Dürr-Aktie: Wie geht es hier weiter?
Die Dürr-Aktie (WKN: 556520) hat den kurzfristigen Einbruch nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen wieder aufgeholt. Heute legt sie um +1,6% zu auf aktuell 35,90 €. Die Analysten waren von dem Finanzbericht nicht vollständig überzeugt. Was ist zukünftig zu erwarten?
Dürr ist ein weltweit führender Anlagen- und Maschinenbaukonzern. Der Anlagenbauer fertigt für seine Kunden komplexe Fertigungsanlagen und übernimmt auch Serviceleistungen. Der Schwerpunkt des Geschäfts entfällt auf die Automobilbranche: Durch die Übernahme der HOMAG gehören auch Anlagen der holzverarbeitenden Industrie dazu. Weltweit gibt es 92 Standorte in 28 Ländern; der Hauptsitz ist im baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen. Die Marktkapitalisierung beträgt 2,5 Milliarden €.
Nachfrage gestiegen
Das baden-württembergische Unternehmen spricht von einer hohen Nachfrage weltweit, die von der zunehmenden E-Mobilität getrieben wird. Aber auch für die fortschreitende Nachhaltigkeit und Automatisierung brauchen die Kunden neue Fertigungsanlagen.
Eine gute Nachfrage war auch bei der Tochter HOMSG zu verzeichnen, Fertigungsanlagen für die holzverarbeitende Industrie liefert.
Ein Indiz für diese gute Entwicklung ist der Auftragseingang von 5 Milliarden € – der Auftragsbestand zum Jahresende betrug 4 Milliarden €.
Rekordumsatz erreicht
Der Jahresumsatz ist im Vorjahresvergleich um +22% auf 4,3 Milliarden € gestiegen – das ist ein neuer Unternehmensrekord. Besonders dazu beigetragen haben Lackierungsanlagen und Montagelinien für die Autoindustrie, zunehmend kommen Aufträge für die Montage von Elektrofahrzeugen.
Nicht ganz zufrieden sind die Analysten mit der operativen Marge von 5,4%. Sie ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Der Nettogewinn verbesserte sich um +58% auf 134,3 Millionen €. Insgesamt wurden die eigenen Unternehmensziele vollständig erfüllt.
Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG kommentiert das abgelaufene Jahr so:
2022 haben wir stark von der Ausrichtung unseres Technologieangebots an den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, E-Mobilität und Automatisierung profitiert. In diesen Bereichen investieren viele Kunden auch bei konjunkturellem Gegenwind, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Das macht unser Geschäft überdurchschnittlich resilient.
Wachstum hält an
Für das laufende Geschäftsjahr ist der Konzern zuversichtlich: Der Umsatz soll zwischen 4,5 und 4,8 Milliarden € liegen und die operative Marge von 5,4 auf 6 bis 7% steigen.
Bei der Tochter HOMAG wird jedoch eine schwächere Nachfrage erwartet.
Die Luft wird für die Dürr-Aktie dünner
Von dem Jahresanfangsniveau 2022 beträgt der Abstand zwar noch rund -11%; dennoch zeigt der Chart, dass der Kursanstieg extrem ist. Seit September hat das Dürr-Investment rund +81% zugelegt.
Eine Kurskorrektur wird damit immer wahrscheinlicher. Aktionäre mit Kursgewinnen sollten über deren Realisierung nachdenken. Dies eröffnet die Möglichkeit, wieder günstiger nachzukaufen.
Der positive Ausblick des Unternehmens sorgt für weiteres Kurspotenzial, auch wenn dies nicht mehr allzu hoch ist. Das sehen auch die meisten Analysten so, die im Schnitt den fairen Wert bei 40 € sehen. Es gibt jedoch durch aus unterschiedliche Sichtweisen: UBS erwartet 30 € und hält das Papier für überbewertet; Hauck Aufhäuser ist mit einem Kursziel von 50 € sehr zuversichtlich.
Kurskorrektur abwarten
Ich würde zu dem jetzigen Kurs das Papier nicht kaufen, denn eine Kurskorrektur verschafft günstigere Einstiegschancen.
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