eBay-Aktie +7%: Geht's jetzt nachhaltig bergauf?

Das Online-Auktionshaus eBay (WKN:916529) hat im dritten Quartal weniger Umsatz erwirtschaftet und weniger Gewinn erzielt. Doch die Geschäftsergebnisse sind besser ausgefallen als befürchtet, weshalb die Aktie nachbörslich um +7,23% auf 40,81 US$ zugelegt hat. Endet jetzt die Talfahrt des Papiers?

eBay ist ein US-Unternehmen, das einen der größten Online-Marktplätze weltweit betreibt. Es wurde am 3. September 1995 von Pierre Omidyar in San José unter dem Namen AuctionWeb gegründet. Auch in Europa, etwa in Deutschland, der Schweiz und Österreich, bietet eBay seine Dienstleistungen an.

Im Abwärtsstrudel des Tech-Sektors

Anteilseigner von eBay können in diesem Jahr mit der Kursentwicklung alles andere als zufrieden sein. Auch dieser Titel ist in den Abwärtsstrudel des Tech-Sektors geraten und verzeichnet seit Januar einen Wertverlust von -36%. Am 3. Januar notierte die Aktie noch bei 66,80 US$.

Rückgang bei Umsatz und Gewinn

Im dritten Quartal hat das Online-Auktionshaus, das Millionen von Käufern und Verkäufern auf der ganzen Welt verbindet, einen Umsatz von 2,4 Milliarden US$ erzielt. Das sind 5% weniger als im Vorjahr. Der starke US$ spielt auch hier eine negative Rolle, denn währungsbereinigt wären es nur -2% gewesen.

Einen Rückgang verzeichnen die Kalifornier auch beim bereinigten Gewinn, der um -7% auf 552 Millionen US$ gefallen ist. Das Ergebnis pro verwässerte Aktie: 1 US$ (Vorjahr: 0,90 US$).

Analysten hatten allerdings sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn mit schlechteren Ergebnissen gerechnet, nachdem die Zahlen im Vorquartal ebenfalls zurückgegangen waren. Beim Umsatz hatten sie etwa nur 2,32 Milliarden US$ auf dem Zettel.

Bruttowarenvolumen sinkt

Dass der Konzern nicht an den Boom zu Zeiten der Corona-Pandemie anknüpfen kann, als sehr viele Menschen in den eigenen vier Wänden gefangen waren und sich fleißig online tummelten, war klar. eBay verliert weiterhin Nutzer. So wurde das Quartal mit 135 Millionen aktiven Käufern beendet, 11% weniger als im Vorjahr. Das zeigt sich auch am Bruttowarenvolumen (GMV), das um -11% auf 17,7 Milliarden US$ zurückgegangen ist.

CEO Jamie Iannone zeigt sich gleichwohl zufrieden:

Unsere Ergebnisse des dritten Quartals zeigen deutliche Fortschritte bei unseren langfristigen Zielen und übertrafen die Erwartungen für alle wichtigen Geschäftskennzahlen. Ich bin stolz auf unser Team und unsere Community, dass sie angesichts eines herausfordernden makroökonomischen Umfelds widerstandsfähig bleiben.

Verhaltener Ausblick

Für das vierte Quartal erwartet das Online-Auktionshaus einen Umsatz von 2,42 bis 2,5 Milliarden US$ und für das Gesamtjahr 9,71 bis 9,79 Milliarden US$. Zumindest die untere Spanne wurde somit angehoben, denn zuvor wurde für 2022 ein Umsatz von 9,6 Milliarden US$ prognostiziert. Im Schlussquartal profitiert eBay normalerweise vom Weihnachtsgeschäft.

Aktienrückkauf und Dividende

Gut für Aktionäre: eBay hat im dritten Quartal einen operativen Cashflow von 735 Millionen US$ und einen freien Cashflow von 633 Millionen US$ aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftet. Somit war es kein Problem für das Unternehmen, 7 Millionen Aktien für insgesamt 301 Millionen US$ zurückzukaufen und damit den Wert der verbleibenden Anteile für Aktionäre zu steigern.

Für das Quartal wird auch wieder eine Dividende in Höhe von 0,21 US$ je Aktie ausgeschüttet. Die Zahlung erfolgt am 16. Dezember. Aufs Jahr gerechnet ergibt das eine Dividendenrendite von rund 2%.

Langfristig solides Investment

Aus meiner Sicht gibt es für Aktionäre keinen Grund, ihre Papiere nicht zu halten. Das Geschäftsmodell bleibt auch in konjunkturell schwierigen Zeiten robust. Die Strategie, eBay verstärkt zur Anlaufstelle für generalüberholte Gebrauchtwaren zu machen, um bei hoher Inflation kostenbewusste Käufer zu gewinnen, erscheint mir klug. Aktienrückkäufe und Dividenden runden das Paket ab.

Bei einem Börsenwert des Unternehmens von 20,9 Milliarden US$ kann man sich das Papier meiner Meinung nach aktuell problemlos kaufen, ich halte es für ein langfristig solides Investment. Und der gestrige nachbörsliche Kurssprung trotz des Marktabsturzes infolge der Aussagen von Fed-Chef Powell deutet Stärke an.

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