Evotec-Aktie -15%: Ein Schock für Anleger
Die Evotec-Aktie rauscht am Freitagnachmittag zeitweise um fast 20% in den Kurskeller und notiert damit wieder auf dem Niveau vor der Bekanntgabe des Übernahmeangebots durch Halozyme. Hat das US-Biotech-Unternehmen seine Kaufpläne beerdigt?
Halozyme bricht die Übernahme ab
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Am Freitagnachmittag gab Halozyme bekannt, sein Übernahmeangebot für das Hamburger Wirkstoffforschungsunternehmen in Höhe von 11 € je Aktie zurückzuziehen.
Grund für den Rückzieher ist laut Angabe der Halozyme-Vorstandsvorsitzenden Helen Torley, dass Evotec bislang nicht bereit war, über einen möglichen Zusammenschluss zu verhandeln. Über einen Unternehmenssprecher ließen die Hamburger zum Wochenbeginn ausrichten, dass es Ziel von Evotec sei, ein unabhängiges Unternehmen zu bleiben.
Das Scheitern des Übernahmeversuchs hat sich Halozyme in meinen Augen selbst zuzuschreiben. Die Amerikaner haben dabei meiner Meinung nach zwei kapitale Fehler begangen.
Zum einen haben sie die Unternehmensführung vor Abgabe des Angebots nicht darüber informiert. Kein Wunder, dass sich das Evotec-Management davon überrumpelt und vor den Kopf gestoßen fühlte. Die Übernahme einer Aktiengesellschaft ist gegen den Willen des Managements kein leichtes Unterfangen. Halozyme hätte das wissen müssen.
Zum anderen war der Übernahmepreis wohl deutlich zu niedrig gewählt. Vor einem Jahr notierte die Evotec-Aktie noch bei rund 20 €. Dass ein Preis von 11 € je Aktie nicht auf Gegenliebe bei den Deutschen stoßen würde, hätten die Amerikaner ebenfalls wissen müssen.
Und nun?
Die weitere Kursentwicklung der Evotec-Aktie ist meiner Meinung nach nun noch schwerer einzuschätzen als zuvor. Das Scheitern der Übernahme von Halozyme dürfte weitere potenzielle Bieter abschrecken, ein Angebot – auch wenn es höher ausfällt – für den Wirkstoffforscher abzugeben. Das Management hat ziemlich deutlich gemacht, dass man alleine den Weg in die Zukunft beschreiten wolle.
Ebenso unklar ist, wie der neue Großaktionär Triton jetzt reagieren wird. Der Finanzinvestor hatte in den letzten Wochen seine Anteile an Evotec auf ca. 10% aufgestockt.
Die Kursziele der Analysten bringen die Unsicherheit rund um Evotec auf den Punkt. Während Warburg Research erst vor wenigen Tagen sein Kursziel von 14 € bestätigte und zum Kauf der Evotec-Aktie rät, empfiehlt die Deutsche Bank Research das genaue Gegenteil. Sie rät Anlegern, die Aktie zu verkaufen und sieht das Kursziel bei gerade mal 4 €.
Ich rate Anlegern, vorerst an der Seitenlinie zu verharren und die weitere Entwicklung bei Evotec abzuwarten. Der Aktienkurs dürfte in den kommenden Tagen sehr volatil bleiben. In welche Richtung er sich entwickeln wird, lässt sich kaum prognostizieren.
Evotec-Chatraum
Das große Knowhow und gute Marktgespür der Sharedeals-Community lässt sich übrigens auch im Evotec-Chat-Raum des SD-Chats nachlesen. Manch User hat die Geschehnisse des heutigen Tages antizipiert und folglich die richtigen Handelsempfehlungen für die Aktien von Evotec und Halozyme gegeben.
Wer sich genauestens über den Wirkstoffforscher und dessen Pipeline informieren will, sollte auch einen Blick in unseren neuen Evotec-Report werfen. Darin beleuchten wir ausführlich die Chancen und Risiken dieses volatilen SDAX-Titels.
ℹ️ Evotec in Kürze
- Evotec (WKN: 566480) mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
- In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
- Evotec ist Mitglied im deutschen Small-Cap-Index SDAX und aktuell ca. 1,53 Milliarden € wert.
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