Evonik: Beginnt jetzt der Turnaround der Aktie?
Die Aktie des Spezialchemieherstellers Evonik (WKN: EVNK01) gewinnt am Mittwoch leicht und steht bei 17,57 €. Seit Jahresanfang ist eine Seitwärtsbewegung mit einer geringeren Volatilität festzustellen. Das könnte der Beginn einer Bodenbildung sein. Lohnt sich jetzt ein Einstieg?
ℹ️ Evonik vorgestellt
- Evonik Industries AG, kurz Evonik, ist ein weltweit führender Konzern für Spezialchemie. Die Produkte kommen sowohl im Nahrungsmittelbereich als auch im Industriebereich zum Einsatz.
- Neben dem Hauptsitz in Essen unterhält das Unternehmen 27 internationale Produktionsstandorte, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
- Das im MDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit 8,1 Milliarden € bewertet.
Nachfrageschwäche hinterlässt deutliche Spuren
Die schwache Konjunktur in der Chemiebranche setzte sich weiterhin fort. Hiervon ist der am 4. März veröffentlichte Geschäftsbericht massiv geprägt. Insbesondere die Ertragssituation verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich.
Das operative EBITDA sank um rund ein Drittel auf 1,66 Milliarden €. Neben einem Volumenrückgang führten auch Preisrückgänge zu dieser Entwicklung. Die EBITDA-Marge lag bei 10,8%. Das bereinigte Konzernergebnis reduzierte sich um 64% auf 383 Millionen €. Unter Einbeziehung von Wertberichtigungen fiel ein Nettoverlust von 465 Millionen € an – ein Jahr zuvor war ein Gewinn von 540 Millionen € erzielt worden.
Der Umsatz ist mit einem Rückgang um 17% auf 15,3 Milliarden € gemäßigter ausgefallen. Hier war hauptsächlich der Volumenrückgang verantwortlich. Der Rückgang ist in allen Segmenten eingetreten. Positiv entwickelte sich der Free Cashflow mit 801 Millionen € – ein Jahr zuvor hatte er bei 785 Millionen € gelegen.
Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist aufgrund der damaligen Sondersituation wenig aussagefähig. Ein Vergleich mit den Jahren davor zeigt jedoch, dass die Ertragslage sich deutlich verschlechterte.
Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik AG, kommentierte die Entwicklung so:
Das ist eine herausragende Leistung in diesem besonders schwierigen Jahr und Ausdruck unserer konsequenten Ausrichtung auf die Sicherung der Liquidität, von hervorragendem Management unseres Nettoumlaufvermögens und hoher Disziplin bei den Investitionen. Und diese Maßnahmen werden wir konsequent fortführen.
Ausblick vorsichtig optimistisch
Von einer deutlichen Erholung kann im laufenden Geschäftsjahr nicht gesprochen werden. Dennoch erwartet der Verband der Chemieindustrie eine leichte Entspannung bei der Nachfrage und den Preisen.
Beim Konzernumsatz wird mit einem Wert von 15 bis 17 Milliarden € gerechnet. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 1,7 und 2 Milliarden € liegen.
Für die Jahre danach erwartet das Essener Unternehmen wieder deutlich höhere Erträge. Allein die eingeleiteten Kostenreduzierungen sollen dazu wesentlich beitragen. In diesem Artikel bin ich auf die geplante Restrukturierung eingegangen. Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 18 bis 20% steigen.
Gute Chancen auf Kurssteigerungen
Für das schlechte Geschäftsjahr ist der Kursrückgang insgesamt moderat ausgefallen. Die Seitwärtsentwicklung seit Jahresanfang ist aus meiner Sicht der Übergang zu einer Bodenbildung. Diese Kursentwicklung dürfte sich vorerst noch weiter fortsetzen.
Sollte sich im zweiten Quartal eine Besserung der Nachfrage abzeichnen, ist wieder mit steigenden Kursen zu rechnen. Den fairen Kurs sehe ich bei vorerst bei 21 € – das entspricht einem Potenzial von rund +21%.
Die Analysten sehen mehrheitlich ebenfalls Kurspotenzial, deren mittleres Kursziel liegt bei 20,10 €. Die Deutsche Bank mit 23 € ist deutlich zuversichtlicher. Die Analysten der Baader Bank mit ihrer Einschätzung von 17,50 € halten die Aktie derzeit für fair bewertet.
Ganz klar für die Aktie spricht, dass die Dividende von 1,17 € trotz der Ertragsverschlechterung beibehalten werden soll. Das entspricht einer aktuellen Rendite von 6,6%.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen. Neben einer hohen Rendite bestehen Aussichten auf steigende Kurse.
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