Deutsche Pfandbriefbank: Lohnt sich ein Investment?

Höhere Risikovorsorge gebildet
15.08.24 um 8:50

Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (WKN: 801900) reagierte am Mittwoch auf die Halbjahreszahlen mit einem Kursrückgang in der Spitze von rund -5%. Am Donnerstag stabilisiert sie sich und steht aktuell bei 4,80 €. Obwohl das Papier seit dem Hoch im Juni bei rund 6 € wieder deutlich gesunken ist, ist der starke Kurseinbruch im Februar wieder weitestgehend ausgeglichen. Was ist hier weiterhin zu erwarten?

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Höhere Zinseinnahmen

Das zweite Quartal verlief ähnlich erfolgreich wie das Auftaktquartal. Hiervon sind die Halbjahreswerte vom 14. August geprägt. Die Konzerneinnahmen erhöhten sich von 259 auf 278 Millionen €. Dieser Anstieg resultiert aus höheren Zinseinnahmen.

Das operative Ergebnis vor Steuern reduzierte sich von 81 auf 47 Millionen €. Die Ursache hierfür ist die erheblich gestiegene Risikovorsorge. Diese wurde notwendig, nachdem es zu Turbulenzen bei Gewerbeimmobilien in den USA gekommen war. Viele dieser Gebäude stehen leer, was zu Kreditausfällen führen kann. Das Konzernergebnis sank dementsprechend von 69 auf 40 Millionen €.

Alles in allem sind die Zahlen als zufriedenstellend zu bezeichnen. Auf dem Kapitaltagemarkt im Dezember soll die weitere Strategie vorgestellt werden.

Kay Wolf, Vorstandsvorsitzender der pbb, kommentierte die Risikovorsorge so:

Unser operatives Ergebnis bleibt robust, sodass wir weiterhin in der Lage sind, die zu hohe Risikovorsorge zu schultern.

Stabilität der Bank ist gewährleistet

Um das Kreditrisiko in den USA und Großbritannien weiter zu senken, wurden Immobilienkredite im Volumen von 900 Millionen € an einen Finanzinvestor verkauft. Hierbei handelte es sich überwiegend um Kredite für Gewerbeobjekte und Hotels. Die Erhöhung der Risikovorsorge ist positiv zu werten.

Das Cost-Income-Ratio mit 45% ist weiterhin stabil geblieben, hier besteht jedoch noch weiterer Optimierungsbedarf. Im Rahmen der Rückführung des Kreditvolumens erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 6,6 % auf 7,4%. Das ist für eine Bank ein guter Wert.

Auch die Gegenfinanzierung der Kredite ist in den ersten sechs Monaten stabil geblieben. Es wurden Pfandbriefe im Volumen von 1,2 Milliarden € ausgegeben und die Kundeneinlagen lagen bei 8,1 Milliarden €.

Aufgrund dieser Kennzahlen ist die Bank solide finanziert und die Stabilität gewährleistet.

Prognose bestätigt

Für das zweite Halbjahr wird mit einem moderat anziehenden Transaktionsvolumen gerechnet. Ebenfalls dürfte sich die Lage bei den Gewerbeimmobilien in den USA laut Unternehmensangaben weiter entspannen.

Aufgrund dieser Annahmen soll das Ergebnis vor Steuern deutlich über dem Vorjahreswert von 90 Millionen € liegen. Das gesamte Kreditneugeschäft wird bei 6 Milliarden € angesiedelt. Bei der Cost-Income-Ratio ist ein Wert von 50% angestrebt. Bei der Ertragslage sieht die Bank weiterhin Handlungsbedarf.

Geringes Potenzial vorhanden

Wenn es in den USA zu keiner neuen Bankenkrise kommt, ist die Lage der pbb als stabil anzusehen. Dies dürfte sich positiv auf den Kurs auswirken. Den fairen Wert sehe ich weiterhin bei 5,50 €; in diesem Artikel bin ich darauf eingegangen. Als Nebenwert besteht jedoch immer die Möglichkeit, dass größere Verkaufsorder den Kurs negativ beeinflussen.

Der Schwerpunkt des neuen Managements um Kay Wolf liegt weiterhin auf der Vertrauensverbesserung sowie einer Steigerung der Profitabilität. Hier ist die Bank auf einem guten Weg. Mit einer Dividende ist vorerst jedoch nicht zu rechnen.

Die Deutsche Bank mit ihrem Kursziel von 5 € sieht die Aktie derzeit fair bewertet. Warburg Research ist mit ihrer Einschätzung von 8,10 € deutlich zuversichtlicher. Deren Einschätzung basiert darauf, dass das Neugeschäft zulegt und die Profitabilität steigt.

Mein Fazit: Die Lage der Bank stabilisiert sich weiter. Im Bankenbereich gibt es jedoch bessere Anlagemöglichkeiten.

ℹ️ Deutsche Pfandbriefbank in Kürze

  • Die Deutsche Pfandbriefbank, kurz pbb, ist eine führende europäische Spezialbank für die Finanzierung von Immobilien und öffentlichen Investitionen.
  • Sie zählt zu den größten Emittenten von Pfandbriefen. Für Privatanleger bietet sie Anlagen in Fest- und Tagesgeld an.
  • Das Institut ist an über 10 Standorten in Europa sowie den USA vertreten und hat seinen Hauptsitz in München.
  • Die Marktkapitalisierung der im Prime-Standard gelisteten Aktie beträgt aktuell 645 Millionen €.

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