Deutsche Rohstoff: Was macht diese Aktie interessant?
Der Aktienkurs der Deutschen Rohstoff (WKN: A0XYG7) verringert sich leicht um -0,7% und notiert bei 28,50 €. Nach der Kurskorrektur Mitte vergangen Jahres bewegt sie sich in einem Korridor von 25 bis 29 €. Trotz der hohen Schwankungsbreite ist eine Aufwärtsbewegung festzustellen. Womit können Anleger zukünftig rechnen?
ℹ️ Deutsche Rohstoff vorgestellt
Die Deutsche Rohstoff AG mit Sitz in Mannheim ist eine Holdinggesellschaft für Rohstoff- und Bergbauunternehmen. Der Konzern identifiziert, entwickelt und betreibt verschiedene Tochterfirmen und Standorte in Deutschland, den USA, Kanada und Australien, wobei der Schwerpunkt auf der Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten in den USA liegt. Metalle wie Gold und Wolfram runden das Portfolio ab. Aktuell ist das Unternehmen an der Börse mit rund 142 Millionen € bewertet.
Förderung massiv ausgebaut
Trotz aller Bestrebungen der Dekarbonisierung, insbesondere in Deutschland, investiert der Mannheimer Konzern massiv in neue Förderanlagen für Erdöl und Gas. Die Ursache hierfür ist, dass weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach Öl und Gas gerechnet wird. Der Schwerpunkt der Förderung liegt in den USA, hier wird die heimische Ölförderung seitens des Staates vorangetrieben.
Im ersten Halbjahr wurden 86,7 Millionen € in die Durchführung von 13 neuen Bohrungen investiert. Vom geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 200 Millionen € für 2023 und 2024 werden wahrscheinlich rund 130 Millionen € im laufenden Jahr realisiert.
Um diese Investitionen zu finanzieren, wurde eine neue Anleihe im Volumen von 100 Millionen € emittiert. Die Anleihe läuft fünf Jahre und bietet eine Verzinsung von 7,5%. Insgesamt verfügt der Konzern über eine hervorragende Finanzierungsbasis bei einer Eigenkapitalquote von 39%.
Neben der Förderung von Öl und Gas besteht eine Beteiligung von 12,7% am kanadischen Rohstoffkonzern Almonty. Dieser ist spezialisiert auf die Förderung von Wolfram.
Weiteres Wachstum erzielt
Nach dem Rekordjahr 2022 ist das Unternehmen weiterhin erfolgreich. Aus dem am 15. August veröffentlichen Halbjahresbericht geht hervor, dass der Umsatz nochmals gewachsen ist. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhte er sich von 72,2 Millionen € auf 75,1 Millionen €. Das Wachstum basiert darauf, dass das Fördervolumen stärker gestiegen ist als die Preisreduzierungen bei Öl (-20%) und Gas (-60%).
Die hohe Ertragskraft des Vorjahres konnte nicht beibehalten werden. Das operative EBITDA reduzierte sich um 12,5% auf 56 Millionen €. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Verkaufspreise für Erdöl und Gas seinerzeit sehr hoch waren. Das Konzernergebnis verringerte sich entsprechend von 32,5 Millionen € auf 21,9 Millionen €.
Trotz der Ertragsreduzierung wurden hervorragende Geschäftszahlen erzielt.
Jan-Philipp Weitz, CEO des Unternehmens, kommentierte die Entwicklung so:
Wir haben mit unserem Ergebnis im 1. Halbjahr eindrucksvoll gezeigt, dass 2022 mit einem Umsatz von 165 Mio. EUR kein Ausnahmejahr war. Durch disziplinierte Investitionen und die planmäßige Umsetzung aller Bohrprogramme ist es uns gelungen, unsere operative Basis noch weiter auszubauen.
Erhöhte Prognose bestätigt
Im April wurde die ursprüngliche Prognose erhöht, diese wurde nun bestätigt. Statt eines Umsatzes von 140 bis 160 Millionen € wird jetzt ein Wert von 150 bis 170 Millionen € erwartet. Auch beim EBITDA ist das Management zuversichtlicher geworden: Es soll jetzt bei 115 bis 130 Millionen € liegen, zuvor wurden 100 bis 125 Millionen € erwartet.
Aufgrund der bisherigen Entwicklung sowie der angekündigten höheren Förderung im zweiten Halbjahr erscheinen diese Zahlen sehr realistisch.
Besteht bei der Aktie weiteres Potenzial?
Beim Vergleich der Marktbewertung mit jener der großen Ölmultis zeigt sich, dass die Deutsche Rohstoff AG hoch bewertet ist. Während BP und Shell mit rund der Hälfte ihres Jahresumsatzes bewertet werden, liegt der Umsatzmultiplikator bei Deutsche Rohstoff bei etwa 1.
Dennoch handelt es sich hier um ein exzellent aufgestelltes Unternehmen mit weiterem Potenzial. Obwohl die Preise für Öl und Gas wieder deutlich gesunken sind, ist der Bedarf vorerst hoch. Der Wegfall des russischen Öls ist auf dem Weltmarkt weiterhin zu spüren, die jetzigen Preise dürften daher Bestand haben.
Meiner Meinung nach besteht ein Potenzial bis 35 €. Wenn die Weltkonjunktur wieder anspringt, wird die Nachfrage steigen, die Folge sind steigende Preise. Mit meiner Einschätzung liege ich deutlich unter den Bewertungen der Analysten, diese erwarten Kurse von 40 € und mehr. Alster Research ist mit 47,10 € sehr optimistisch.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung. Neben der aktuellen Dividendenrendite von 4,5% bestehen weiterhin Chancen auf Kursgewinne.
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