Die große Goldpreis-Prognose: welche Minen-Aktien jetzt kaufen?

Der Goldpreis (WKN: 965515) und die weltweit führende Goldminen-Aktie Barrick Gold (WKN: 870450) treten weiter in die historischen Fußstapfen, die der Goldpreisanstieg der 1970er Jahre mit einer Verzwanzigfachung hinterlassen hat. Ausgelöst durch Finanzkrisen, die aus einem extremen Verschuldungsniveau resultieren, widerholt sich etwa alle 50 Jahre eine Abwertungswelle, die Anleger in den sicheren Goldhafen treibt. Wie jetzt wieder mit der durch die Coronapandemie entstandenen finanziellen Schockwelle.

Coronakrise treibt den Kurs nach oben – Zündstoff für die Goldpreis-Prognosen

Der Goldpreis steigt immer wieder. Und selbst ein Ende der Coronapandemie, das schwer abzusehen bleibt, ändert nichts an den positiven Aussichten. Die Reaktion der Zentralbanken auf die Krisen der letzten Jahre fiel immer gleich aus: Es wurden Unmengen an frischem Geld gedruckt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Das höhlt den Geldwert immer weiter aus.

Der Goldpreis hat in den vergangenen 2 Jahren einen enormen Anstieg von rund 1.200 US-Dollar bis auf über 2.000 US-Dollar vollzogen. Das gab es in dieser Dynamik zuletzt nur während der vorigen Finanzmarktkrise in den Jahren 2008 und 2009. Noch dramatischer sind zugleich die Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken, um der aktuellen Wirtschaftskrise begegnen zu wollen. Seit März 2020 wurden im Wochentakt Förder- und Finanzpakete zur Stützung der Wirtschaft in Billionenhöhe verkündet.

Das Ergebnis ist eine einzigartige, noch nie dagewesene Geldschwemme in den westlichen Volkswirtschaften einschließlich China. Ein klassisches Stimmungsbarometer dafür ist Gold zu allen Zeiten gewesen, auch jetzt. Inzwischen geben Banken eine Goldpreis-Prognose deutlich über den alten Allzeithochs von 2011 und 2020 aus: Sie sehen den Goldpreis in Richtung 2.500 US-Dollar je Feinunze und noch höher steigen.

Warum der Goldpreis auf neue Hochs steigen wird

Inzwischen sind die Notierungen in US-Dollar je Feinunze rund zehnmal so hoch wie zum Beispiel Anfang der 1970er-Jahre. Nach einer inflationsbedingten Zuspitzung des Goldpreises Anfang der 1980er-Jahre bis zu Preisen um die 600 US-Dollar fiel das glänzende Edelmetall in den folgenden beiden Jahrzehnten bis Anfang 2000 auf Niveaus unter 300 US-Dollar zurück. Danach gewannen die Goldpreise wieder dramatisch an Fahrt. In der Spitze notierte Gold im Nachklang der Finanzmarktkrise von 2008/09 Mitte 2011 sogar bei 1.909 US-Dollar.

In den folgenden Jahre bis Ende 2015 korrigierte Gold in US-Dollar diese Preisspitze in etwa zur Hälfte der Aufwärtsbewegung seit Jahrtausendbeginn. Erneut ist Gold seit 2016 in einen Aufwärtstrend in Richtung Allzeithoch eingeschwenkt. Was sind die Gründe für die jüngste Goldpreisentwicklung? Offensichtlich wird immer mehr Gold als das bessere Geld angesehen. Zwar bringt Gold keine Zinsen. Aber diese gibt es schon lange bei anderen für die Verbraucher üblichen Geldanlagen auf der Bank auch nicht mehr. Denn die Zentralbanken haben schon seit Jahren die Leitzinsen auf oder nahe Null gesenkt. Seit März 2016 ist dieser jedenfalls im Euroraum durch die Europäische Zentralbank (EZB) auf Null Prozent und ins Negative gesenkt worden.

Banken müssen mittlerweile für ihre Einlagen bei der EZB einen Strafzins zahlen. Praktisch führt das für Sparer und normale Geldanleger immer mehr zu Negativzinsen. In diesem Umfeld der jüngsten geldpolitischen Lockerungen durch die Zentralbanken und einer allgemeinen Entwertung der klassischen Währungen nimmt die Flucht in den sicheren Hafen Gold bei immer mehr Anlegern zu.

