Equinor & Co.: Heiße Kauf-Tipps zum Jahresstart
Noch Weihnachtsgeld übrig, das sich an der Börse vermehren soll? Auf der Suche nach guten Investmentchancen? Hier kommen einige heiße Kauf-Tipps zum gerade angelaufenen Börsenjahr 2025.
Börsenprofi ordnet die Lage ein
Wie ist die Lage zu Beginn des Börsenjahrs 2025, das erst heute so richtig startet? Börsenprofi Marco Messina beobachtet die Märkte seit Jahrzehnten und handelt mit Wertpapieren, wobei sein Hauptaugenmerk auf dividendenstarken Titeln liegt.
Im Interview mit SD-Chefredakteur Frank Giarra ordnet der Börsenfuchs die aktuelle Lage ein und gibt Anlegern Ratschläge, worauf sie sich jetzt einstellen müssen. Auch konkrete Kauf-Tipps hat er parat.
Die ersten Handelstage 2025 haben wir schon hinter uns. Sie verliefen sehr volatil. Glauben Sie, es geht so wechselhaft weiter?
Marco Messina: Die ersten Handelstage eines Jahres sind häufig von erhöhter Volatilität geprägt, da Marktteilnehmer ihre Strategien für das neue Jahr anpassen. Insofern sind die aktuellen Schwankungen nicht wirklich beunruhigend. Auch die Kursausschläge bei einigen zuvor stark gefallenen Aktien waren zu erwarten.
Ob sich diese Dynamik im weiteren Jahresverlauf fortsetzt, bleibt eine spannende Frage, auf die es derzeit noch keine klare Antwort geben kann. Geopolitische Spannungen bleiben bestehen, und vor allem in Europa kommen neue Herausforderungen hinzu: In Österreich ist am Wochenende eine politische Koalition gescheitert. Frankreich befindet sich in einer tiefgreifenden politischen Krise, ausgelöst durch den Sturz der Regierung von Premierminister Michel Barnier im Dezember 2024. Die Bildung einer neuen Regierung wird dort äußerst anspruchsvoll sein.
Auch in Deutschland stehen Ende Februar Neuwahlen an, die voraussichtlich ebenfalls für viel Unsicherheit sorgen werden. Die Koalitionsbildung dürfte auch hier schwierig werden. Bereits jetzt erleben wir einen Wahlkampf, wie wir ihn in dieser Intensität zuvor wohl noch nie in Deutschland gesehen haben.
Insgesamt stecken viele Länder Europas in politischen Dilemmas, die ihre Fähigkeit beeinträchtigen, geschlossen auf globale Herausforderungen zu reagieren. Gleichzeitig nehmen diese Herausforderungen zu, insbesondere wenn es darum geht, Wirtschaft und Unternehmen zu schützen und gezielt Unterstützung zu leisten.
Auch die US-Politik wird ein zentrales Thema bleiben. Bereits letzte Woche habe ich im Hauptchat auf die massive Verschuldung privater Haushalte hingewiesen. Banken haben per September 2024 Kredite in Rekordhöhe abgeschrieben, und die Ausfälle bei Immobilienkrediten sind auf einem historischen Höchststand. Dieses explosive Gemisch könnte uns 2025 noch erhebliche Unruhe und damit weitere Volatilität bescheren.
Ein sehr guter Start
Wie war der Jahresstart im Aktien Navigator?
Marco Messina: Da passt meine Antwort aus dem ersten Absatz zur ersten Frage. In den letzten Wochen sind einige Werte unter Druck geraten, obwohl sich operativ nichts geändert hatte. Investoren sind aus einigen Titeln ausgestiegen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dementsprechend steil ging es am ersten Handelstag wieder nach oben. Wir verzeichneten über das Gesamtdepot einen Wertzuwachs von knapp 3 Prozent. Für ein defensiv aufgestelltes, breit gestreutes Depot ist das eigentlich sehr ungewöhnlich, aber angesichts der vorangegangenen Wochen absolut nachvollziehbar.
Hinzu kommt, dass der Markt plötzlich ganz überrascht war, als die Ukraine tatsächlich den russischen Gastransit ab dem 1. Januar eingestellt hat. Wir sprechen hier über Volumina im Gegenwert von knapp 6 Milliarden US-Dollar. Jeder, der informiert war, wusste spätestens seit September, dass dieses Szenario am 1. Januar eintreten würde. Dennoch haben Energietitel, die von dem Stopp profitieren, auf einen Schlag zwischen 5 und 10 Prozent zugelegt. Davon haben wir ebenfalls massiv profitiert.
Alles in allem ein sehr guter Start, der allerdings erst mal nur die übertriebenen Kursentwicklungen seit November korrigiert hat. Das Potenzial bei vielen Werten ist deutlich höher, und da erwarte ich für 2025, wenn nicht doch mal eine massive Korrektur die Märkte heimsucht, weitere deutliche Zuwächse.
Was erwartet uns diese Woche, wenn‘s wieder richtig losgeht?
