Deutsche Telekom-Aktie: Liebling der Deutschen?
Nach einer kurzen Verschnaufpause seit Anfang April nimmt die Deutsche Telekom-Aktie (WKN: 555750) wieder Fahrt auf. Sie legt zur Stunde um +1,3% auf 21,54 € zu. Kein Wunder, denn der Konzern überrascht am Donnerstag einmal mehr mit guten Geschäftsergebnissen im ersten Quartal. Hat das Papier noch weiteres Potenzial oder wird die Luft nach oben dünn?
Die Deutsche Telekom gehört zu den weltweit führenden Konzernen für Telekommunikations- und Informationstechnologie. Die Leistungen sind breit gefächert, von der Breitbandtelefonie über Mobilfunk sowie TV oder komplexe ICT-Lösungen bietet der Konzern alles aus einer Hand an. Das Unternehmen ist weltweit in 50 Ländern tätig. Hauptsitz ist Bonn in Nordrhein-Westfalen. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 107,4 Milliarden €.
Stabiler Aufwärtstrend
Wird die T-Aktie allmählich wieder zum Favoriten vieler deutscher Anleger, nachdem sich viele damit um die Jahrtausendwende die Finger verbrannt hatten? Zumindest kann man hier entspannt anlegen, denn der Titel befindet sich seit drei Jahren in einem stabilen Aufwärtstrend. Und dafür gibt es stichhaltige Gründe.
Die Zahlen zum ersten Quartal unterstreichen, warum das Papier bei Investoren begehrt ist. So hat der „Rosa Riese“ seinen Umsatz erneut leicht um 0,3% auf 27,8 Milliarden € gesteigert. Hervorzuheben ist hier der laut Unternehmen wirtschaftlich wichtige Service-Umsatz, der um 3,5% auf 22,8 Milliarden € zulegte.
Konzernüberschuss explodiert
Beim bereinigten operativen Ergebnis EBITDA AL gab es ein Plus von 0,9% auf 10 Milliarden €. Regelrecht explodiert ist der Konzernüberschuss, er vervierfachte sich nahezu gegenüber dem Vorjahresquartal auf 15,4 Milliarden €.
Hintergrund ist allerdings eine einmalige Transaktion. Bekanntlich hat die Telekom 51% ihres Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich an DigitalBridge und Brookfield verkauft. Durch diesen Sondereffekt konnten die Bonner ihre Netto-Verbindlichkeiten (ohne Leasing) im Vergleich zum Jahresende 2022 um mehr als 10 Milliarden € auf 93,0 Milliarden € reduzieren.
Bereinigt belief sich der Konzernüberschuss auf 2 Milliarden €, das sind 12,5% weniger als im Vorjahr. Der Konzern nennt den Zinseffekt bei der Bewertung von Verbindlichkeiten und Rückstellungen als maßgeblichen Grund für den Rückgang.
Starkes Kundenwachstum
Sowohl in Deutschland als auch in den USA verzeichnet die Telekom weiterhin ein starkes Kundenwachstum. 72.000 neue Festnetz-Kunden und 274.000 neue Mobilfunk-Kunden im Heimatmarkt sprechen eine deutliche Sprache.
Die Tochter T-Mobile US gewann 1,3 Millionen Vertragskunden hinzu und ließ damit die beiden landesweiten Wettbewerber Verizon und AT&T, die gemeinsam nicht so viele Kunden an Bord holen konnten, alt aussehen.
Vorstandschef Tim Höttges freut sich vor allem, dass ein Meilenstein bei der Umsetzung der Strategie erreicht sei:
Nun wird in unseren Zahlen sichtbar, wie die Funkturm-Transaktion für die Deutsche Telekom Wert geschaffen hat.
Prognose wird leicht angehoben
Basierend auf dem starken Geschäft der US-Tochter mit einer angehobenen Prognose erhöht der Konzern seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Erwartet wird nun ein EBITDA AL von 40,9 Milliarden €, zuvor waren es 40,8 Milliarden €. Der Free Cashflow AL soll sich am Jahresende weiterhin auf 16 Milliarden € belaufen.
Die ohnehin bereits optimistisch eingestellten Analysten sind anscheinend mit dem Zahlenwerk zufrieden. JPMorgan belässt als unmittelbare Reaktion seine Einstufung auf „Overweight“ mit Kursziel 29,50 €.
Solides Investment
Wenn man ein Haar in der Suppe finden wollte, so ist es allenfalls das schwache Umsatzwachstum im ersten Quartal. Das ändert meiner Meinung nach aber nichts daran, dass sich die Deutsche Telekom geschäftlich auf einem sehr guten Weg befindet, wie die Kundenzuwächse zeigen.
Wie eingangs erwähnt, können Anleger hier also entspannt an Bord bleiben. Riesige Kurssprünge sind zwar nicht zu erwarten, das Papier dürfte jedoch langsam und sicher weiter hochlaufen. Zwischenzeitliche Korrekturen wie die jüngste seit April gehören dazu.
Zudem gibt es eine gute Dividende mit aktueller Rendite von 3,25% – und wer die Aktien nicht verkauft, zahlt noch nicht einmal Steuern.
Wer sich mehr Hintergrundwissen aneignen möchte, kann sich auch in unserer großen Ratgeber-Serie über alles Wissenswerte zum Thema Dividenden informieren.
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