ElringKlinger-Aktie: Es riecht nach Fass ohne Boden

Automobilzulieferer ElringKlinger (WKN: 785602) versetzt Anlegern den nächsten Nackenschlag. 86 Millionen € müssen abgeschrieben werden, die Geschäfte stottern, einen Ausblick aufs Geschäftsjahr gibt es erst gar nicht. Die Aktie sackt immer tiefer, verliert auch heute fast -4% und steht nur noch bei 6,94 €. Zeit, die Reißleine zu ziehen?

ElringKlinger

ElringKlinger ist ein Automobilzulieferer mit Konzernsitz in Dettingen an der Erms. Das Unternehmen bietet Lösungen sowohl für Verbrennungsmotoren als auch für Hybrid- oder Elektroantriebe an und verfolgt zudem Entwicklungs- und Kommerzialisierungsaktivitäten bei Wasserstoff.

Rasante Talfahrt der Aktie

Welch' ein Trauerspiel für Anteilseigner: Die Aktie von ElringKlinger hat seit Jahresbeginn -41% verloren. Das 52-Wochen-Tief bei 6,84 € ist heute erreicht worden. Vergangene Woche Freitag haben die Süddeutschen mit dieser Ad-hoc-Meldung wohl auch ihre treuesten Anhänger vergrätzt.

Schreckensmeldung vergrätzt Anleger

„Konzernergebnis durch Neubewertung des Geschäfts- und Firmenwerts und hohes Kostenniveau beeinflusst“, heißt es bereits in der Überschrift. Man habe aufgrund des deutlich gestiegenen Zinsniveaus die Geschäftsaussichten anlassbezogen überprüft. Dies habe zu einer nicht zahlungswirksamen Wertminderung des in der Konzernbilanz ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerts auf das Segment Erstausrüstung in Höhe von 86,1 Millionen € geführt.

Damit nicht genug, verkündet der Zulieferer zwar gestiegene Umsätze im zweiten Quartal auf 430,6 Millionen € (Vorjahr: 393,6 Millionen €), aber leider auch rote Zahlen. So betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -97 Millionen €. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Gewinn von 23 Millionen € erzielt.

Die kompletten Geschäftszahlen sollen am 4. August präsentiert werden.

Keine Prognose, keine guten Aussichten

Allzu große Hoffnungen darauf, dass das Trauerspiel bald enden könnte, dürfen sich Investoren wohl nicht machen. Der Zulieferer aus Dettingen leidet extrem unter den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen sowie unter Problemen in den Lieferketten. Das Management zeigt sich entsprechend pessimistisch:

Aus Sicht des Vorstands werden neben den beschriebenen Wertminderungen die genannten makroökonomischen Faktoren die Ergebnissituation der ElringKlinger AG auch im Gesamtjahr beeinflussen.

Börsianer hassen das Stochern im Nebel

Stochern im Nebel ist genau das, was Börsianer am wenigsten leiden können. Genau das müssen sie aber bei ElringKlinger. Denn eine Prognose gibt es schlicht nicht. So muss man wohl davon ausgehen, dass auch im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben werden.

Das Unternehmen ist an der Börse zwar mittlerweile nur noch mit knapp 436 Millionen € bewertet. Aber auf mich macht das, was das Management zum Besten gibt, keinen vertrauenerweckenden Eindruck, sondern vermittelt eher eine gewisse Ratlosigkeit.

Noch nicht mal auf die Watchlist

Wenn man dann noch die Abhängigkeit von ElringKlinger von der deutschen Autoindustrie bedenkt, die international aus meiner Sicht immer stärker ins Hintertreffen gerät, dann kann ich für mich nur folgenden Schluss ziehen: Ich lasse die Finger von dieser Aktie, sie kommt nicht einmal auf die Watchlist.

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