Marco Messina: Der deutsche Leitindex DAX hat kürzlich neue Allzeithochs erreicht und könnte in dieser Woche erneut versuchen, die 20.000-Punkte-Marke zu überwinden. Sollte dies gelingen, könnten weitere Kursgewinne folgen. Andernfalls wäre mit einer Konsolidierung oder Korrektur zu rechnen.
Einiges hängt in dieser Woche von dem Einkaufsmanagerindex in Deutschland und der Eurozone ab. Die Veröffentlichung der PMI-Daten für Deutschland und die Eurozone wird Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung geben. Die Erwartungen für die heutige Veröffentlichung in Deutschland liegen bei 51 nach 49,3 im Vormonat.
Positive Zahlen könnten die Märkte stützen und psychologisch eine Aufbruchstimmung auslösen. Auch wenn der Gesamtmarkt im Endeffekt für Deutschland in 2025 erneut von einem schweren Jahr ausgeht. Sind die Erwartungen am Boden, kann man eigentlich nur noch positiv überraschen. Der Verbraucherpreisindex aber auch die US-Arbeitsmarktdaten dürften diese Woche für deutliche Bewegungen sorgen.
Krypto und Tech bleiben im Fokus
Erste Anzeichen sprechen dafür, dass die US-Anleger weiterhin auf Krypto und Tech setzen, oder wie sehen Sie das?
Marco Messina: Es gibt tatsächlich einige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass US-Anleger weiterhin stark auf Krypto und Tech setzen. Das lässt sich aus mehreren Faktoren ableiten: Die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen hat sich in den letzten Monaten stabilisiert und Bitcoin sowie Ethereum zeigen wieder Stärke. Die Einführung von Bitcoin-ETFs in den USA könnte weiteres institutionelles Kapital anziehen und so die Attraktivität der Anlageklasse erhöhen.
Ein interessantes Beispiel ist die Firma MicroStrategy, die einen außergewöhnlichen Ansatz verfolgt. Sie emittiert massiv neue Aktien und Wandelanleihen, die in der Regel von institutionellen Anlegern gezeichnet bzw. gekauft werden. Von einer ihrer Anleihen hat beispielsweise ein deutscher Versicherungskonzern rund 25% erworben.
Warum tun sie das? Letztlich können viele professionelle Investoren aufgrund regulatorischer Vorgaben nicht direkt in Kryptowährungen investieren. Das Management von MicroStrategy hat diese Lücke erkannt und investiert das eingenommene Fremd- und Eigenkapital gezielt in Bitcoin. Somit erhalten institutionelle Anleger über diesen Umweg indirekten Zugang zu Bitcoin.
Die Wandelanleihen mit einer Laufzeit von wenigen Jahren funktionieren im Grunde wie eine Option mit Hebel auf den Bitcoin-Kurs. Sollten die regulatorischen Restriktionen gelockert werden, könnte noch mehr institutionelles Kapital in diesen Sektor fließen.
Hier winken Renditechancen
Haben Sie einen guten Kauf-Tipp zum Jahresstart?
Marco Messina: Es gibt einiges, das weiterhin interessant erscheint bzw. neu interessant wird. Grundsätzlich kann man sich erneut mit REITs beschäftigen. Historisch betrachtet haben REITs insbesondere in Zeiten hoher Inflation besser abgeschnitten als Aktien. Da es aktuell nicht wirklich gelingt, die Inflation deutlich einzudämmen, könnten sie eine attraktive Anlageoption darstellen.
Ein Beispiel ist der American Healthcare REIT Inc.. Dieser gehört zu den größten auf das Gesundheitswesen spezialisierten Immobilienfonds in den USA und verfügt über ein vielfältiges internationales Portfolio mit mehr als 320 Immobilien, darunter ambulante medizinische Bürogebäude, Seniorenwohnanlagen, Pflegeeinrichtungen und integrierte Gesundheitszentren für Senioren. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei knapp 7,5%.
Ein weiteres Beispiel ist der REIT Innovative Industrial Properties, der für Anleger interessant sein könnte, die vom Cannabis-Trend profitieren möchten. Dieser besitzt über 100 Immobilien, die an staatlich lizenzierte Cannabis-Unternehmen vermietet sind. Auch hier liegt die Dividendenrendite bei deutlich über 7%.
Darüber hinaus erscheint Equinor aus Norwegen (WKN: 675213) besonders attraktiv, da der Gaspreis wieder deutlich anzieht und die Ukraine mitten in der Heizperiode der Nordhalbkugel den Gastransit gestoppt hat.
Es gibt außerdem einige weitere Werte, die ich derzeit als Kaufkandidaten sehe. Diese kann ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, da sie Teil unseres Echtgelddepots beim Aktien Navigator sind. Bei einigen dieser Werte haben wir am 2. Januar Kurszuwächse von über 10% gesehen, dennoch sind die aktuellen Kursniveaus immer noch äußerst günstig.
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