Welche Möglichkeiten gibt es, in Gold zu investieren?

Apropos Goldverbot – was ist da dran?

Immer wieder kommt bei Anlegern die Frage auf: Was tun bei einem Goldverbot? In diesem Fall nützt Ihnen natürlich nicht mehr das eigene Bankschließfach oder der Tresor zu Hause. Dann ist der Besitz von Gold schlicht illegal, wie schon in den USA der 1930er-Jahre geschehen. Daher sind Goldverbote oder Beschränkungen auch für die Zukunft nicht auszuschließen. In diesem Fall könnte nur ein Golderwerb und -besitz zum Beispiel über den Kauf eines juristisch außerhalb der EU oder USA errichteten Konstrukts geschützt bleiben. Unbedenklich erscheinen bisher Standorte etwa in der Schweiz, Hongkong oder Singapur, die eine Art Inselstatus besitzen. Er könnte ihre Bürger vor Goldverboten schützen.

Wie effektiv sich Anleger aus dem Ausland vor Repressalien ihrer eigenen Regierungen im Heimatland schützen können, ist jedoch schwer vorhersehbar. Eine realistische Ausweichmöglichkeit bei einem Goldverbot wäre dann immer noch eine Investition in ein diversifiziertes Depot voller Goldminen-Aktien.

Selbst während der 1930er-Jahre gingen die USA niemals so weit, dass sie Goldminen-Aktien verboten hätten. Anleger konnten also mit entsprechenden Papieren wie der führenden Goldminen-Aktie Homestake Mining erstaunliche Gewinne erzielen. Das Goldverbot vom 5. April 1933 zwang die Anleger und Sparer in den USA, die einzige Alternative zu kaufen, die es gab, nämlich Goldaktien. Da der Besitz von Gold nicht mehr legal möglich war, waren börsennotierte Goldminen-Aktien die nächstbeste Alternative. Selbst in den Krisenzeiten vonn 1929 bis 1936 konnte sich der Kurs von Homestake Mining fast verfünffachen:

Die Goldpreis Prognose - Historischer Chart

Quelle: SeekingAlpha.com

Welche Goldaktien können Sie jetzt kaufen?

Goldmine

Zu Beginn des Jahres 2020 konnten die Goldaktien nicht mit den rasant steigenden Goldpreisen Schritt halten. Erst nach und nach haben sie diesen Rückstand wieder aufgeholt. Ab Mitte März sind die Goldtitel jedoch um mehr als 60 Prozent gestiegen. Mit dieser Performance waren sie zu der Zeit einer der leistungsstärksten Sektoren des Marktes. Durch diese konnten Anleger also auch gut die Risiken in dieser Marktphase kompensieren.

Die Junior-Goldminen-Aktien erzielen eine Outperformance und hinterlassen bei Anlegern den Eindruck neuer Stärke. Sie sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Dagegen sind die größeren Senior-Goldminen-Werte immer noch eher im Rückstand. Sie haben noch nicht das Niveau wie vor einigen Jahren erreicht, obwohl der Goldpreis zwischenzeitlich deutlich zulegen konnte und sich ebenso die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das glänzende Edelmetall erheblich verbessert haben.

Allerdings sollten Anleger bei ihrer Hoffnung auf eine weitere Outperformance der Junior-Goldaktien nicht ganz deren Vergangenheit ausblenden: Sie waren als Sektor lange Zeit unattraktiv, da der Goldpreis in den vergangenen Jahren zu tief notiert hat. Durch teils hohe Kosten der Produktion, teils aber auch wegen enormer Fremdkapitallasten infolge von Übernahmen und den teuren Ausbauten neuer Minenprojekte hatten diese tiefen Goldpreise an der Substanz der Unternehmen gezehrt. Die Konsequenz waren in vielen Fällen Insolvenzen und das Scheitern. Im besten Fall konnten schwache Junior-Goldaktien übernommen werden. Manches spielte sich in der Zeit vor 2012 ab. Zahlreiche Fälle ereigneten sich aber, nachdem der Goldpreis von seinem Allzeithoch um 1.900 US-Dollar in den folgenden Jahren bis 2015 wieder unerwartet auf 1.050 US-Dollar zusammenbrach. Langfristig orientierte Anleger sollten daher immer ein paar ausgesuchte, substanzstarke Senior-Goldminen-Aktien beimischen.

