Eckert & Ziegler: Spricht jetzt etwas für diese Aktie?
Die Aktie von Eckert & Ziegler (WKN: 565970) ging am Freitag unverändert aus dem Markt und notiert aktuell bei 37,30 €. Insgesamt befindet sie sich in einer Erholungsphase, seit dem Tief im September beträgt der Kursgewinn rund +24%. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?
ℹ️ Eckert & Ziegler vorgestellt
Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern für radioaktive Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Vorrangig konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Strahlungstechnologien für den Einsatz als Krebs- und Herzheilmittel sowie auf die nuklearmedizinische Bildgebung. Hauptkunden sind internationale Medizingerätehersteller und Kliniken. Neben dem Hauptsitz in Berlin unterhält das Strahlenunternehmen weitere Niederlassungen in Europa und den USA. Die Marktkapitalisierung beträgt 777 Millionen €.
Konzentration auf das Kerngeschäft
Der Konzern besteht aus zwei Segmenten: die Produktion von Radioisotopen sowie die Entwicklung von radiopharmazeutischen Medikamenten. Beide Einheiten gelten als zukunftsträchtige Zweige. Um die Rentabilität zu stärken und zu den führenden Herstellern zu zählen, wird der pharmazeutische Bereich abgespalten. Für die Erforschung und Weiterentwicklung der Medikamente werden künftig hohe Finanzsummen benötigt, das kann der bisherige Gesamtkonzern nicht stemmen.
Um dies zu gewährleisten, erfolgt die Ausgliederung dieser Bereiche in die Pentixapharm. In einem zweiten Schritt wird dann über einen Verkauf oder eine Börsennotierung entschieden. Dr. Andreas Ziegler, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender des Konzerns, sowie das Vorstandsmitglied Dr. Hakim Bouterfa wechseln in den Vorstand der neuen Pentixapharm.
Das Interesse an solchen innovativen Pharmaunternehmen dürfte groß sein. Ob es zum Verkauf oder zu einer Börsennotierung kommt, steht noch aus. In beiden Fällen dürften die Erlöse für den Mutterkonzern gut ausfallen.
Dr. Harald Hasselmann, Vorsitzender des Vorstands der Eckert & Ziegler AG, kommentierte den Schritt so:
Unser Schwerpunkt liegt in der Produktion sowie dem Vertrieb von Isotopen. Hier sind wir Marktführer und wollen das bleiben.
Sondereffekte belasten Ertragslage
Die solide Geschäftsentwicklung der Vorquartale setzte sich auch im dritten Quartal fort. Der am 17. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht zeigt allerdings, dass Sondereffekte im ersten Halbjahr die Ertragslage belasteten.
Auf Sicht der ersten neun Monate verringerte sich das operative EBIT um 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 32,4 Millionen €. Auch das Nettoergebnis fiel mit 20,3 Millionen schlechter aus als vor einem Jahr. Ursache für den Rückgang sind negative Währungseffekte von 3 Millionen € sowie Inflationsanpassungen in Argentinien in Höhe von 4,5 Millionen €. Im dritten Quartal sind diese Mehrkosten nicht mehr angefallen – hier verbesserte sich das Konzernergebnis um rund 19% auf 9,4 Millionen €.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten verbesserte sich um 11% auf 183,9 Millionen €. Haupttreiber waren die pharmazeutischen Radioisotopen.
Im Hinblick auf die zufriedenstellende Geschäftsentwicklung wurde die Jahresprognose bestätigt. Demnach soll der Konzernumsatz bei 230 Millionen € liegen und das Konzernergebnis bei 25 Millionen €.
Besteht weiteres Kurspotenzial?
Insgesamt ist der Kursverlauf in diesem Jahr nicht zufriedenstellend, denn aktuell steht ein Rückgang von -18% zu Buche. Der jüngste Kursanstieg seit September, in der Spitze bis auf 41 €, steigerte die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur. In dieser befindet sich der Kurs derzeit.
Die geplante Abspaltung ist in der Kurserholung eingepreist. Weitere kurstreibende Fakten gibt es derzeit nicht. Ich rechne daher mit einer Seitwärtsbewegung innerhalb einer Range von 33 bis 40 €. Wenn die genauen Abspaltungsmodalitäten vorliegen, dürfte dies den Kurs positiv beeinflussen, allerdings erfolgt das erst 2024.
Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau bietet die Aktie wenig Argumente für ein Investment. Die Dividendenrendite mit aktuell 1,3% ist auch sehr gering.
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