Deutz-Aktie: Das spricht für weitere Stärke
Die Deutz-Aktie (WKN: 630500) ist gut ins neue Jahr gestartet. Mit einem Kursgewinn von +15% notiert sie aktuell bei 4,60 €. Noch stärker ist die Performance seit September 2022, hier beträgt die Kurssteigerung +43%. Trotz dieses Anstiegs ist festzuhalten, dass der Kurs sich im letzten Jahr fast halbiert hat. Der Rückgang war mit einer hohen Volatilität verbunden. Verläuft die künftige Kursentwicklung genauso volatil?
Die Deutz AG mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und der Produktion und dem Vertrieb von Antriebsaggregaten. Das Portfolio reicht von Diesel, Gas bis hin zu umweltfreundlichen Wasserstoff- und Elektromotoren. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 4.750 und arbeitet mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern zusammen. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 557 Millionen €.
Starke Geschäftszahlen
Zuletzt haben nachlassende Lieferengpässe sowie weitergegebene Kosten deutlich zu einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung beigetragen. Die Preissteigerungen der verkauften Produkte lag zwischen 8 bis 12%.
Der gesamte Umsatz stieg von Januar bis Ende September 2022 um 19% auf 1,4 Milliarden €. Dabei verteilte sich das Wachstum über alle Regionen gleichmäßig.
Das bereinigte Ergebnis verbesserte sich um 35 Millionen € auf 65,9 Millionen €, daraus ergibt sich eine Marge von 4,7%. Das Motorenunternehmen verfügt über einen Auftragsbestand von 830 Millionen €, somit ist die Fertigung bis weit ins laufende Jahr gesichert.
Prognose angehoben
Die gute Entwicklung im bisherigen Geschäftsjahr sowie die Entwicklung im vierten Quartal veranlasste das Unternehmen, die Umsatzprognose leicht anzuheben. Statt eines erwarteten Jahresumsatzes von 1,7 bis 1,8 Milliarden € erwartet man nun 1,75 bis 1,85 Milliarden €. Die Ergebnismarge wurde ebenfalls angehoben, sie liegt jetzt bei 4,5 bis 5%.
Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte kommentiert das Ergebnis wie folgt:
Unsere eingeleiteten Performanceinitiativen und unser verstärkter Fokus auf Kostendisziplin zahlen sich immer mehr aus. Dieser Aufwärtstrend ist erfreulich, aber kein Grund sich auszuruhen, denn unser angestrebtes Profitabilitätsniveau haben wir noch längst nicht erreicht.
Aktivitäten im Bereich alternativer Motoren forciert
Die Motoren werden in die Segmente Classic und Green untergliedert. Die Sparte Deutz Green soll in den nächsten Jahren verstärkt ausgebaut werden. Hier sind alle Antriebsarten gebündelt, die nicht mit Dieselkraftstoff angetrieben werden.
In Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern werden Motoren für E-Fuels entwickelt. Eine zentrale Rolle spielen dabei Wasserstoff und Elektromobilität.
Das Green-Segment hat bisher einen Anteil von 3% an dem Gesamtabsatz der Motoren, dies dürfte sich zukünftig stark wandeln. Klimadiskussionen und die Notwendigkeit der CO₂-Reduzierung führen zu einem drastischen Wandel bei den Motoren. Was im PKW-Bereich bereits in vollem Gange ist, wird sich auch im Bereich von leistungsfähigen Maschinen und LKWs durchsetzen.
Mit dem neuen Strategieprogramm „Powering Prozess“ beschreibt das Motorenunternehmen die zukünftige Marschrichtung auf diesem Transformationsprozess.
Vorstandsumbau beendet
Positiv für die weitere Entwicklung dürfte ebenfalls sein, dass der Umbau des Vorstandes jetzt beendet werden konnte. Zum neuen Finanzchef wurde Timo Krutoff bestellt. Ebenfalls neu im Vorstand ist Dr. Petra Mayer, sie übernimmt die Ressorts Produktion und Einkauf. Der Vertrag des CEO Dr. Schulte wurde vorzeitig um fünf Jahre bis 2028 verlängert.
Wichtiges Green-Segment
Entscheidend für den weiteren Verlauf wird die zukünftige Geschäftsentwicklung sein. Hier ist der Kölner Konzern auf einem guten Weg, insbesondere was die Ertragslage betrifft.
Für die langfristige Zukunft dürfte das Green-Segment eine wichtigere Rolle spielen. Daher ist der Ausbau dieser Sparte enorm wichtig. Deutz strebt zudem an, zukünftig zu den Top 3 der unabhängigen Motorenhersteller zu gehören.
Analysten sind sich uneinig
Die Meinungen von Analysten sind ein wichtiger Indikator für die Einschätzung der zukünftigen Kursentwicklung. Sie beobachten und bewerten das Unternehmen langfristig. Hier gibt es jedoch sehr unterschiedliche Meinungen.
Die Berenberg Bank sieht mit einem Zielkurs von 4,90 € nur ein sehr geringes Potenzial. Die DZ Bank ist mit 5,60 € zuversichtlicher, M.M. Warburg sieht den fairen Kurs bei 7,20 €.
Volatilität dürfte bestehen bleiben
Meiner Meinung nach wird der zukünftige Kursverlauf weiterhin sehr volatil bleiben. Momentan befindet sich die Aktie wieder in einer Aufwärtsphase. Diese dürfte sich mittelfristig bis zu einem Zielkurs von 5,50 € fortsetzen.
Für Einschätzungen darüber hinaus muss man die Entwicklung in den nächsten Quartalen abwarten. Das Problem ist die hohe Unsicherheit aufgrund der aktuellen Krisen weltweit. Kommt es hier zu weiteren Verschärfungen, dürften weiter steigende Rohstoff- und Energiepreise die Folge sein.
Sehr wichtig ist auch die zukünftige Konjunkturentwicklung. Positiv ist, dass der Wandel hin zu CO₂-neutralen Motoren zügig angegangen wird. Zusammen mit der jetzigen Ertragskraft befindet sich Deutz auf einem guten Weg.
Die Aktie eignet sich eher für risikofreudigere Anleger. Wer bereits investiert ist, kann sich über die Dividende freuen. Zuletzt wurden 0,15 € ausgezahlt, dies entspricht einer Rendite von 3,2%.
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