Senior-Goldminen sind im Vergleich zu den Junior-Aktien weniger schwankungsanfällig. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass sie meist große sowie sehr viele Projekte (durchschnittlich 5 - 10) betreiben. In jedem Fall sollten Sie ausreichend viele Goldaktien im Depot haben, um mögliche Risiken besser streuen zu können. So sind Anleger bei Goldaktien auf der sicheren Seite und können einen weiteren Aufwärtstrend entspannt mitnehmen. Wer stattdessen nur auf einen Goldwert setzen will, wäre besser beraten, einen Gold-Fonds oder ETF ins Depot zu legen.

6 Titel: Goldfirmen, Explorer, Junior Explorer (Einzelwerte), ein ETF & ein Fond

Der weltweit größte Goldproduzent Newmont Mining (WKN: 853823 |ISIN: US6516391066) läuft auf Hochtouren. Bei der für die Bewertung von Goldminen ultra-wichtigen Kennziffer des freien Kapitalzuflusses lag der Konzern im Jahr 2019 bei stattlichen 1,4 Milliarden US-Dollar.

Im Jahr 2020 musste Newmont im Zusammenhang mit der Coronakrise von der vorübergehenden Schließung insgesamt fünf eigener Minen berichten. Der Bergbau-Riese sollte trotz aktueller Widrigkeiten und möglicher Folgeschließungen gerade nach der Fusion mit Goldcorp bei Anlegern auf dem Schirm bleiben. Denn Newmont produziert in Nevada im Rahmen eines Joint Ventures zusammen mit Barrick das kostengünstigste und margenstärkste Gold der Welt.

Und nicht nur das: Es gibt auch eine prall gefüllte Pipeline von Explorations- und Entwicklungsprojekten. Das ist mehr, als die eher auf Akquisitionen setzende Barrick vorweisen kann. Und mit den vorgelegten guten Quartalszahlen muss sich Newmont als die Nummer Eins bei den Goldproduzenten nicht verstecken.

Zuwächse bei der Produktion und beim Goldpreis halfen hierbei kräftig. Folglich stieg der durchschnittlich erzielte Goldpreis je Unze. Damit zeigt die Übernahme der Goldcorp-Minen im letzten Jahr nicht nur beim erzielten Ausstoß deutlich Früchte. Immerhin sehen die Aktionäre davon wieder einen respektablen Gewinn je Anteil.

Beim zweiten Gold-Großproduzenten Barrick Gold (WKN 870450 | ISIN: CA0679011084) spricht alles für ein weiteres Halten. Mit höheren Goldpreis-Prognosen wird auch das Kapitalmarktinteresse an diesem Giganten regelrecht explodieren. Der Bergbauriese traf mit seinen Quartals- und Jahreszahlen insgesamt die Erwartungen. Kurzum: Der ehemals größte Goldproduzent hat damit seinen Gewinn deutlich gesteigert. Er gehört in dieser Verfassung auf jeden Fall in ein Goldaktien-Depot.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Covid-19-Pandemie musste Barrick Gold zwar auch Federn lassen, zeigte sich aber robuster als andere Konzerne in der Krise. Barrick war im Gegensatz zu anderen bisher nicht gezwungen, eigene Minen aufgrund von Corona zu schließen – auch nicht in den zahlreichen Standorten in Afrika, Nord- oder Südamerika. Hingegen sanken sogar die Nettoschulden weiter. Der bisherige Schuldenabbau liegt also gut auf Kurs und ist für den Konzern kein bedrückendes Thema mehr.

Die Goldproduktion lag letztes Jahr rund 8,6 Prozent unter Vorjahresniveau. Aber es wurde ein Gewinnplus erzielt. CEO Mark Bristow betont, in Zukunft weitere Minen – eventuell auch in Kombination mit dem Kupfer-Bergbau – zu übernehmen. So will Barrick weiter wachsen bei gleichzeitiger Diversifikation und Absicherung durch zwei geförderte Metalle. Zudem sind die Förderkosten von Gold-/Kupfersystemen meist sehr günstig. Dafür reicht allemal die vorhandene Substanz Barricks, also der Nettovermögenswert NAV (materielle und immaterielle Vermögensgegenstände abzüglich Verbindlichkeiten). Dieser ist ein wirkliches Argument für eine langfristige Anlage in dem weltweit zweitgrößten Goldkonzern!

