Die Aktie von Evonik (WKN: EVNK01) eröffnet am Dienstag den Handel mit einem leichten Kursgewinn und steht aktuell bei 18,50 €. Der starke Kursanstieg auf rund 20,60 € Mitte März konnte nicht gehalten werden. Hier dürften Gewinnmitnahmen erfolgt sein. Die Geschäftsentwicklung steht wieder auf Wachstum – was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
Insiderkäufe lassen aufhorchen
Die RAG-Stiftung war lange Zeit Mehrheitsaktionär an dem Essener Unternehmen. Nach der Ankündigung, den Anteil deutlich unter 50% zu senken, ist dies mittlerweile erfolgt. Der RAG-Anteil reduzierte sich auf knapp 47%. Insgesamt wurden 23,4 Millionen Aktien zu einem Kurs von rund 20 € an institutionelle Anleger übertragen.
Zuletzt wurden mehrere große Aktienkäufe von Vorstandsmitgliedern sowie vom Aufsichtsratsvorsitzenden durchgeführt. Diese gemeldeten Insiderkäufe zeigen, dass die Personen den derzeitigen Kurs als zu gering ansehen.
Stark ins neue Jahr gestartet
Das vergangene Geschäftsjahr war durch eine Kaufzurückhaltung seitens der Kundschaft sowie eine deutlich reduzierte Ertragslage gekennzeichnet. Dies änderte sich in den ersten drei Monaten. Das Unternehmen meldete wieder eine anziehende Nachfrage. Dennoch fiel der Umsatz insgesamt um 5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,8 Milliarden €. Der Mengenzuwachs von 4% wurde durch geringere Preise mehr als zunichtegemacht.
Bemerkenswerter ist jedoch die Verbesserung der Ertragslage. Das operative EBITDA steigerte sich um 28% auf 522 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge legt um 3,6 Prozentpunkte auf 13,8% zu. Unterm Strich sprang das Konzernergebnis von 47 Millionen € auf 156 Millionen €. Der Free Cashflow stieg ebenfalls von 21 auf 127 Millionen € deutlich an.
Insgesamt zeigt der am 8. Mai veröffentlichte Quartalsbericht, dass die Geschäftsentwicklung wieder in die richtige Richtung geht. Hier machen sich bereits erste Erfolge aus dem eingeleiteten Restrukturierungsprogramm bemerkbar. Die vollen Kosteneinsparungen sind erst im nächsten Jahr sichtbar.
Für das gesamte Jahr wurde die Prognose bestätigt. Demnach wird mit einem Umsatz von 15 bis 17 Milliarden € gerechnet. Das EBITDA soll bei 1,7 bis 2 Milliarden € liegen.
Christian Kullmann, CEO von Evonik, kommentierte die Entwicklung so:
Viele unserer Kunden kaufen wieder. Allerdings spüren wir in einigen Branchen und Märkten noch Zurückhaltung, sodass wir bislang keinen Aufschwung auf breiter Front sehen.
Potenzial vorhanden
Der Kursanstieg im Mai ist ein Indiz dafür, dass die Marktteilnehmer der Aktie wieder mehr zutrauen. Diese Einschätzung dürfte sich im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Der Verkaufspreis von 20 € an institutionelle Anleger liegt über dem jetzigen Kurs. Diese dürften mittelfristig Kurse deutlich über 20 € erwarten. Positiv sind ebenfalls die Insiderkäufe.
In diesem Artikel lagen meine Erwartungen bei 21 €, diese erhöhe ich auf 23 €. Basis hierfür sind einerseits die steigende Nachfrage sowie eine weitere Ertragsverbesserung im Jahresverlauf.
Die Analysten sind mehrheitlich ebenfalls zuversichtlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 21,50 €. Die Deutsche Bank sieht den fairen Wert bei 25 € und liegt damit über meinen Erwartungen.
Was für die Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von 6,3%.
Mein Fazit: Das Unternehmen ist wieder auf der Erfolgsspur. Das dürfte für höhere Kurse sorgen. Renditeorientierte Anleger finden hier ein gutes Investment.
ℹ️ Evonik vorgestellt
- Evonik Industries AG, kurz Evonik, ist ein weltweit führender Konzern für Spezialchemie. Die Produkte kommen sowohl im Nahrungsmittelbereich als auch im Industriebereich zum Einsatz.
- Neben dem Hauptsitz in Essen unterhält das Unternehmen 27 internationale Produktionsstandorte, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
- Das im MDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit rund 8,6 Milliarden € bewertet.
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