Drägerwerk-Aktie: Den Turnaround geschafft?

Drägerwerk

Nachdem die Drägerwerk-Aktie (WKN: 555060) zum Wochenauftakt am Montag um über -3% zugelegt hat, geht es am Dienstagmorgen wieder um rund -1,5% bergab. Sind sich Anleger nicht sicher, wie sie die Jahreszahlen und die Prognose des Medtech-Konzerns interpretieren sollen?

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ℹ️ Drägerwerk vorgestellt

Die Drägerwerk AG & Co. KGaA entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik (einschließlich Tauchtechnik). In der Medizintechnik liegt der Fokus auf Anästhesiearbeitsplätzen, Beatmungsgeräten für die Intensiv- und Notfallmedizin, Patientenmonitoring und Geräten für die medizinische Versorgung von Früh- und Neugeborenen. Das Unternehmen mit Sitz in Lübeck ist Mitglied im deutschen Small Cap Index SDAX und an der Börse ca. 950 Millionen € wert.

Umsatz und Ergebnis deutlich verbessert

Die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr lesen sich deutlich besser als der Jahresabschluss 2022. Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Umsatz von Drägerwerk 2023 währungsbereinigt um ca. 13% auf etwa 3,4 Milliarden €. Sowohl die Medizin- als auch die Sicherheitstechnik-Sparte trugen zum Umsatzwachstum bei. 2023 profitierte Drägerwerk sowohl von Nachholeffekten als auch einer starken Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China.

Noch bedeutender als das Umsatzwachstum war die Verbesserung des operativen Gewinns. Hatte Drägerwerk 2022 noch eine negative operative Marge von -2,9%, kehrte der SDAX-Konzern im vergangenen Jahr mit einer Marge von 4,9% wieder in die operative Gewinnzone zurück. Damit übertraf das Medtech-Unternehmen sogar seine eigenen Erwartungen.

Dividende top, Ausblick flop

Aufgrund des stark verbesserten Ergebnisses will Drägerwerk seine Dividende deutlich erhöhen und etwa 30% des Jahresüberschusses an seine Aktionäre ausschütten. 2022 erhielten die Anteilseigner eine Ausschüttung in Höhe von 0,13 € je Stammaktie und 0,19 € je Vorzugsaktie.

Im Gegensatz zu den hervorragenden Zahlen für das vergangene Jahr fiel die Prognose für das laufende Geschäftsjahr eher enttäuschend aus. Für 2024 peilen die Lübecker ein um Währungseffekt bereinigtes Umsatzwachstum von 1 bis 5% an. Die operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern wird in einer relativ großen Spanne zwischen 2,5 und 5,5% angegeben.

Knapp vor dem 12-Monatshoch

Die Drägerwerk-Aktie notiert derzeit nur hauchdünn unter ihrem 12-Monatshoch vom November. Der Mitte Dezember gestartete Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt. Weitere Kursrückgänge darf sich das SDAX-Unternehmen aber nicht mehr erlauben, da ansonsten die untere Trendlinie durchbrochen würde.

Ist das der Turnaround?

Nach zwei sehr schwachen Geschäftsjahren 2021 und 2022 ist Drägerwerk 2023 offensichtlich der Turnaround gelungen. Der Umsatz legte stark zu und der Medtech-Konzern schreibt operativ wieder schwarze Zahlen.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr halte ich für sehr konservativ. Ich gehe davon aus, dass sich das Management von Drägerwerk bei den großen Prognosespannen bei Umsatz und Gewinn viel Spielraum für positive Überraschungen gelassen hat.

Im historischen Chartvergleich ist die Drägerwerk-Aktie immer noch sehr günstig bewertet. Ich gehe angesichts der weiteren Verbesserung der Zahlen in diesem Jahr davon aus, dass der Aktienkurs weiteres Upside hat. Anlegern müssen bei Drägerwerk allerdings Geduld mitbringen.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Drägerwerk. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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