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Deutsche Bank schmiert ab, Vonovia profitiert: DAX-Ausblick

Index in technischer Korrektur

Der DAX ist in eine technische Korrektur eingetreten. In der abgelaufenen Woche büßte das große deutsche Börsenbarometer unter dem Strich mehr als 1.800 Punkte ein und schloss -8,1% tiefer mit 20.641 Punkten. Zu den größten Verlustbringern gehörten Deutsche Bank und Infineon, Vonovia konnten dagegen zulegen. Geht der Ausverkauf weiter oder findet der Markt nun einen Halt?

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Nach einem schwachen Wochenstart zog der Markt am Dienstag zunächst kräftig an. Am Mittwoch drehte der Index wieder ins Minus, konnte anfangs höhere Verluste aber im Tagesverlauf eindämmen. Nach den Zollankündigungen von Donald Trump begann am Donnerstag der Ausverkauf, der sich am Freitag sogar noch einmal verstärkte.

Zollhammer sorgt für Crash

Der Zoll-Rundumschlag gegen die Welt hat die Märkte zum Ende der abgelaufenen Woche in Panik versetzt. Die Unternehmen aus dem marktbreiten S&P 500 haben seit Bekanntgabe der Zollpläne über vier Billionen US$ an Börsenwert vernichtet und damit noch mehr als zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020.

Aufgrund der aggressiven Rhetorik von Präsident Trump und seinem Regierungsteam, nicht zurückrudern zu wollen, und der zu erwartenden Gegenmaßnahmen anderer Länder dürfte die Unsicherheit auch in den nächsten Handelstagen hoch bleiben. China hat am Freitag bereits Gegenzölle auf US-Einfuhren verhängt und damit auch die Angst vor einer Ausweitung des Handelskonflikts hin zu einem Handelskrieg geschürt.

Kommen nun die Deals?

Entlastung für die Börsenkurse könnte es dadurch geben, wenn Trump seinem Ruf als Deal-Maker gerecht wird. In der Vergangenheit war es oftmals Teil der Verhandlungstaktik zunächst maximalen Druck aufzubauen, um dann den bestmöglichen Deal auszuhandeln.

Sinkende Umfragewerte und die schwachen Finanzmärkte sollten Trump in einer normalen Welt dazu bringen, seine Handelspolitik zu überdenken. Fraglich ist, ob dies in einer Welt, wie Trump sie sieht, auch der Fall ist.

Powell bleibt hart

Trotz der anhaltenden Forderungen des US-Präsidenten in Richtung der Notenbank, die Zinsen zu senken, bleibt Fed-Chef Jerome Powell seiner restriktiven Linie treu. Am Freitag erklärte der oberste Währungshüter der USA, dass es zu früh sei, darüber zu entscheiden und die weiteren Entwicklungen abgewartet werden müssten.

Gleichwohl betonte er, dass die unerwartet hohen Zölle die Inflation anheizen und das Wachstum bremsen könnten. Zudem könnten auch die Arbeitslosenzahlen steigen.

Der Arbeitsmarktbericht für März fiel dagegen besser aus als erwartet, was im Zollchaos der Märkte aber völlig unterging.

Inflation und Zölle im Fokus

In der neuen Woche blicken Anleger gespannt auf die neuen Inflationszahlen, die möglicherweise schon einen Vorgeschmack dafür liefern, ob die Handelspolitik von Donald Trump die Preise weiter anfacht.

Ökonomen warnen vor einer Stagflation, bei der die Wirtschaft nicht wächst, während die Preise anziehen. Die Notenbank stünde dann vor einem geldpolitischen Dilemma, da sie eigentlich die Zinsen senken müsste, um die Wirtschaft zu stimulieren, diese aber auch gleichzeitig hochhalten bzw. anziehen müsste, um die Inflation einzudämmen.

Fraglich ist, wies es an den Märkten in Europa und Deutschland weitergeht. Sie hatten bis in den März hinein deutlich besser performt als die US-Indizes, in dieser Woche aber einen Großteil der aufgelaufenen Gewinne wieder abgegeben. Mit Gegenzöllen der EU ist laut Experten ab Mitte April zu rechnen, sofern im Vorfeld keine Einigung zustande kommt.

Das könnte die Märkte weiter zurückwerfen. Aufgrund der weltweit steigenden Rezessionsangst rückt hierzulande auch das milliardenschwere Fiskalpaket derzeit etwas in den Hintergrund. Mittel- bis langfristig sollte es der Wirtschaft und damit auch den im DAX, MDAX und SDAX enthaltenen Unternehmen aber einen großen Schub geben.

Deutsche Bank stark im Minus, Vonovia gewinnt

Hierzulande verzeichneten die Papiere von Deutsche Bank und Infineon mit einem Minus von -15,29% bzw. -15,93% die höchsten Wochenverluste. Bankentitel stehen wegen Rezessionssorgen unter Druck. Infineon leidet als Chipkonzern von der durch die US-Zölle geschürten Unsicherheit und dem sich weiter verschärfenden Handelskonflikt.

Als einer von nur vier Aktien, die auf Wochensicht Gewinne verzeichneten, stach Vonovia mit einem Kursplus von fast +6% noch einmal heraus. Immobilienwerte profitieren von fallenden Anleiherenditen und der Aussicht auf weitere Zinssenkungen. Zudem gewinnen Wohnimmobilien in unsicheren Zeiten an Attraktivität. Als kleine Ergänzung: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine ausführliche Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein solides Fundament für passive Einkünfte zu bilden.

DAX in technischer Korrektur

Die große Unsicherheit durch den drohenden Handelskrieg hat dem DAX den höchsten Wochenverlust seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Frühjahr 2022 beschert.

Damit hat sich auch das Bild seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Von einer positiven Performance, die im März in der Spitze noch bei fast +18% lag, sind nur noch +3,68% übrig geblieben.

Bei 22.000 und 21.000 Punkten wurden in der abgelaufenen Woche gleich zwei 1.000er-Schwellen durchbrochen. Damit rückt nun die psychologische 20.000-Punkte-Marke als charttechnischer Support in den Fokus. Knapp darunter verläuft auch die 200-Tage-Linie (SMA200).

Trotz der heftigen Einschläge hat sich der Index über der alten Rekordmarke von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten gehalten. Und: Laut dem Relative-Stärke-Index gilt der Index inzwischen als überverkauft, was für eine Gegenbewegung nach oben spricht.

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