DWS-Aktie: Da ist die fette Sonderdividende!
Die DWS-Aktie (WKN: DWS100) entwickelt sich seit Monaten aus Anlegersicht sehr erfreulich, hat sie doch seit Ende Oktober um fast +40% zugelegt. Exakt wie von der SD-Redaktion erwartet und angekündigt, ist die Katze seit Donnerstagabend aus dem Sack: Der Vermögensverwalter schüttet eine hohe Sonderdividende aus nebst einer erhöhten normalen Dividende. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
ℹ️ DWS vorgestellt
- Die DWS Group GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein zur Deutschen Bank gehöriger internationaler Vermögensverwalter.
- Das Unternehmen wurde 1956 gegründet und gehörte von 2004 bis zu seinem Börsengang 2018 vollständig zur Deutschen Bank. Mittlerweile hat die Bank ihren Anteil auf rund 80% reduziert.
- Die DWS-Aktie notiert im SDAX, der Börsenwert beläuft sich aktuell auf etwa 7,45 Milliarden €.
Razzia in Frankfurt
Anleger sahen sich am Donnerstag bei der DWS-Aktie mit zwei unterschiedlichen Nachrichten konfrontiert. Zunächst sorgte am Morgen eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft für Missfallen, sie habe erneut Geschäftsräume des Vermögensverwalters in Frankfurt durchsucht.
Hintergrund der Razzia waren die bereits bekannten Vorwürfe, die DWS habe in der Vergangenheit falsche Angaben zu „grünen“ Anlagen gemacht und sogenanntes „Greenwashing“ betrieben. Während die Behörden in Deutschland noch ermitteln, hat der Fondsanbieter in den USA deshalb bereits eine Strafe von 25 Millionen US$ an die Aufsichtsbehörde SEC gezahlt. Das DWS-Management ließ zu den Durchsuchungen nur verlauten, man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Infolge der Razzia gab der Aktienkurs am Donnerstag im Tagesverlauf leicht nach.
Ausschüttung von insgesamt 6,10 € je Aktie
Was Anleger seit Monaten jedoch viel mehr interessiert, erst recht nach entsprechenden Ankündigungen der SD-Redaktion, zuletzt in diesem Artikel, war die Frage, ob der Vermögensverwalter in diesem Jahr tatsächlich eine Sonderdividende ausschüttet. Und das tut er!
Das Management ließ am Donnerstag verlauten, es habe dem Aufsichtsrat eine außerordentliche Ausschüttung von 4 € je Aktie vorgeschlagen. Zudem soll die normale Dividende leicht auf 2,10 € je Aktie erhöht werden. Bei einem Kurs von 37,50 € entspricht das insgesamt einer Dividendenrendite von über 16%. Nach der Verkündigung zog der Aktienkurs im späten Donnerstaghandel um mehr als +3% auf über 38 € an, ein neues 52-Wochen-Hoch.
Insgesamt macht die DWS damit 800 Millionen € für ihre Aktionäre locker. Der endgültige Beschluss über die Zahlung fällt auf der Hauptversammlung am 6. Juni. In wenigen Tagen, genauer am 1. Februar, will der Fondsanbieter sein Jahresergebnis 2023 präsentieren.
CEO Stefan Hoops kommentiert:
Auf unserem Kapitalmarkttag 2022 haben wir versprochen, für unsere Aktionäre Mehrwert zu schaffen und Kapital auszuschütten. Mit der heutigen Entscheidung, 2024 eine außerordentliche Dividende zu zahlen, um unseren Aktionären Kapital zurückzugeben, erfüllen wir dieses Versprechen.
Zugleich betonte Hoops, das Unternehmen könne seine organischen Wachstumspläne im Alternatives-Geschäft finanzieren und schaue weiterhin nach Möglichkeiten, auch anorganisch zu wachsen.
NBC-Mitglieder auf der Sonnenseite
Mitglieder des exklusiven No Brainer Club (NBC) fühlen sich damit am Freitag mal wieder auf der Sonnenseite. Ihnen wurde die Aktie bereits im Februar 2023 aufgrund des „stabilen Geschäftsmodells zum lächerlichen Preis“ bei einem Kurs von 30,20 € zum Kauf empfohlen, unter anderem natürlich mit der Erwähnung der möglichen Sonderdividende. Wer das Papier wie üblich günstig in Tranchen gesammelt hat, liegt also bereits um 25% bis 40% im Plus.
Quo vadis?
Charttechnisch befindet sich die DWS-Aktie mit dem Erklimmen eines neuen 12-Monats-Hochs am Scheideweg. Normalerweise wäre ein weiterer Kursanstieg möglich, doch nach der Rallye der vergangenen Wochen könnte es nun zu Gewinnmitnahmen und somit zu einer Korrektur kommen. Wir hatten zuletzt schon geschrieben, das Papier erscheine etwas „heiß gelaufen“.
Analysten uneinig
Die Analysten von JPMorgan stufen die Aktie am Donnerstag nach der Verkündigung der Sonderdividende weiterhin mit „Overweight“ ein, Kursziel 45,80 €. Ein wenig Enttäuschung schwingt mit, weil man mit 5 € statt 4 € je Aktie außerordentliche Ausschüttung gerechnet habe. Analystin Angeliki Bairaktari sieht allerdings signifikantes Aufwärtspotenzial für die Aktie.
Wesentlich vorsichtiger zeigt sich dagegen die Schweizer Großbank UBS. Sie belässt ihre Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 32 €, sieht also mehr als 14% Abwärtspotenzial.
Korrektur wahrscheinlich
Aus meiner Sicht könnte kurzfristig eher die UBS mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Nach dem altbekannten Motto „sell on good news“ sind Gewinnmitnahmen wahrscheinlich und setzen bereits am Freitagmorgen ein. Zudem sorgten in jüngster Vergangenheit Zahlenvorlagen des Unternehmens stets für Kursabschläge, und die nächste steht am 1. Februar an.
Ich für meinen Teil habe angesichts dessen lieber über +35% Kursgewinn realisiert und lauere nun auf einen möglicherweise günstigeren Einstieg, um eventuell noch an die Sonderdividende zu kommen.
Grundsätzlich muss man konstatieren, dass die DWS eine starke Bilanz vorweisen kann und stabile Erträge erwirtschaftet. Insofern ist das Papier bei einem langfristigen Anlagehorizont sicher nicht verkehrt im Portfolio.
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