Das kanadisches Bergbauunternehmen Equinox Gold Corp. (WKN: A2NB0U | ISIN: CA29446Y5020) ist immer wieder für Schlagzeilen gut. Das verdankt die Minengesellschaft der branchenweit geschätzten Persönlichkeit Ross Beaty. Die Minenlegende ist nicht nur Hauptinvestor, sondern auch Gründer des Unternehmens. Der Rohstoff-Tycoon sagt, dass er „ungefähr 10 Prozent“ von Equinox Gold besitzt und im Falle des Falles bei eventuell zukünftigen finanziellen Engpässen einspringen sowie persönlich Geld einsetzen würde.

Neben seinem herausragenden persönlichen Investment und Engagement bei Equinox Gold sollten Anleger dieses Commitment neben allen Zahlen im Hinterkopf behalten. Es stellt sicherlich einen besonderen Wert dar, wie auch die Aussage von Ross Beaty „dass Equinox Gold sich nicht selbst erschaffen hat, um verkauft zu werden, sondern um groß zu werden“. Und die Ziele sind ehrgeizig, wie die Rohstoff-Legende formuliert:

Ich würde mir wünschen, dass Equinox Gold über meine Lebenszeit als sehr großer Goldproduzent hinaus lebt – und ein bekannter Name im Goldgeschäft ist.

Daher wird ab 2020 ohne die im Untergrund der Aurizona-Mine liegenden Potenziale eine Jahresproduktion von 500.000 Unzen Gold anvisiert. Langfristig will Ross Beaty bis zum Ende des Jahres 2023 die Produktion auf über 1 Million Unzen Gold pro Jahr steigern. So soll das Unternehmen zu einem mittelgroßen Goldminenwert aufsteigen.

Inzwischen hat Equinox Gold die Fusion mit Leagold Mining vom Dezember 2019 erfolgreich abgeschlossen. Danach ergibt sich eine mehr als verdreifachte Goldproduktion pro Jahr für 2020. Sie finanziert auch eine Steigerung der Produktion in den nächsten zwei Jahren auf mehr als eine Million Unzen Gold pro Jahr. Equinox Gold bezifferte seine Produktions- und Kostenprognose für 2020 auf 540.000 bis 600.000 Unzen Gold zu Gesamtkosten („AISC“) von 1.000 bis 1.060 USD je Unze. Positive Nachrichten gibt es von der unterirdischen Aurizona-Goldmine in Brasilien: Dort hofft Equinox auf ein zukünftiges Potenzial von zusätzlichen 740.500 Unzen Gold, einen Umsatz von 1 Mrd. US-Dollar und einen Netto-Cashflow nach Steuern von 204 Mio. US-Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren Minenleben.

Das kanadische Bergbauunternehmen B2Gold Corp. (WKN: A0M889 | ISIN: CA11777Q2099) ist trotz Corona-Pandemie stark unterwegs. Der an den Börsen von Toronto und New York gehandelte neue Senior-Goldproduzent erfreute die Anleger auch mit einer nunmehr verdoppelten, auf das Gesamtjahr bezogenen, Dividende von 0,08 US-Dollar. Seit dem dritten Quartal 2019 zahlt B2Gold überhaupt erstmals in seiner Geschichte eine Dividende.

2020 werden die Kanadier eine Rekord-Goldproduktion erreichen. Damit übertraf B2Gold deutlich seine Erwartungen und das Vorjahr. Trotz der Pandemie seit März 2020 liefert das Unternehmen seinen Goldbarrenbestand „weiterhin erfolgreich an die Raffinerien ab“. So ist der Goldminenwert erstmals klar aus seiner langjährigen Seitwärtsrange zwischen 3,00 und 5,00 Kanada-Dollar (CAD) je Unze nach oben ausgebrochen, was Anleger zusätzlich hoffen lässt.

