DHL Group-Aktie: Was ist hier zu erwarten?
Mit der Aktie des Versandlogistikers DHL Group (WKN: 555200) geht es weiter bergauf. Sie notiert aktuell bei 41,50 € auf einem neuen Monatshoch. Zuletzt erholte sie sich von einem starken Kurseinbruch; der Kursgewinn seit dem Tief im Oktober beträgt rund +9%. Besteht hier weiteres Potenzial?
ℹ️ DHL Group vorgestellt
Die DHL Group AG, vormals Deutsche Post DHL Group, ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging. Der Konzern, der seit 2015 unter dem Namen Deutsche Post DHL Group firmierte mit Wirkung zum 01. Juli in DHL um. Der Konzern agiert international, der Hauptsitz befindet sich in Bonn. Die Marktkapitalisierung beträgt 49,3 Milliarden €.
Quartalszahlen eingebrochen
Der Konjunkturrückgang ist mittlerweile auch bei DHL angekommen. Die schwache Geschäftsentwicklung der Vorquartale setzte sich auch im dritten Quartal fort. Dementsprechend schwach fiel der am 8. November veröffentlichte Quartalsbericht aus.
Der Umsatz sank im dritten Quartal um rund ein Fünftel auf 19,4 Milliarden €. Hierin enthalten sind negative Währungseffekte von knapp 1 Milliarde €. Der Volumenrückgang führte auch zu einem Gewinneinbruch beim operativen EBIT – gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank es um rund 33% auf 1,4 Milliarden €. Die Kosten konnten nicht entsprechend des Umsatzrückgangs angepasst werden.
Aus Sicht der ersten neun Monate ist der Rückgang etwas moderater ausgefallen. Der Konzernumsatz sank um 14,5% auf 70,6 Milliarden €. Der Umsatz aus der Luft- und Seefracht brach um 44% ein. Hier machte sich die Preisnormalisierung negativ bemerkbar. Das operative EBIT sank um 27,8% auf 7,8 Milliarden €.
Der Rückgang ist jedoch zu relativieren. 2022 war ein Rekordjahr, dementsprechend hoch ist die prozentuale Verschlechterung. Die rückläufige Geschäftsentwicklung ist keine Überraschung für die Marktteilnehmer. Der Konzern hatte frühzeitig in seinen Prognosen darauf hingewiesen.
Die Jahresprognose wurde erneut angepasst. Nach den Halbjahreszahlen wurde der untere Wert der Marge von 6,0 auf 6,2 Milliarden € angehoben. Jetzt erfolgte eine Reduzierung am oberen Ende. Statt 7,0 Milliarden € wird nur noch mit 6,6 Milliarden € gerechnet.
Versandkosten für Geschäftskunden steigen
Die Gewinnsituation wird durch höhere Personal- sowie Energiekosten stark beeinträchtigt. Ein Vorziehen der Portoerhöhung für Privatkunden auf Beginn 2024 wurde durch die Regulierungsbehörde abgelehnt. Sie darf erst ab 2025 angepasst werden.
Anders sieht es bei Geschäftskunden aus. Hier führt das Unternehmen ab 1. Oktober eine Erhöhung durch. Somit können die höheren Kosten dort weitergegeben werden.
Lohnt sich ein Investment?
Der Kursrückgang seit Juli basierte teilweise auf der schlechteren Ertragslage, zum Großteil aber auch auf der hohen Unsicherheit an den Börsen. Mit dem jüngsten Anstieg ist der Rückgang teilweise wieder eliminiert. Was der Aktie jedoch insgesamt fehlt, ist die Dynamik. Mit einem nachhaltigen Kursanstieg ist in diesem Jahr und zu Beginn des nächsten Jahres nicht mehr zu rechnen. Spannend wird daher die Prognose für 2024.
Meiner Meinung nach geht die Kursentwicklung in eine Seitwärtsbewegung über. Die Bankbreite dabei dürfte in einem Bereich von 38 bis 45 € liegen. Die Analysten-Einschätzungen zeigen auch keine einheitliche Meinung. Deren Bewertungen liegen in einer Spanne von 34 bis 51 €, der Mittelwert liegt bei 44,25 €.
Was jedoch für die Aktie spricht, ist ihre gute Dividendenrendite von momentan 4,4%.
Mein Fazit: Momentan spricht nichts für einen Einstieg. Wer sie hat, sollte sich an der guten Dividendenrendite erfreuen.
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