Evotec-Aktie: Kriegen bald die Shortseller kalte Füße?

Shortseller sind maßgeblich für den kolossalen Absturz der Evotec-Aktie (WKN: 566480) in diesem Jahr mitverantwortlich und tummeln sich weiter bei diesem Titel. Doch könnten die Leerverkäufer bald kalte Füße kriegen?

Hartnäckig am Werk

Viele Evotec-Aktionäre werden derzeit wohl die Faust in der Tasche ballen, dass ausgerechnet bei ihrem Wert so viele Leerverkäufer am Werk sind. Anscheinend denken diese berüchtigten Gesellschaften auch gar nicht daran aufzugeben. Zwar sind die Positionen, die sie dem Bundesanzeiger melden müssen, immer schon ein paar Tage alt. Sie zeigen aber die Hartnäckigkeit der Shortseller.

Die aktuellsten Nettoleerverkaufspositionen datieren vom vergangenen Freitag, 27. September. Laut Bundesanzeiger hat Qube Research & Technologies eine Short-Quote von 1,56% gemeldet, also weiterhin eine stramme Position. Auch Marshall Wace LLP bleibt mit einer hohen Quote von 1,50% anscheinend am Ball. AHL Partners hat zum 24. September 0,58% mitgeteilt und Systematica Investments Limited 0,80% zum 23. September.

Selbst solche positiven Nachrichten wie die kürzlich von Evotec vermeldete Partnerschaft mit dem dänischen Pharma-Riesen Novo Nordisk können bislang die Shortseller nicht vertreiben oder zumindest dazu bringen, ihre hohen Positionen stark zu reduzieren. Leicht zurückgegangen sind die Quoten allerdings im Vergleich zu Anfang September.

Leicht besseres Chartbild

Das Chartbild der Evotec-Aktie hat sich leicht verbessert. Zumindest kurzfristig ist der Trend ansteigend, sodass jetzt die Eroberung der 50-Tage-Linie bei 6,57 € im Fokus steht. Der nächste Widerstand wartet dann bei 6,76 €. Erst wenn die Kursmarke von 8 € gefallen wäre und auch noch der große Widerstand bei 8,54 € geknackt würde, könnte man von einer nachhaltigen Trendwende ausgehen.

Eine große Unterstützung findet die Aktie nach wie vor bei 5,27 € als letzte Hürde vor dem 52-Wochen-Tief bei 5,06 €.

Knallt es bald?

Die große Frage lautet: Was könnte den Leerverkäufern den Garaus machen, sprich sie zum Eindecken zwingen und möglicherweise sogar einen Short Squeeze auslösen? Die Antwort: gute Nachrichten von Evotec selbst, am besten mit einem positiven mittelfristigen Prognose-Update, das von vielen Anlegern sehnlichst erwartet wird. Das würde nämlich endgültig belegen, dass die operativen Schwierigkeiten nur von kurzer Dauer waren.

Dass der Wirkstoffforscher grundsätzlich sehr gut aufgestellt ist und auf zahlreiche gewinnbringende Partnerschaften mit großen Pharma-Playern verweisen kann, daran kann aus meiner Sicht kein Zweifel bestehen. Das sehen im Übrigen auch die meisten Analysten so, nicht von ungefähr liegt deren durchschnittliches Kursziel bei 13,64 €, was ein Potenzial von +112% offenbart.

Sollte der Kurs nochmals unter 6 € rutschen, wären das für mich jedenfalls klare Kaufkurse.