eBay: Keine Wachstums-, aber weiter eine Gewinnmaschine!

Sascha
29.10.20

Einer der größten Verlierer am US-Aktienmarkt ist heute die Aktie des weltgrößten Online-Auktionshauses eBay (WKN:). Den Anlegern scheinen die gestern Abend vorgelegten Quartalszahlen also nicht zu schmecken.

Dabei sind diese, wenn man mal etwas genauer hinschaut, gar nicht so schlecht ausgefallen. Aber der Reihe nach! Zunächst einmal gilt, dass eBay mit einem Quartalsumsatz in Höhe von „nur“ 2,6 Milliarden US-Dollar sowie einem Gewinn je Aktie in Höhe von „nur“ 0,85 US-Dollar die Konsensschätzungen der Analysten jeweils leicht verfehlt hat. Denn diese hatten mit einem Quartalsumsatz in Höhe von 2,69 Milliarden US-Dollar sowie einem Gewinn je Aktie in Höhe von 0,86 US-Dollar kalkuliert.

eBay steckt mitten im Verkauf seiner Classified-Division!

Allerdings steckt eBay aktuell mitten im Verkauf seines Classifieds-Business, zu dem neben den eBay Kleinanzeigen beispielsweise auch die Tochter Mobile.de gehört. Den Zuschlag für dieses Geschäft bekam bekanntlich die skandinavische Adevinta. Im Gegenzug erhält eBay jedoch Adevinta-Aktien, so dass man zumindest indirekt noch an diesem Geschäft beteiligt bleibt.

Wenn man einen Geschäftsbereich aufgibt oder veräußert, hat dies logischerweise auch Auswirkungen auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung. Die Analysten haben dies jedoch in ihren Umsatz- und Gewinnschätzungen noch nicht beziehungsweise nicht ausreichend berücksichtigt. Insofern wirken die vorgelegten Quartalszahlen von eBay deutlich schwächer als sie in Wirklichkeit waren.

eBay war, ist und bleibt eine Gewinnmaschine, aber...

Wie gut die Geschäfte nämlich wirklich liefen, zeigt ein Blick auf die Zahl aktiver Nutzer sowie den Handelsumsatzes auf der eBay-Plattform, dem sogenannten Gross Merchandise Volume (GMV). So verzeichnete eBay bei den aktiven Nutzern ein Wachstum von rund fünf Prozent auf 183,0 Millionen. Damit wurden jedoch die Konsensschätzungen der Analysten, die 185,4 Millionen aktive Nutzer erwarteten leicht verfehlt. Allerdings lag das GMV mit 24,0 Milliarden US-Dollar trotzdem über den Analystenprognosen von nur 23,5 Milliarden US-Dollar.

Auch die operative Marge konnte eBay von nur 26,7 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 30,7 Prozent deutlich verbessern. eBay verzeichnet also, wohl wegen der Covid-19-Pandemie bedingten Rezession, durchaus einen kleinen Boom. Genau das also, was ich an dieser Stelle immer wieder schrieb. Dank dieses Booms gelang es dem Management um den noch recht frischen CEO Jamie Iannone auch die Schulden des Konzerns weiter deutlich zurückzufahren und die Anteilseigner dennoch angemessen an den Gewinnen zu beteiligen.

Dies geschah einerseits über das weiterlaufende Aktienrückkaufprogramm sowie andererseits durch entsprechende Dividendenzahlungen. Kein Wunder, verzeichnete eBay doch einen operativen Cash Flow in Höhe von 716 Millionen US-Dollar sowie einen Free Cash Flow in Höhe von 584 Millionen US-Dollar. eBay war, ist und bleibt also eine Gewinnmaschine, aus der der noch recht neue CEO jetzt nur auch wieder eine Wachstumsmaschine machen muss. Für mich bleibt die Aktie daher kaufenswert mit einem Kursziel von bis zu 100 US-Dollar!

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