Deutsche Post-Aktie: Ist die Luft raus?
Die Deutsche Post (WKN: 555200) macht sehr gute Geschäfte und hebt erwartungsgemäß ihren Ausblick für 2022 an. Doch die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Das geht aus den Quartalszahlen hervor, die der Konzern heute vorgelegt hat. Anleger reagieren leicht enttäuscht, das Papier verliert aktuell -0,4% auf 35,67 €.
Die Deutsche Post AG ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging. Der Konzern, der seit 2015 unter dem Namen Deutsche Post DHL Group auftritt, hat einen aktuellen Börsenwert von 43,9 Milliarden Euro.
Aktie auf Jahressicht kräftig im Minus
Dass es bei den Bonnern in diesem Jahr geschäftlich rund läuft, war bereits seit Mitte Oktober nach Vorlage vorläufiger Zahlen bekannt und ist von uns in diesem Artikel beleuchtet worden. Die Aktie hat seitdem um +9% zugelegt. Auf Jahressicht steht allerdings noch ein Wertverlust von -37% zu Buche.
Operatives Ergebnis um 15,2% gesteigert
Laut der nun endgültigen Quartalszahlen hat der Konzern seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 20% auf 24 Milliarden € gesteigert. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 15,2% auf 2 Milliarden €. Die EBIT-Marge lag mit 8,5% leicht unter Vorjahresniveau (Q3 2021: 8,8%).
CEO Frank Appel kommentiert:
Die ersten drei Quartale des Jahres waren dank des internationalen DHL-Geschäfts die erfolgreichsten unserer Unternehmensgeschichte. Die Basis unseres Erfolgs sind unser hervorragend ausbalanciertes globales Logistikgeschäft und unsere engagierten Beschäftigten.
Das beste Ergebnis aller Zeiten
Für das Gesamtjahr peilt die deutsche Post nun ein gegenüber dem Vorjahr um +5% höheres operatives Ergebnis (EBIT) von 8,4 Milliarden € an. Dies wäre laut Frank Appel dann „das beste Ergebnis aller Zeiten“.
Analysten hatten allerdings nach den kühnen Worten des Konzernchefs Mitte Oktober noch etwas mehr erwartet und 8,6 Milliarden € auf dem Zettel.
Mittelfristiger Ausblick unverändert
Mit Blick auf das Schlussquartal wähnen sich die Bonner trotz fortbestehender weltwirtschaftlicher Unsicherheiten gut aufgestellt und bereiten sich auf das Weihnachtsgeschäft vor. Der mittelfristige Ergebnisausblick auf 2024 bleibt mit einem EBIT von rund 8,5 Milliarden € unverändert.
Kein Grund zur Euphorie
Aus meiner Sicht ist nun deutlich geworden bzw. der Konzern hat selbst deutlich gemacht, dass trotz starker Geschäfte kein Grund zur Euphorie besteht. Dafür bleibt allein das gesamtwirtschaftliche Umfeld zu herausfordernd. Sollte es künftig zu sinkenden Frachtpreisen kommen, dürften für die Deutsche Post ohne sinnvolle Zukäufe keine großen Umsatzsprünge mehr möglich sein.
Gute Dividende
Positiv für Anleger bleiben zwei Dinge: Zum einen hat das Unternehmen weitere Aktienrückkäufe in Höhe von bis zu 500 Millionen € bis März 2023 beschlossen, nachdem der Rückkauf einer ersten Tranche von bis zu 800 Millionen € bereits Anfang Oktober erfolgreich beendet wurde. Möglich macht das die starke Cashflow-Entwicklung.
Zudem lockt eine gute Dividende. Basierend auf der letzten Ausschüttung von 1,81 € je Aktie ergibt sich beim aktuellen Kurs von 35,70 € eine Dividendenrendite von 5%.
Alles in allem ist das Papier daher aus meiner Sicht als solides Basisinvestment eine klare Halteposition.
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