Endor im Fokus: Neubewertung fällig!
Die Aktien der Endor AG (WKN: 549166) werden im laufenden Monat so stark nachgefragt wie seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahre 2006 nicht mehr.
In den Fokus von Schnäppchenjägern dürfte der Entwickler und Vermarkter von hochwertigen Spiele-Peripheriegeräten durch die jüngsten Unternehmensmeldungen gerückt sein, wonach der Vorstand dank dem neuen Geschäftsbereich Fahrschulsimulatoren sowie der im zweiten Halbjahr gestarteten Erneuerung der unter der Marke "Fanatec" bekannten Produktpalette in den kommenden Jahren wieder «deutlich steigende Umsätze und Erträge» erwartet.
Zudem meldete Endor Anfang des Monats einen nach eigenen Angaben «wegweisende» Lizenzdeal mit Microsoft bezüglich dessen neuer Spielekonsole Xbox One. Die Rede ist von mehreren Endor-Produkten in verschiedenen Preissegmenten. Wie aus einem kürzlich erschienenen Interview mit Endor-Chef Thomas Jackermeier hervorgeht, laufen auch mit Sony entprechende Verhandlungen.
Interessant aus Anlegersicht sind die aktuellen Entwicklungen bei Endor insbesondere vor dem Hintergrund der niedrigen Marktkapitalisierung. So besitzt das Unternehmen, dessen Aktien ausschließlich an der Börse München gehandelt werden, bei einem Kurs von derzeit 80 Cent einen Börsenwert von gerade mal 1,43 Millionen Euro.
Ende 2011 übersprang der Aktienkurs noch die Marke von 2 Euro, bröckelte in der Folgezeit aber zunehmend ab und erreichte im laufenden Jahr ein Langzeittief bei 0,45 Euro. Der Umsatz der Endor AG lag in 2013 bei 3,45 Millionen Euro. Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die nicht konsolidierten Tochtergesellschaften in den USA und Australien, die zusammen umgerechnet über 2,5 Millionen Euro zum Gruppenumsatz beisteuerten.
Dass Endor im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 519.000 Euro erwirtschaften konnte, ist allerdings auf die Aktivierung von latenten Steuern über 865.000 Euro zurückzuführen. Auf der anderen Seite belasteten um 351.000 Euro erhöhte Rückstellungen die Bilanz, nachdem Endor aufgrund eines im Jahre 2012 gekündigtes Distributionsabkommen von einem spanischen Gericht in erster Instanz zur Zahlung von 699.000 Euro verurteilt wurde. Endor hat gegen das laut eigenen Aussagen «überraschende» Urteil Einspruch eingelegt und erwartet bis Anfang 2015 das Urteil in zweiter Instanz.
Abgesehen von dieser Unsicherheit weckt die neue Konsolengeneration wieder Phantasie, was Endors Zukunft anbelangt. So wird für 2015 die Veröffentlichung mehrerer Rennsimulationen erwartet, welche die Nachfrage nach entsprechendem Zubehör laut Endor beleben wird. Eine neu entwickelte Lenkradgeneration soll passenderweise im kommenden Jahr erscheinen. Zudem plant Endor, mit der Erweiterung seines Produktportfolios auch in niedrigere Preissegmente hervorzustoßen, was neben anspruchsvollen Simulationsfans auch gewöhnliche Spieler zur Zielgruppe macht.
Die sehr positive Prognose des Unternehmens hinsichtlich Umsatz- und Ertragsentwicklung stützt sich außerdem auf die im kürzlich erfolgte Markteinführung eines Fahrschulsimulators. Diese verlief «sehr Erfolg versprechend», wie es im letzten Geschäftsbericht heißt. Im ersten Halbjahr seien demnach nur etwa ein Drittel der bestehenden Aufträge ausgeliefert worden.
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