Deutsche Post: Kurs raucht ab – Dividende nun in Gefahr?
Der Aktienkurs der Deutschen Post (WKN: 555200) bleibt zum Wochenanfang nach der Gewinnwarnung weiter unter Druck. -2% verliert die Aktie am Montag, nachdem bereits letzte Woche auf einem neuen 52-Wochen-Tief beendet worden war.
Am vergangenen Freitag hatte der globale Logistik- und Versand-Dino überraschend bekannt gegeben, anstatt des angepeilten EBITs von 4,15 Mrd. Euro für 2018 nun mit einem EBIT von 3,2 Mrd. Eur zu rechnen (-23%). Trotz der Betonung, dass die EBIT-Prognose 2020 nicht negativ beeinträchtigt ist, verkaufen Anleger den Titel ab. Genau das könnte große Chancen bieten.
Probleme mit 'PeP' – Aufwendungen reduzieren Gewinn
Das Sorgenkind: Die Brief- und Paketsparte, Post - eCommerce - Parcel (kurz PeP). Hier läuft es schlechter als gedacht.
Ausschlaggebend für die unbefriedigende, jüngste Ergebnisentwicklung des Segments sind "umgedrehte" Größeneffekte, welche die Kosten der Post im Briefgeschäft bei schrumpfenden Umsätzen überproportional steigen lassen. Im Paketgeschäft profitiere man zwar vom struktuell bedingten Wachstum (eCommerce), ist gleichzeitig aber einem höheren Bedarf an Personal und Transportkapazitäten ausgesetzt.
Der Konzern initiiert ein Restrukturierungsprogramm, um so auf die steigenden Herausforderungen zu reagieren. Die Kosten für den Spartenumbau: Einmalaufwendungen in Höhe von 500 Mio. Euro sowie jährliche Investitionen über jeweils 100 bis 150 Mio. Euro.
Gewinnprognose für 2020 bleibt bestehen
Die Umstrukturierungen sollen eine positive Gewinnentwicklung des Segment-EBITs ab 2019 ermöglichen. 2020 wird nach wie vor ein EBIT in Höhe von mindestens 5 Mrd. Euro angepeilt.
Wir konzentrieren uns darauf, unsere strategischen und finanziellen Ziele für 2020 zu erreichen und unsere Divisionen auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren auszurichten. Wir nehmen jetzt bewusst kurzfristige negative Ergebniseffekte in Kauf, um langfristig nachhaltiges Wachstum zu sichern. (CEO Frank Appel)
Ist nun die Dividende in Gefahr? – Wachstum dürfte vorerst gestoppt sein
Offenbar sind auch Befürchtungen, dass die Dividende gekürzt werden könnte. Immerhin handelt es sich bei den Restrukturierungsaufwendungen um zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von einer knappen Milliarde Euro.
2017 gab die Post 1,27 Mrd. Euro für die Dividende an ihre Aktionäre aus und damit fast 25% mehr wie noch 2016. Geld, das erstmal verdient werden muss. Dem gegenüber steht ein freier Cashflow von 1,1 Mrd. Euro. Immerhin beträgt die Dividendenrendite mit 1,15 Euro pro Anteilsschein (2016: 1,05 / 2015: 0,85) knapp 3%.
Eins dürfte klar sein: Das starke Dividendenwachstum der letzten Jahre dürfte erst einmal gestoppt ein.
Fazit
Mit dem Fall auf ein neues Jahrestief hat sich die Post-Aktie selber in eine schwierige Lage manoevriert. Während die Bullen erst einmal das Ruder aus der Hand gegeben haben, findet sich womöglich im Bereich des am Freitag intraday markierten Tiefs bei 29,75 Euro ein Doppelboden, vorausgesetzt er wird erneut angetestet. Es bestehen wenig Zweifel, dass sich langfristig eine positive Kursentwicklung einstellt.
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