Evotec-Aktie +4%: Die nächste gute Nachricht

Kurz vor dem ersten großen Auftritt des neuen Chefs überrascht Evotec am Dienstagmorgen mit der nächsten guten Nachricht. Der Wirkstoffforscher verkündet eine vertiefte Kooperation mit Pharma-Riese Brystol Myers Squibb und erhält 75 Millionen €. Schiebt das die Evotec-Aktie (WKN: 566480) jetzt an?

Partnerschaft trägt Früchte

Wenn es nach jahrelangen Erfolgen überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dass das Geschäftsmodell von Evotec funktioniert, so liefern die Hamburger am Dienstag erneut einen. Die bereits 2018 initiierte strategische Partnerschaft mit dem US-Konzern Brystol Myers Squibb trägt jedenfalls Früchte. So teilt das Unternehmen „einen starken Fortschritt“ mit.

Konkret geht es diesmal um den Bereich Protein Degratation. Die Unternehmen arbeiten zusammen, indem die leistungsstarke Multi-Omics-Screening- und Analysefähigkeiten von Evotec mit der branchenführenden Bibliothek von Cereblon E3 Ligase Modulatoren (CELMoDs) von Bristol Myers Squibb zusammengeführt werden.

Nach der Erweiterung der Partnerschaft 2022 wird das Ziel verfolgt, eine führende Pipeline neuartiger Molecular Glue Degraders aufzubauen. die auf hochwertige Targets im Bereich der Onkologie und darüber hinaus abzielen.

Zahlungen bei Erfolgen

Wenn es bei der wissenschaftlichen Forschung Fortschritte gibt, löst das Zahlungen an Evotec aus. Vereinbart sind Prämien für Leistungs- und programmabhängige Erfolge. In diesem Fall erhalten die Hamburger 75 Millionen €.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentiert:

Die Breite und Tiefe unserer Pipeline zielt darauf ab, mehrere first-in-class Produkte auf den Markt zu bringen, und wir sind gut positioniert, um unsere Pläne zu verwirklichen.

Solche Sätze lassen natürlich aufhorchen, wenn man sich den immensen Wertverlust von fast -75% der Evotec-Aktie seit Jahresbeginn vor Augen führt. Suggeriert dieser Kursabsturz doch, dass die Geschäfte des Unternehmens schlecht laufen.

In Wahrheit sieht es wohl anders aus. Erst vor wenigen Tagen hatten Evotec und Brystol Myers Squibb eine weitere Stärkung der gemeinsamen Pipeline an Neurologie-Programmen bekannt gegeben. Dafür erhalten die Hamburger 25 Millionen €.

Jetzt spricht der neue Boss

Investoren blicken derweil gespannt auf den morgigen Mittwoch. Der neue Evotec-Chef Dr. Christian Wojczewski, erst seit dem 1. Juli offiziell im Amt, präsentiert den Halbjahresbericht des Unternehmens.

Man darf sicherlich davon ausgehen, dass er auch ein paar grundsätzliche Worte über den jüngsten Niedergang des Aktienkurses und vor allem über die strategische Neuausrichtung verlieren wird, mit der er das Unternehmen in eine bessere Zukunft führen will. Die starken Bemühungen, verlorenes Vertrauen von Investoren zurückzugewinnen, sind jedenfalls schon unübersehbar.

Aktie vor Turnaround?

Nicht nur die meisten Analysten waren und bleiben positiv für die Evotec-Aktie, wenngleich es nach der zuletzt gekappten Jahresprognose Anpassungen bei den Kurszielen gab. Das durchschnittliche Kursziel liegt jedoch laut der Plattform Marketscreener immer noch bei 17,31 €. Das bedeutet eine gigantische Upside von +210%.

Ich bin weiterhin fest davon überzeugt, dass die Evotec-Aktie früher oder später den Turnaround schaffen wird. Wie wir in diesem Artikel bereits aufgezeigt haben, ist mehr als die Hälfte des derzeitigen Börsenwerts durch den Kassenbestand des Unternehmens abgedeckt, der zum Ende des ersten Quartals bei 510 Millionen € lag. Schon allein deshalb gehört der Titel in wesentlich höhere Kursregionen.

Wer sich genauer über die Evotec-Aktie informieren will, sollte übrigens den Sonderreport von Biotech-Koryphäe Jens Lion, Chefanalyst des exklusiven No Brainer Club, lesen. Auch im kostenfreien Live Chat von sharedeals.de wird eifrig diskutiert und es gibt Tipps von Profis.

Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Evotec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor und die Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.