Enphase Energy-Aktie -15%: Chance auf Erholung?
Mit dem-15%-Absturz am Freitag hat die Enphase Energy-Aktie (WKN: A1JC82) seit Januar nunmehr fast zwei Drittel seines Werts verloren. Das schiere Ausmaß der Solar-Edge-Gewinnwarnung ist ein schlechter Vorbote für den eigenen Quartalsbericht am Donnerstag. Zwei Faktoren sprechen jedoch dafür, dass Enphase die Konkurrenz hinter sich lassen kann. Wird das reichen?
ℹ️ Enphase Energy vorgestellt
Enphase Energy ist ein US-amerikanisches Energietechnologieunternehmen mit Hauptsitz in Fremont, Kalifornien. Es entwickelt und produziert Solar-Wechselrichter, Batteriespeicher und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Enphase Energy notiert im NASDAQ 100 Technologieindex und besitzt einen Börsenwert von aktuell 13,5 Milliarden US$.
SolarEdge-Einbruch belastet
Die Enphase-Aktie ist am Freitag im US-Handel um fast -15% auf 98,89 US$ eingebrochen, nachdem Konkurrenz SolarEdge zuvor mit einer düsteren Prognose einen Schatten über die gesamte Branche geworfen hat.
Aufgrund hoher Lagerbestände und langsamer Installationen in Europa musste das Unternehmen seine Q3-Prognosen deutlich einkürzen. Umsatz, Bruttomarge und Betriebsergebnis sollen demnach unter dem unteren Ende der bisherigen Schätzungsspanne liegen. Darüber hinaus rechnet SolarEdge mit deutlich niedrigeren Umsätzen im Schlussquartal.
Das schiere Ausmaß der Gewinnwarnung des in Israel ansässigen Unternehmens ist bemerkenswert – vor allem wenn man bedenkt, dass das Management seine Q3-Erwartungen bereits Anfang August gesenkt hat. Der SolarEdge-Schock verheißt nichts Gutes für den Konkurrenten Enphase, der am Donnertag seine Zahlen für das September-Quartal veröffentlichen wird.
Guidance-Senkungen durch die Bank wahrscheinlich
Auch für Enphase hat sich sein US-Kernmarkt in den letzten Monaten merklich eingetrübt. Haushalte verzichten auf entsprechende Investitionen, da sie angesichts anhaltend hoher Zinsen mit einem längeren Konjunkturabschwung rechnen. Die Nachfrage dürfte auch im Schlussquartal schleppend bleiben.
Ich gehe daher davon aus, dass die Kalifornier am Donnerstag die aktuellen Erwartungen für ein fast 10%ige sequenzielle Umsatzsteigerung in Q4 revidieren müssen. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Vorstand nur noch von 500 Millionen US$ an Einnahmen ausgehen würde – ein Fünftel weniger also, als bisher erwartet.
Da SolarEdge einen verehrenden Margeneinbruch von 30% gegenüber dem Vorquartal prognostiziert hat, dürfte darüber hinaus auch das Margenprofil von Enphase unter Druck geraten. Mit einem Einbruch in den mittleren 30er-Bereich würde man bei etwa 85% des Vorquartalniveaus landen.
Da die Gegenwinde zumindest für ein paar Quartale anhalten dürften, ist es zudem wahrscheinlich, dass der Wechselrichter-Spezialist 2024 mit rückläufigen Umsätzen rechnen muss.
Angesichts dieser Aussichten, die Analysten zum Anlass nehmen würden, ihre Kursziele auf breiter Front zu senken, sollten Anleger die Enphase-Aktie jetzt meiden und vielleicht auch den Verkauf bestehender Positionen in Erwägung ziehen, bis die Bedingungen in der Branche spürbare Anzeichen von Verbesserung aufweisen.
Kleine Chance auf Erholung?
Auch wenn es schwer vorstellbar ist, muss auch klar sein: Jeder Hinweis darauf, dass das Unternehmen das schwierige Umfeld deutlich besser meistert als SolarEdge, könnte bei der Enphase-Aktie auch eine Erleichterungsrallye auslösen.
Zwei Faktoren sprechen immerhin dafür, dass die Kalifornier am Donnerstag viel näher an den aktuellen Konsensschätzungen liegen werden: Zum einen hat der US-Konzern ein deutlich geringeres Engagement im Problemmarkt Europa, und zum anderen wurden die Q3-Schätzungen Ende Juli aggressiver nach unten korrigiert als bei SolarEdge.
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