Drägerwerk-Aktie taucht ab: Chance zum Einstieg?
Die Drägerwerk-Aktie (WKN: 555060) kommt ins Schlittern. Grund dafür ist die nun vom Management ausgegebene Warnung, wonach die bisherigen Ergebniserwartungen für dieses Jahr vermutlich aufgegeben werden müssen. Den Anlegern schmeckt das natürlich gar nicht. Seit Handelsstart am Morgen hat die Aktie schon mehr als -2,5% verloren und rutscht damit auf knapp 36,50 € ab.
Das Lübecker Unternehmen Drägerwerk ist insbesondere für seine umfassenden Dienstleistungen in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik bekannt, die mittlerweile von mehr als 16.000 Beschäftigten vertrieben werden. Im Jahr 2019 belief sich der Gesamtumsatz auf über 2,78 Milliarden €. Der Börsenwert beträgt mit Blick auf die gegenwärtige Notierung der Aktie 699 Millionen €.
Schwaches Quartal mit Konsequenzen
Am Freitagabend noch trat Drägerwerk an die Öffentlichkeit und setzte seine Investoren in Kenntnis, dass die diesjährige Prognose mit hoher Wahrscheinlichkeit verworfen werden müsse. Als Hauptgrund dafür werden die anhaltenden, massiven Probleme in den Lieferketten genannt. Vor allem bei den wichtigen Vorprodukten käme es nach wie vor zu signifikanten Verzögerungen, wie die Unternehmensleitung mitteilte.
Bereits im Sommer hatten die Lübecker aufgrund des insgesamt schwachen ersten Halbjahres die Erwartungen gedämpft. Demnach sollte sich unter anderem die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern in einem eher mageren Bereich von 1 bis 4% bewegen, umsatzseitig wurde derweil ein Rückgang von bis zu 9% im Vergleich zu den starken Vorjahreswerten in Aussicht gestellt.
Negative Aspekte überwiegen
Der Ertrag des dritten Quartals sank ersten Schätzungen zufolge auf nur noch 725 Millionen €, nachdem bereits im ersten Halbjahr merkliche Einbußen hingenommen werden mussten. Die kurzzeitig erhoffte Erholung bleibt somit zunächst aus und dürfte angesichts der gestörten Lieferketten auch demnächst erst einmal nicht eintreten. Die nachlassende Nachfrage nach mit Corona verbundenen Produkten und Dienstleistungen bekommt Drägerwerk nun besonders stark zu spüren.
Hinzu kommen deutlich steigende Einkaufspreise und die allgemein schwer zu beschaffenden elektronischen Bauteile, die für die Produktpalette des Konzerns unabdingbar sind. Zumindest hinsichtlich des Auftragseingangs dürfen die Investoren aber kurz durchatmen – hier konnte Drägerwerk immerhin ein Plus von 2% im Vergleich zum Vorquartal verzeichnen.
Gesamtsituation dennoch ernüchternd
Drägerwerk gehörte gewiss zu einem der insgesamt wenigen Pandemiegewinner, bekommt nun aber die Folgen einer sich abschwächenden Nachfrage mit voller Wucht zu spüren. Verglichen mit den temporären Kurshöchstständen des letzten Sommers schmierte die Aktie mittlerweile bereits um mehr als die Hälfte ab. Anleger, die hier noch nicht investiert sind, sollten auf unbestimmte Zeit Abstand nehmen und die weiteren Entwicklungen vom sicheren Seitenrand aus betrachten.
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