Eckert & Ziegler-Aktie: Ist das die Trendwende?

Mit einem Kursplus von über 8% setzt sich die Eckert & Ziegler-Aktie (WKN: 565970) am Dienstagmorgen an die Spitze der Gewinner im SDAX. Anleger dürften sich sehr erfreut über den Kurssprung zeigen, befand sich das Papier des Medizintechnikkonzerns doch seit gut einem halben Jahr in einem massiven Abwärtstrend und fiel erst Ende vergangener Woche auf ein neues 3-Jahrestief. Was steckt hinter dem Kursgewinn?

Ein wichtiger Großauftrag

Eckert & Ziegler überraschte die Börse am Dienstag mit der Meldung eines neuen Großauftrages durch den US-Konzern Point Biopharma. Gegenstand des Auftrags ist die Lieferung von trägerfreiem Lutetium-177.

Point Biopharma besitzt mehrere auf Lutetium-177 basierende Wirkstoffe zur Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs, die sich derzeit in der klinischen Entwicklung erfinden. Voraussetzung für die Lieferung ist allerdings, dass Point Biopharma eine Marktzulassung für seine Wirkstoffe erhält und damit substanzielle Erträge erwirtschaftet.

Erstaunlich ist vor allem das potenzielle Volumen des Auftrags. Über eine Laufzeit von zehn Jahren soll das Umsatzvolumen mehr als 100 Millionen € betragen. Zur besseren Einordnung: 2022 betrug der Gesamtumsatz von Eckert & Ziegler gerade mal ca. 220 Millionen €.

Beginn eines Aufwärtstrends?

Für das Chartbild der Eckert & Ziegler-Aktie ist der Kurssprung von größter Bedeutung. Die Aktie entfernt sich damit deutlich von der wichtigen Unterstützungslinie bei 28 €.

Ein solider Aufwärtstrend ist damit jedoch noch nicht begründet. Erst die kommenden Tage werden zeigen, ob es mit der Aktie des Medizintechnikunternehmens weiter bergauf geht.

Noch viel Aufholpotenzial

Der Auftrag von Point Biopharma ist richtungsweisend für Eckert & Ziegler. Das Unternehmen kann sich damit als wichtiger Lieferant für Lutetium-177 positionieren und zukünftig am starken Wachstum des Marktes für Radioligandentherapie profitieren.

Eine Radioligandentherapie hat gegenüber einer konventionellen Chemotherapie den Vorteil, dass Tumore damit wesentlich gezielter und folglich schonender für den Patienten bekämpft werden können. Die starken Nebenwirkungen und die Beeinträchtigung von gesundem Gewebe werden mit dieser neuen Krebstherapie deutlich gemildert.

Für die Bereitstellung der erforderlichen Produktionskapazitäten plant Eckert & Ziegler eine Investition von etwa 10 Millionen € in den bestehenden Standort in Wilmington im US-Bundesstaat Massachusetts.

Ich halte den Kurssturz der Eckert & Ziegler-Aktie in den letzten 24 Monaten für übertrieben. Seit September 2021 hat das Papier mehr als -70% seines Wertes eingebüßt.

Der neue Großauftrag ist möglicherweise der Startschuss für eine Aufholjagd der Aktie. Ich sehe großes Erholungspotenzial. Anleger mit Geduld und einer gewissen Risikotoleranz sollten über einen Kauf der Eckert & Ziegler-Aktie nachdenken.