Deutsche Bank: Sewing macht es auf die harte Tour
Fast 3 Milliarden Euro Verlust zwischen April und Juni und trotzdem gehörte die Deutsche Bank Aktie (WKN: 514000) zu Handelsbeginn am Montag zu den größten Gewinnern im DAX. Nachdem die Aktie mit einem sognannten Gap-Up den Handel bei 7,42 Euro eröffnete, stieg der Kurs bis auf 7,49 Euro in der Spitze. Am Mittag steht der Titel mit -1,57% bei 7,06 Euro leicht im Minus.
Anleger bewerten die Umbaupläne unter Konzernchef Sewing also mit gemischten Gefühlen. Verständlich, denn trotz dem herben Quartalsergebnis von sage und schreibe -2,8 Milliarden Euro wird sich die Bank großen Herausforderungen stellen müssen. Die Deutsche Bank hat umfassende Umbaupläne angekündigt. Dazu gehört, dass sich das Geldhaus "aus dem weltweiten Aktiengeschäft" zurückziehen wird. Erhalten bleiben soll nur das "fokussierte Aktienemissionsgeschäft", also das Geschäft mit der Platzierung von Effekten im Rahmen der Erstausgabe. Die Bereiche Unternehmenskunden, das Finanzierungs- und Privatkundengeschäft sowie das Asset Management sollen ebenso unverändert fortgeführt werden.
DB will "Aktionärsrendite verbessern"
Die Restrukturierung verursacht für die Deutsche Bank bis Ende 2022 Kosten in Höhe von insgesamt 7,4 Milliarden Euro - davon etwa 3 Milliarden Euro im eben beendeten zweiten Quartal. Darunter wiederum fallen beispielweise Abschreibungen von Steuerforderungen in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro.
Bereinigt um diese milliardenschwere Belastungen kann die Deutsche Bank für den Zeitraum von April bis Juni nach vorläufigen Berechnungen einen Vorsteuergewinn in Höhe von rund 400 Millionen Euro und einen Nachsteuergewinnn von 120 Millionen Euro ausweisen. Die endgültigen Quartalszahlen will die Deutsche Bank am 24. Juli veröffentlichen.
Deutschlands größtes Geldhaus betonte, dass es daran interessiert sei, "die Rendite für die Aktionäre zu verbessern".