Viel an der Gründerpersönlichkeit hängt auch bei McEwen Mining Inc. (WKN: A1JS7T | ISIN: US58039P1075 | NYSE:MUX). Der mittelgroße kanadische Gold- und Silberproduzent trägt nicht zufällig den Namen seines Vorsitzenden und CEO Rob McEwen. Der 69-jährige Kanadier und Ex-CEO von Goldcorp ist in der Branche ebenfalls eine Legende. Er hat bereits mit seiner langjährigen Erfahrung systematisch wie auch erfolgreich das Minenunternehmen weiterentwickelt. Zugleich wissen die Anleger, dass er 22 Prozent der Aktien besitzt und von sich behauptet, nur 1,00 US-Dollar Gehalt zu beziehen.

Jedenfalls trauen ihm mit McEwen Mining Inc. viele noch große Schritte zu, wie er es in der Vergangenheit bereits öfters bewiesen hat. Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts hatte Rob McEwen nicht nur die namhafte Goldcorp gegründet, sondern war 13 Jahre der Vorsitzende und CEO dieser höchst innovativen Goldminen-Gesellschaft.

Worauf viele nun bei McEwen Mining spekulieren: Rob McEwen hat Goldcorps Börsenkapitalisierung von 50 Mio. auf bis zu 8 Mrd. US-Dollar gesteigert. In der Branche gilt er daher als einer der besten Manager. Darauf sollten Anleger bei McEwen Mining Inc. also achten, wenn sie das kanadische Rohstoffunternehmen mit seinen vier Minen in Kanada, Nevada, Mexiko und Argentinien unter die Lupe nehmen. Gewiss schrieb McEwen durch zahlreiche Zukäufe und Investitionen in den letzten Jahren rote Zahlen. Und ebenso sicher ist, dass McEwen Mining Inc. auch einen relativ hohen Goldpreis von etwa 1.300 US-Dollar je Unze braucht, um mit einem Gewinn (Break-Even) produzieren zu können.

Eine Kapitalmaßnahme im November 2019 brachte dem Goldproduzenten frisches Geld in die knappen Kassen, aber auch einen weiteren Kursrutsch. Insgesamt dürfen Anleger bei McEwen Mining also eher auf einen Hebeleffekt setzen: Stimmen die Goldpreis-Prognosen, bietet auch diese Aktie eines Qualitätsproduzenten mit namhaftem Management noch beträchtliches Aufwärtspotenzial.

Die kanadische Bergbau-Gesellschaft Franco Nevada (WKN A0M8PX | ISIN CA3518581051) ist eine klassische Aktie aus dem Royalty- und Streaming-Sektor. Der Gold-, Öl- sowie Erdgas-Projektinvestor aus Toronto ist weltweit in diesem Sektor das größte Unternehmen. Man betreibt ein relativ krisenfestes Geschäftsmodell mit Streaming-Verträgen und Royalty-Einnahmen. Franco-Nevada hat ein reichhaltig gestreutes Royalty-Portfolio, das derzeit den Edelmetall-Sektor mit einem Anteil von 80 bis 85 Prozent abdeckt. Damit kann es auch in den kommenden Jahren von vielen Royalty-Verträgen sehr gut profitieren.

Insbesondere durch den Edelmetall-Stream aus dem Projekt Cobre-Panama darf neuer Schwung bei der Produktion erwartet werden. Dort soll die Leistung 2020 und in den folgenden Jahren hochgefahren werden. Bemerkenswert: Der im Rohstoff- und Goldminensektor namhafte wie bereits legendäre Pierre Lassonde hatte im Jahr 2008 Franco Nevada neu gegründet und an die Börse gebracht. Seitdem ist er Vorstandschef gewesen. Nach seinem kürzlichen Rückzug ist er aber noch ehrenhalber Direktor (Chair Emeritus) und dem Unternehmen verbunden. Auch für Anleger war die Zeit unter Lassonde keine schlechte: Wer auf Basis des Jahres 2008 in den Goldpreis investierte, hatte mit der gleichen Summe in Aktien von Franco-Nevada im Jahr 2020 den neunfachen Wert im Depot stehen.

Der GDX-ETF VanEck Vectors Gold Miners (WKN: A12CCL | ISIN: IE00BQQP9F84) ist einer der ältesten und führenden Klassiker im Bereich der börsengehandelten passiven Fonds (ETFs) für den Anlagesektor Gold- und Edelmetallminen-Unternehmen. Er ist global ausgerichtet und hält 50 Beteiligungen. Der ETF besitzt einen Nettovermögenswert (NAV) von mehr als 35 Milliarden US-Dollar und wurde lange vor allen anderen Goldminen-ETFs im Mai 2006 gestartet. Zugleich ist er auch der volumenstärkste ETF des Herausgebers VanEck.

