Enapter-Aktie: Spannender Wasserstoff-Player?

Die Aktie von Enapter (WKN: A255G0) gewinnt zum Börsenstart +2,6% und und steht aktuell bei 11,70 €. Kurz nach der Börseneinführung 1999 erreichte der Kurs mit rund 47 € seinen Höchststand, danach ging es kontinuierlich abwärts. Wie sind die zukünftigen Kursaussichten?

Marktführerschaft in Europa errungen

In der noch jungen Firmengeschichte des Technologieunternehmens in der Wasserstoffherstellung gehört Enapter heute zu den Weltmarktführern modularer Bauteile. Ziel dieser Technologie ist es, die Bauteile durch eine hohe Skalierung kleiner und kostengünstiger herzustellen. Auf die AEM-Technologie hält das Unternehmen weltweite Patente.

Wasserstofftechnologie wird insgesamt als die wichtigste Technologie zur Dekarbonisierung gesehen und steht erst am Anfang. Für den Erfolg wird es wichtig sein, leistungsfähige und kostengünstige Umwandler herzustellen. Mittels Zusammenfügung vieler dieser Einzelbauteile können bedarfsgerechte Großanlagen hergestellt werden.

Noch befindet sich das Unternehmen in der Aufbauphase und wirtschaftet nicht rentabel. Mittlerweile liegen jedoch Interessbekundungen von rund 433 Millionen € vor, die tatsächlichen Bestellungen steigen stetig. Mit der Aufnahme der Serienproduktion in Saerbeck gewinnen die Großanlagen an Bedeutung.

Die Technologie der modularen Elemente zur Wasserstoffherstellung ist sehr interessant und dürfte eine große Zukunft haben.

Geschäftsentwicklung gesteigert

Junge Unternehmen sind durch geringe Umsätze und hohe Verluste geprägt. Das Besondere beim Umsatz ist jedoch die hohe Wachstumsrate. Im Geschäftsbericht für 2022 ist ein Umsatzanstieg von 8,4 Millionen € auf 14,7 Millionen € ausgewiesen. Seit 2020 hat sich der Umsatz von seinerzeit 2,1 Millionen € versiebenfacht.

In gleichem Maße sind auch die operativen Verluste gestiegen, gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 ist das Minus von 7,6 Millionen € auf 10,6 Millionen € gewachsen. Hauptursache hierfür ist der starke Personalanstieg. Um den technologischen Vorsprung zu sichern und auszubauen, ist die Investition in kompetentes Fachpersonal unerlässlich.

Starkes Wachstum setzt sich fort

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war es erforderlich, die damalige Jahresprognose nach unten anzupassen, verantwortlich hierfür waren Probleme bei den Lieferanten. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 30 Millionen € erwartet. Hierzu sollen erste Großelemente aus dem neuen Werk in Saerbeck beitragen.

Der operative Verlust soll zwischen 10 und 11 Millionen € liegen. Sollte sich dieser Wert bestätigen, wäre das ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Profitabilität.

Wie sind die Aussichten zu bewerten?

Insgesamt handelt es sich hier um eine sehr interessante Aktie, die über ein hohes Potenzial verfügt. Um die Wasserstofftechnologie bedarfsgerecht voranzutreiben, sind solche modularen Erzeugungselemente wie von Enapter erforderlich.

Der jüngste Großauftrag seitens der japanischen Tokyo Gas zeigt das hohe internationale Interesse an dieser Technologie. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Unternehmen mit mehr als 100 weltweiten Partnern kooperiert.

Was gegen die Aktie spricht, ist deren bisheriger Kursverlauf. Seit dem Höchststand im Oktober 2020  hat sie sich geviertelt. Das hat viel Vertrauen gekostet und wird sich vorerst weiter negativ auswirken.

Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um einen absoluten Zukunftswert. Jedoch sind Wasserstoff-Aktien mit hohen Risiken verbunden. Werden die Erwartungen nicht erfüllt, führt dies zu herben Kursverlusten. Diese Gefahr besteht auch hier.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich gut für langfristig orientierte und risikobewusste Anleger.