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Deutz-Aktie: 10 € ein realistischer Zielkurs?

Ehrgeizige Ziele
24.03.25, 08:41 Uhr

Die Deutz-Aktie befindet sich seit Anfang März in einer Achterbahn. Erst sprang der Kurs auf ein neues Allzeithoch von rund 9,50 €, dann brach er wieder massiv ein, um anschließend wieder deutlich zu steigen. Diese hohen Schwankungen hängen damit zusammen, dass das Unternehmen als Rüstungsprofiteur gilt. Am Montag gewinnt die Aktie +5,2% und steht aktuell bei 7,70 €. Was ist hier zu erwarten?

stock.adobe.com/Timon

Profiteur des Sondervermögens

Die geplanten Sondervermögen für Rüstung und Infrastruktur sind beschlossen, und die neue Regierung kann mit der Umsetzung der Vorhaben beginnen. Bis sich dies in der Ertragslage bei den Unternehmen auswirkt, dauert eine Weile. Das ist normal, daher sollten die mittel- bis langfristigen Auswirkungen in den Vordergrund rücken.

Deutz, als einer der führenden Motorenbauer, wird mit Sicherheit von diesem Sondervermögen profitieren. Deutz ist im klassischen LKW- sowie Baumaschinen-Geschäft ein wichtiger Zulieferer. Für den Ausbau sowie die Modernisierung von Straßen, Brücken sowie sonstiger Infrastruktur benötigen die Bauunternehmen entsprechende Fahrzeuge und Geräte. Deutz ist somit ein indirekter Profiteur.

Im Rüstungsgeschäft gilt genau das Gleiche. Um die Armeen aufzurüsten, bedarf es geeigneter Fahrzeuge, beispielsweise Panzer oder Transportfahrzeuge. Auch hier kommen wieder die Motoren des Kölner Unternehmens ins Spiel. Laut Unternehmensangaben ist die Ausweitung des Rüstungsgeschäfts geplant.

Somit ist klar, dass der Konzern mittelfristig deutlich im Rüstungsbereich wächst. Deutz ist im Vergleich zu Steyr Motors deutlich relevanter für die Aufrüstung.

Höhere Umsätze und Erträge im Fokus

Im abgelaufenen Geschäftsjahr machte sich die schwache Konjunktur, insbesondere bei der Ertragslage, deutlich bemerkbar. Das operative EBIT mit 76,7 Millionen € sowie das Konzernergebnis mit 51 Millionen € erlitten Rückgänge von rund einem Drittel. Die Finanzzahlen vom 20. März kamen nicht überraschend, der Ertragsrückgang wurde stets kommuniziert.

Zukünftig soll sich das wieder ändern. Im laufenden Geschäftsjahr wird mit einem Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden € gerechnet – im Vorjahr lag er bei 1,8 Milliarden €. Für die EBIT-Marge wird mit einem Anstieg von 4,2% auf 5 bis 6% gerechnet.

Noch ambitionierter sind die Ziele bis 2028. Dann steht ein Umsatz von 3,2 bis 3,4 Milliarden € auf dem Zettel. Die EBIT-Marge soll dann zwischen 8 und 9% liegen.

Im Hinblick auf das zusätzliche Geschäft durch das Sondervermögen sind diese Prognosewerte realistisch. Deutz verbesserte zuletzt seine Kostenstruktur deutlich.

Potenzial vorhanden

Die heftigen Kursschwankungen sollten nicht überbewertet werden. Hier machte der Wirbel von Steyr bemerkbar. Für die Deutz-Aktie ist das mittelfristige Geschäft entscheidend, und dies sieht positiv aus. Das starke Wachstum des Auftragseingangs im vierten Quartal von 37% sollte erst der Anfang sein.

Meiner Meinung nach liegt der faire Kurs bei 10 € - das entspricht einem Aufschlag von rund +35%. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von knapp 1,4 Milliarden €. In Bezug auf den Umsatz sowie die sich bessernde Ertragslage ist das nicht übertrieben hoch.

Ein weiterer Pluspunkt für die Aktie ist die solide Dividendenrendite. Die vorgeschlagene Dividende von 0,17 € entspricht aktuell einer Rendite von 2,2%. (Anknüpfend daran: Dividenden-Report beleuchtet zehn vielversprechende Aktien, die sich als Eckpfeiler für ein ertragreiches und stabiles Dividenden-Portfolio eignen.)

In der jetzigen Situation ist die Aktie zum Spielball von Tradern geworden, dies kann vorerst noch andauern. Wer hier investiert, muss solch hohe Schwankungen aushalten, insbesondere wenn kurzfristige Kursrückgänge eintreten.

Die DZ Bank mit 7,80 € sowie Warburg Research mit 7,60 € sehen die Aktie derzeit fair bewertet. Hauck Aufhäuser mit ihrem Zielkurs von 11 € teilt meine Ansicht.

Mein Fazit: Als Profiteur des Sondervermögens wird mittelfristig auch die Deutz-Aktie anziehen.

ℹ️ Deutz in Kürze

  • Die Deutz AG (WKN: 630500) mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden unabhängigen Hersteller von Antriebssystemen. Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl Diesel- und Gasmotoren als auch Wasserstoff- und Elektromotoren.
  • Neben dem Hauptsitz in Köln gibt es weitere 4 Produktionsstandorte. Über 13 Vertriebsgesellschaften arbeitet das Unternehmen mit rund 800 Partnern in 130 Ländern zusammen.
  • Deutz ist Mitglied im deutschen Small Cap Index SDAX und an der Börse 1,1 Milliarden € wert.

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