Für Anleger ist er im Vergleich zu konkurrierenden Angeboten mit der niedrigen Kostenquote von 0,53 Prozent pro Jahr relativ günstig zu halten, sodass er besonders langfristig orientierte Anleger ansprechen dürfte. Im Handel erweist sich der GDX-ETF als sehr liquide mit relativ geringen Geld-Brief-Spannen von 0,04 Prozent und einem durchschnittlichen täglichen Volumen von mehr als 20 Mio. US-Dollar. Auf Basis des GDX-ETF werden zudem drei gehebelte oder inverse Varianten angeboten, sodass Anleger zum Beispiel auch auf eine gegenläufige (fallende = Short) Entwicklung des Goldminen-Sektors wetten können.

Der kleinere und jüngere Bruder des GDX ist der GDXJ oder VanEck Vectors Junior Gold Miners ETF (WKN: A12CCM | ISIN: IE00BQQP9G91), ein nach Marktkapitalisierung gewichteter globaler Index kleiner (Small Caps = Juniors) Gold- und Silberminenunternehmen. Der ETF für die Junior-Minengesellschaften enthält mit seinen 78 Positionen im Portfolio auch Platin, Silber und Palladium-Minenbetreiber. Allerdings sollten Anleger um das in der Regel höhere Marktrisiko dieser kleinen Minengesellschaften wissen. Außerdem verharrte das durchschnittliche KGV des Fonds häufig im negativen Bereich: Nicht selten erzielten die betreffenden Unternehmen keine Einnahmen oder Gewinne.

Der NESTOR Gold Fonds B (WKN: 570771 | ISIN: LU0147784465) ist einer der prominentesten Vertreter in dieser Anlageklasse. Er investiert zumeist in Aktien aus dem Bereich der Gold- und Minengesellschaften. Der Fonds besteht seit über 17 Jahren und ist im Juni 2002 in Luxemburg aufgelegt worden. Der thesaurierende Fonds legt breit gestreut mindestens 51 Prozent seines Vermögens in Kapitalbeteiligungen an und enthält als Beimischung zwischen 15 bis 20 Prozent Aktien von Explorationsgesellschaften. Das Fondsmanagement folgt bei seinen Investment-Entscheidungen dem sogenannten Bottom-up-Ansatz: Das jeweilige Wachstumspotenzial einzelner Aktien wird analysiert, danach werden die Chancen der Branche und des Gesamtmarktes in die Entscheidung mit einbezogen. Das Fondsvolumen beträgt derzeit 19,8 Mio. Euro.

Weitere Fragen zum Goldpreis

Gold

1.) Wird der Goldpreis explodieren?

Seit Mitte 2019 lief ein recht steiler Aufwärtstrend. Experten sehen aufgrund der aktuellen gigantischen geldpolitischen Lockerungen der Zentralbanken im Zuge der weltweiten Coronakrise eine mögliche Explosion des Goldpreises in den nächsten Jahren. Dann könnten Preise weit über 2.500 US-Dollar in Sichtweite kommen.

2.) Wie entwickelt sich der Goldpreis 2021 – die Goldpreis-Prognose

Aktuell sind die Aussichten für Gold sehr positiv. Marktbeobachter sehen bei Leitzinsen von Null oder darunter neue Höchststände kommen. Eine mögliche dritte Welle der COVID-19-Pandemie dürfte die Goldpreise auf neue Rekordniveaus treiben. Dann könnte der bisherige Höchststand übertroffen werden.

3.) Wie wird der Goldpreis festgelegt?

Traditionell und seit dem achtzehnten Jahrhundert wird der Goldpreis in England durch das London Gold Fixing festgelegt. Täglich zweimal um 10:30 und 15:00 Uhr Londoner Zeit, nach deutscher Zeitzone 11:30 Uhr und 16:00 Uhr (MEZ) veröffentlichen die Mitglieder der London Bullion Market Association den sogenannten Fixingpreis. Er notiert immer je Feinunze Gold und wird in US-Dollar angegeben.

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