Geschäfts der Deutsche Bank einhergehen, was wiederum an der Säuberung der Kostenstruktur hängt, wobei in den Sternen steht, ob das klappt. Und selbst bei einem Milliardengewinn ist die Aktie bei einer Börsenbewertung von wieder über 20 Milliarden Euro kein Schnäppchen.
Seit 3. Dezember hat die DB-Aktie ihren Wert um +62,56% gesteigert. Meiner Meinung ist das zu viel. Um eine Korrekturbewegung dürfte das Papier nicht rumkommen. Die leidgeprüften DB-Aktionäre wären wohl schon vorerst mit einer Stabilisierung des Aktienkurses über der 10-Euro-Marke zufrieden.
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