Die Deutz-Aktie (WKN: 630500) erlebt dieser Tage einen außergewöhnlichen Höhenflug. In den vergangenen fünf Handelstagen ging es mit dem Papier des Kölner Motorenherstellers um über +20% nach oben. Was macht den SDAX-Wert bei Anlegern plötzlich so beliebt?
Ein neuer Geschäftsbereich
Erst vor wenigen Tagen kündigte Deutz-Chef Sebastian Schulte in einem Interview an, den Geschäftsbereich dezentrale Energieversorgung in Zukunft auszubauen – und schon werden erste Fakten in dieser Richtung geschaffen. Deutz kündigte die Übernahme des US-Motorenbauers Blue Star Power Systems an.
Blue Star mit Sitz im US-Bundesstaat Minnesota entwickelt, produziert und vertreibt diesel- und gasbetriebene Stromerzeugungsaggregate (sogenannte „GenSets“). Absatzmärkte sind die USA und Kanada. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 100 Millionen US$ und eine operative Marge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Für Deutz ist der Zukauf des GenSets-Herstellers sowohl in strategischer als auch in finanzieller Hinsicht attraktiv. Das Unternehmen gewinnt so direkten Zugang in den amerikanischen Markt für dezentrale Stromerzeugungsaggregate. Angesichts des teilweisen desolaten Zustandes der Energieinfrastruktur in den USA sind viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dazu gezwungen, für den Fall der Fälle eine Notstromversorgung vorzuhalten.
Zudem erhöht Deutz durch die Übernahme seine eigene Konzernmarge. Die Marge von Blue Star Power Systems lag in der Vergangenheit über dem Wert des Kölner Konzerns.
Ein sehr starkes Chart-Signal
Die Deutz-Aktie befindet sich aktuell in einer charttechnisch hochspannenden Konstellation. Der Chart zeigt ein seit Ende 2022 aufsteigendes Dreieck, dessen obere Begrenzung bei knapp über 6 € liegt.
Auch im April konnte der SDAX-Titel diese Widerstandsmarke nicht durchbrechen. Nun folgt ein erneuter Anlauf. Sollte der Deutz-Aktie in den kommenden Tagen der Durchbruch durch die obere Begrenzungslinie des Dreiecks gelingen, wäre das ein sehr starkes Signal für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Viel Aufholpotenzial gegenüber dem SDAX
Die Deutz-Aktie war in den letzten Jahren einer der schwächsten Performer im SDAX. Während der deutsche Small Cap Index in den vergangenen 15 Jahren seinen Kurs verfünffachte, pendelte die Deutz-Aktie Jahr für Jahr zwischen 3 und 8 € auf und ab.
Das soll sich nach dem Willen von Deutz-Chef Schulte ändern und die Chancen für einen Aufholeffekt an der Börse stehen sehr gut. Die Geschäftsentwicklung des Kölner Konzerns in den vergangenen drei Jahren kann sich sehen lassen. Der Umsatz stieg von 2020 auf 2023 um 60% und aus einem operativen Verlust von 71 Millionen € 2020 wurde im vergangenen Jahr ein Gewinn von 132 Millionen €.
Durch strategisch kluge Zukäufe dürfte Deutz seinen Umsatz und Gewinn in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Zudem wird die breitere Aufstellung des Konzerns Deutz in Zukunft weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen machen.
Vor diesem Hintergrund ist die Deutz-Aktie für mich ein klarer Kauf. Ich gehe davon aus, dass der SDAX-Titel zu Unrecht von Anlegern links liegen gelassen wurde und ein großes Aufholpotenzial besitzt.
Das sehen auch die Analysten von Warburg Research so. Sie bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Deutz-Aktie und sehen das Kursziel bei 10,50 €. Das entspricht einer satten Upside von +75%.
ℹ️ Deutz vorgestellt
- Die Deutz AG mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden unabhängigen Hersteller von Antriebssystemen.
- Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl Diesel- und Gasmotoren als auch Wasserstoff- und Elektromotoren.
- Zudem ist der Motorenhersteller im Service- und Ersatzteilgeschäft tätig.
- Deutz ist Mitglied im deutschen Small Cap Index SDAX und an der Börse 740 Millionen € wert.
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