Drägerwerk-Aktie: Das spricht für sie
Nach einem Rebound zu Beginn der Woche ist die Aktie von Drägerwerk am Mittwoch wieder zurückgefallen. Zum Handelsende notierte das Papier -4% tiefer bei 49,60 €. Was steckt hinter dem neuerlichen Abverkauf und ist der SDAX-Titel einen genaueren Blick wert?
Zölle bleiben das große Thema
Am Mittwoch gehörten Aktien aus dem Pharma- und Gesundheitsbereich zu den schwächsten Performern an den Märkten. Grund ist, wieder einmal, Donald Trump, der den Sektor mit Aussagen zu möglichen Zöllen für Pharma-Produkte unter Druck setzte. Der Mann im Weißen Haus kündigte „große“ Zölle an, die Anreize für Pharmaunternehmen schaffen würden, ihre Aktivitäten in die USA zu verlagern.
Inwieweit Drägerwerk von diesen Zöllen betroffen sein wird, ist schwer zu sagen. Schon jetzt gelten ja Importzölle auf Einfuhren aus der EU. Allerdings gewährte Donald Trump am Mittwochabend überraschend einen Zollaufschub für 90 Tage für die zusätzlichen Zölle, sodass nur noch ein universeller Zollsatz von 10% in Kraft bleibt.
Ohnehin produziert der SDAX-Konzern für das US-Geschäft bereits in den Vereinigten Staaten, sodass die unmittelbaren Auswirkungen der Trumpschen Zollpolitik begrenzt sein dürften.
Erfolgreiches Jahr 2024
Operativ läuft es für den Highflyer-Titel aus der Corona-Pandemie mehr als ordentlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzte das Unternehmen mit 3,37 Milliarden € annähernd genau so viel um wie 2023. Hier sei darauf hingewiesen, dass das Vorjahr durch Nachholeffekte aufgrund der verbesserten Lieferketten und einem Nachfrageschub nach Beatmungsgeräten aus China geprägt war.
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 16,6% auf 194 Millionen €. Dies führte zu einer Verbesserung der Marge von 4,9 auf 5,8%. Ein Nachfragerückgang in China konnte durch gut laufende Geschäfte im Rest der Welt kompensiert werden, wie Konzernchef Stefan Dräger erklärte.
Die gute Entwicklung auf der Ertragsseite führte der CEO auf einige Rationalisierungsmaßnahmen zurück wie die Schließung diverser Geschäfte und Standorte.
Ordentliche Prognose und höhere Dividende
In diesem Jahr kalkuliert das Management mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 1 bis 5% sowie einer EBIT-Marge von 3,5 bis 6,5%. Für Zuversicht sorgt dabei auch der Auftragseingang, der zum Vorjahr um rund 90 Millionen € auf 3,38 Milliarden € kletterte.
Die Book-to-Bill-Ratio liegt damit knapp über 1, was auf eine solide Geschäftsdynamik hindeutet.
Ebenfalls positiv für die Aktionäre ist die Dividende, die von 1,80 auf 2,03 € je Vorzugsaktie erhöht werden soll. Daraus ergibt sich eine attraktive Dividendenrendite von rund 4%. Hier sei angemerkt: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine ausführliche Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein solides Fundament für passive Einkünfte zu bilden.
Fundamental und charttechnisch top
Dazu stimmt die fundamentale Bewertung der Aktie, die auf Basis der Gewinnschätzungen für 2025 mit einem vergleichsweise niedrigen KGV von 10 bewertet wird.
Auch charttechnisch sieht es gut aus: Die Aktie befindet sich seit Jahresbeginn in einer kräftigen Aufwärtsbewegung und konnte zuletzt eine wichtige Hürde im Bereich 47/48 € überwinden.
Der nächste Schlüsselwiderstand lauert bei 56 €. Darüber wären Anschlusskäufe bis zur 70-€-Marke möglich. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derweil bei 64,80 € und suggeriert damit ein Upside-Potenzial von gut +30%.
Auch ich bin guter Dinge, dass die Aktie ihren guten Lauf fortsetzen kann. Eine steigende Profitabilität und die attraktive Dividendenrendite machen Drägerwerk in meinen Augen zu einer interessanten Beimischung für das Depot.
Drägerwerk in Kürze
- Die Drägerwerk AG ist insbesondere für ihre umfassenden Dienstleistungen in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik bekannt, die mittlerweile von mehr als 16.000 Beschäftigten produziert und vertrieben werden.
- Neben dem Stammsitz in Lübeck ist der Konzern in mehr als 190 Ländern weltweit vertreten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet. Der Börsenwert beträgt 1,04 Milliarden €.
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