Deutz-Aktie: Die Luft wird dünner
Die Aktie des Motorenherstellers Deutz (WKN: 630500) startet am Dienstag mit einem Kursverlust von -2,6% in den Börsentag, berappelt sich jedoch wieder und steht aktuell bei 6 €. Insgesamt befindet sich der Kurs seit November in einem langfristigen Aufwärtstrend und hat seitdem um rund +56% zugelegt. Wie geht es jetzt weiter?
ℹ️ Deutz vorgestellt
- Die Deutz AG ist einer der weltweit führenden unabhängigen Hersteller innovativer Antriebssysteme. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Produktion sowie dem Vertrieb von Antriebsaggregaten. Das Portfolio reicht von Diesel, Gas bis hin zu umweltfreundlichen Wasserstoff- und Elektromotoren.
- Neben dem Hauptsitz in Köln gibt es weitere 4 Produktionsstandorte. Über 13 Vertriebsgesellschaften arbeitet das Unternehmen mit rund 800 Partnern in 130 Ländern zusammen.
- Die Bewertung des im SDAX gelisteten Unternehmens beträgt aktuell rund 755 Millionen €.
Neue Bestwerte erreicht
Die positive Entwicklung der Vorquartale setzte sich weiter fort. Dementsprechend gut fiel der am 19. März veröffentlichte Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr aus. „Neue Bestwerte erzielt“, so lässt sich der Bericht kurz zusammenfassen.
Der Konzernumsatz stieg um knapp 8% auf 2,1 Milliarden €. Im Segment Deutz-Motoren betrug der Anstieg 3%; der Umsatz im Segment E-Bootsmotoren (Torqeedo) brach dagegen um 32,4% auf rund 36 Millionen € ein. Laut Pressemitteilung Mitte Januar wurde Torqeedo für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erfolgreich verkauft.
Der operative Ertrag vor Sondereffekten stieg mit 34,7% überproportional auf 120,4 Millionen €. Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 5,7%, ohne Torqeedo lag der operative Gewinn sogar bei 143,6 Millionen €. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 81,9 Millionen € – das bedeutet nur einen geringen Anstieg von 2,1% gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als hervorragend zu bezeichnen. Dem Konzern ist es gelungen, die gestiegenen Kosten durch entsprechende Preiserhöhungen überzukompensieren.
Dr. Sebastian C. Schulte, CEO der Deutz AG, kommentierte die Entwicklung so:
Wir liefern Schritt für Schritt, was wir uns vorgenommen haben. Unsere Prognose, die wir unterjährig erhöhen konnten, haben wir erreicht. Und ein Blick auf die 7% EBIT-Marge unserer fortgeführten Aktivitäten zeigt, was für ein Potential in dem Unternehmen steckt.
Ausblick vorsichtig optimistisch
Für das laufende Jahr gibt der Konzern sich vorsichtiger. Hier macht sich die schlechte Konjunkturlage bemerkbar. Der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierte sich von 2 Milliarden € auf 1,8 Milliarden €. Der Auftragsbestand zum Ende des Jahres lag mit 463,2 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert von 773,5 Millionen €.
Beim fortgeführten Geschäft rechnet das Kölner Unternehmen mit einem Umsatz von 1,9 bis 2,1 Milliarden €. Die EBIT-Marge soll bei 5 bis 6,5% liegen – zuletzt lag sie bei 5,7%.
Was ist jetzt noch zu erwarten?
Jeder gute Lauf endet in einer Korrektur. Meiner Meinung nach verhält es sich auch hier so, ich rechne daher mit einem stärkeren Kursrückgang. Mittelfristig besteht jedoch weiteres Potenzial, einen fairen Kurs sehe ich bei 7 €. Der Verkauf von Torqeedo ist ein wichtiger Meilenstein bei der Strategie „Dual+“. Der Ausblick zeigt, dass der Konzern mit seinen Erwartungen vorsichtiger wird.
Die Analysten sind in ihren letzten Einschätzungen deutlich zuversichtlicher. Hauck & Aufhäuser erwartet einen Kursanstieg auf 10,60 €. Warburg sieht die faire Bewertung bei 8,70 €. Wenn die Konjunkturlage sich wieder aufhellt, sind Kurse oberhalb von 8 € auch aus meiner Sicht vertretbar.
Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenerhöhung von 0,15 € auf 0,17 €, das entspricht einer momentanen Rendite von 2,9%.
Mein Fazit: Vor einem Investment sollten Anleger eine stärkere Korrektur abwarten.
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