DocuSign: Covid-Boom beendet!
Zu den absoluten Highflyern unter den US-Hightechs hat sich in Zeiten der Covid-19-Pandemie die Aktie des Spezialisten für elektronische Signaturen, DocuSign (WKN: A2JHLZ), entwickelt. Kein Wunder, denn selbst in der Digitalisierungswüste Deutschland wurden plötzlich elektronische Signaturen erlaubt. Das Geschäft boomte also.
DocuSign ist der Spezialist für elektronische Signaturen mit Hauptsitz im kalifornischen San Francisco. Konkret bietet die Gesellschaft Unternehmen die Möglichkeit, Verträge digital bereitzustellen, diese elektronisch signieren zu lassen und die Verträge anschließend zu archivieren. Das Unternehmen wurde im Jahr 2003 von Court Lorenzini, Eric Ranft und Tom Gonser in Seattle im US-Bundesstaat Washington gegründet. Ranft schied bereits 2005, Lorenzini 2008 aus dem Unternehmen aus. Mit dem IPO 2018 verabschiedete sich mit Gonser auch der letzte Mitgründer.
Aktienkursentwicklung noch besser als Geschäftsverlauf...
Die Aktie hat sich seit dem Herbst 2019 bis zum Herbst diesen Jahres von unter 40 auf über 300 US$ vervielfacht. Zum Teil war diese Kursrallye berechtigt, denn der Konzern konnte seinen Jahresumsatz von knapp 974 Millionen US$ in 2019 (das Geschäftsjahr ist hier gegenüber dem Kalenderjahr leicht verschoben und endet stets Ende Januar) über gut 1,45 Milliarden US$ im Jahr 2020 auf voraussichtlich über zwei Milliarden US$ im noch laufenden Geschäftsjahr 2021 mehr als verdoppeln.
Wie man aber unschwer erkennen kann, hat sich der Jahresumsatz von 2018 bis 2021 rund verdreifacht beziehungsweise in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt. Allerdings hat sich der Aktienkurs eben zwischen 2019 und 2021 nahezu verachtfacht. Findige Leserinnen und Leser werden nun einwenden, dass es ja auch nicht auf die Umsatz-, sondern die Gewinnentwicklung ankommt. Tatsächlich hat sich der Nettoverlust inzwischen reduziert, die Gesellschaft ist aber nach wie vor nicht besonders profitabel.
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Der Ausblick lässt Anleger erwachen!
Damit können wir nun einen Blick auf die aktuellen Quartalszahlen werfen. Für das abgelaufene dritte Fiskalquartal vermeldete DocuSign einen Quartalsumsatz von 545,5 Millionen US$ sowie einen Gewinn je Aktie von 0,58 US$. Damit wurden die Konsensschätzungen der Analysten von knapp 531 Millionen US$ sowie 0,46 US$ je Aktie problemlos geschlagen. Warum aber stürzt die Aktie dann heute ab?
Zum einen war der Ausblick auf das vierte Fiskalquartal deutlich schwächer als erwartet. Hierzu erklärte das Management, dass der pandemiebedingte Boom auslaufe und sich dadurch das Wachstum zukünftig wieder normalisiere. Damit scheinen die Anteilseigner nicht gerechnet zu haben. So haben sie nachgerechnet und festgestellt, dass ein Börsenwert von rund 45 Milliarden US$ für einen wenig profitablen Jahresumsatz von gut zwei Milliarden US$ vielleicht doch etwas viel ist.
Obwohl die Aktie zurzeit außerbörslich rund ein Drittel an Börsenwert verliert, ist die Bewertung noch längst nicht günstig. Denn ein Börsenwert von etwa 30 Milliarden US$ bedeutet immer noch ein KUV von circa 15. Vor diesem Hintergrund mag die Aktie heute ein Kandidat für einen kurzfristigen Rebound-Trade sein, mehr aber nicht. Zwar mag ich das Unternehmen und die Aktie, sie ist aber immer noch viel zu teuer!
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