Dialog Semiconductor: Licht und Schatten

06.03.19

Dialog Semiconductor (WKN: 927200) beweist mit seinem heute früh vorgestellten Zahlenwerk für 2018, dass der Wandel weg von Apple (WKN: 865985) Konturen annimmt. Der Umsatz im Weihnachtsquartal lag mit 431 Mio. US$ zwar -7% unter Vorjahresniveau. Das war allerdings vom Unternehmen so erwartet worden. Für das Gesamtjahr 2018 steht vor allem dank der Übernahme von Silego Technology ein Umsatzplus von +7%.

Zuletzt konnte man bereits einige Soft Features ausmachen, die auf zunehmende Diversifizierung der Kundenbasis von Dialog hindeuten und sich nun auch in den Zahlen widerspiegeln. Dialog wird sukzessive weniger abhängig von Apple. Das zentrale Ereignis - das 2017 seinen Anfang nahm - war der Apple-Exit, das Chips für iPhones künftig selber herstellen möchte. Das hat trotz des Geldregens durch Zahlungen von Apple an Dialog in Höhe von 600 Millionen US-Dollar erhebliche Auswirkungen aufs Geschäft.

Gewinn stabil

Doch zuerst zu den Zahlen für 2018: Auf Gewinnebene hält Dialog bei fast allen relevanten Erfolgszahlen das Niveau von 2017. Beim EBITDA steht für 2018 mit 340 Millionen Euro sogar ein Anstieg (2017: 316 Mio. Euro). Nach Steuern gelingt 2018 ein Gewinn von 225 Millionen Euro (2017: 228 Mio. Euro).

Dialog stellt Chips für das Batterie-Management sowie Audio-Chips für den Einsatz in Konsumerelektronik her. Endmärkte sind dabei Kunden aus dem Mobilfunkgeschäft wie große Smartphone-Hersteller und aus dem Internet of Things-Bereich. Quelle: Dialog Semiconductor

Weniger Apple, mehr Produktmix - es klappt ...

... so halbwegs. Denn dank der Übernahme von Silego Technology konnte Dialog 2018 seine Umsatzdynamik beim Wachstum beibehalten:

Im dominierenden "Mobile Systems"-Bereich gingen die Erlöse um -1% zurück. Im traditionell umsatzstarken Q4 (Weihnachtsgeschäft) lag der Rückgang aufgrund wegfallender iPhone-Umsätze bei -14%.

Das Segment "Advanced Mixed Signal" steigerte seinen Umsatz in 2019 um 73% - ohne Silego hätte hier in Q4 noch ein Umsatzrückgang von -4% gestanden!

Der Bereich "Automotive & Industrial" war umsatzseitig weitgehend stabil. "Connectivity" konnte sich um 6% steigern.

Das Silego-Geschäft (Advanced Mixed Signal-Segment) trug bereits in der ersten Jahreshälfte 46 Millionen US-Dollar zum Umsatzwachstum bei. Silego selber wuchs in diesem Zeitraum mit 24% gegenüber dem Vorjahr. Bei bis zu Ende Juni angefallenen Integrationskosten von knapp 3,5 Milionen US-Dollar scheint das ein guter Deal für Dialog zu werden.

Wir finden: Wenige Wachstumsimpulse aus Dialogs Stammgeschäft - die Akquisition von Silego trägt (zu) deutlich zum Umsatzwachstum bei.

Mit einem "führenden Smartphone-Hersteller" sei man bereits in Gesprächen zu Entwicklungsvereinbarungen für neue Chips. Dialog berichtet diesbezüglich von neuen "Impulsen" während dem Q4.

Management stellt Kurstreiber in Aussicht

Nach dem Kursverdoppler seit Mitte 2018 zeigte sich die Dialog-Aktie stabil. Sämtliche Rücksetzer wurden nach kurzer Zeit gekauft. Auch die Nachfrageschwäche im iPhone-Geschäft von Apple konnte die Dialog-Aktie nicht weiter zurückhalten. Kaufen würden wir nach dem Verdoppler nicht mehr. Halten scheint eine durchaus sinnvolle Option.

Keinen Abbruch tun sollten der Kursdynamik vom Management die in Aussicht gestellten neuen Revenue-Treiber mit "dem Smartphone-Hersteller". Zudem soll die vor allem in iPhones genutzte Powermanagement-Technologie "in neuen Segmenten" wie dem Consumer-Internet of Things Einsatz finden.

Allerdings rechnet der Vorstand für 2019 mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich. In diesem Kontext wird betont, dass die "Umsätze von Haupt-PMICs mit unserem größten Kunden in den nächsten Jahren zurückgehen" - ein Verweis auf das schrumpfende Apple-Geschäft.

Die Aktie ist mit einem KGV von 14 (2019e) alles andere als teuer, aber die Gewinnspannen umso preissensitiver. Wie oben aufgezeigt, dürfte Dialog organisch nur schwer in der Lage sein, den anstehenden Umsatzrückgang zu kompensieren. Der TecDAX-Konzern hat es entsprechend schwer, auf eine Wachtsumsbewertung zu kommen.

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