Exxon Mobil: Was der Mega-Deal Anlegern signalisiert
Die Exxon Mobil-Aktie (WKN: 852549) rutscht nach Verkündung des Milliarden-Übernahmedeals um fast -4% ab. Dass es zunächst zu Kursverlusten kommt, hat gute Gründe. Die Mega-Fusion mit dem Konkurrenten sendet Anlegern letztlich jedoch ausgesprochen bullische Signale.
ℹ️ Exxon Mobil vorgestellt
Die Exxon Mobil Corporation ist am Umsatz gemessen der weltweit viertgrößte Mineralölkonzern. Er deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Öl- und Gasindustrie ab und verfügt darüber hinaus über ein Chemiesegment, das Kunststoffe, synthetischen Kautschuk und andere chemische Produkte herstellt. Der Konzern mit Hauptsitz in Houston im US-Bundesstaat Texas hat derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 436 Milliarden US$ und ist damit eines der 15 wertvollsten Unternehmen der Welt.
Aktie bricht nach 60-Milliarden-US$-Deal ein
Der Mega-Deal von Exxon, über den vergangene Woche das Wall Street Journal zuerst berichtet hatte, ist in trockenen Tüchern. Nachdem die Blockbuster-Übernahme des Konkurrenten Pioneer Natural Resources am Mittwoch offiziell verkündet wurde, sackte die Exxon-Aktie um -3,59% auf 106,49 US$ ab.
Anleger hatten einen guten Grund, die Fusion negativ zu bewerten. So wird die 59,5 Milliarden US$ schwere Übernahme, bei der Pioneer-Aktionäre je gehaltenem Anteilsschein ca. 2,32 Exxon-Papiere erhalten, für die Exxon-Shareholder einen Verwässerungseffekt von rund 14% bewirken.
Fusion aus einer Position der Stärke
Auf der anderen Seite hat Exxon mit diesem Statement-Deal seine Marktposition weiter gestärkt – insbesondere im sogenannten „Permischen Becken“ in Texas und New Mexico, wo zuvor die Konkurrenten Chevron und Occidental dominant waren.
Auch wenn für die Pioneer-Akquisition ausschließlich Aktien verwendet wurden, hat ihn Exxon nicht aus einer Notwendigkeit getätigt, sondern aus einer Position der Stärke mit derzeit fast 30 Milliarden US$ an liquiden Mitteln und Äquivalenten.
Exxon-Aktie: Korrekturphase vorüber?
Exxon-Aktionäre können auf die letzten drei Jahre sehr zufrieden zurückblicken, da sich der Kurs des US-Konzerns in dem Zeitraum mehr als verdreifacht hat. Nachdem im September ein neues Allzeithoch erklommen wurde, hatte eine leichte Korrektur eingesetzt.
Dass der Mineralöl-Titel am Mittwoch nach Bekanntgabe der Pioneer-Übernahme weiter abrutschte, überrascht nicht angesichts der Verwässerung für Altaktionäre. In Zukunft werden sich die Anteilseigner dank des zusätzlichen freien Cashflows des geschluckten Rivalen jedoch über höhere Renditen freuen können.
Signal für stark bleibende Ölnachfrage
Pioneer ist im strategisch wichtigen Permischen Becken schließlich ein absoluter Top-Player, der für 9% der regionalen Bruttoproduktion verantwortlich ist – deutlich mehr als es Exxon bislang war. Zudem verfügt die Neu-Akquisition über wesentlich kosteneffizientere Anlagen. Für Exxon dürfte der Deal, der die Ambitionen des Unternehmens im Upstream-Bereich unterstreicht, zu reichlich Kostensynergien und Skaleneffekten führen.
Die Mega-Übernahme zeigt außerdem, wie bullish Exxon und der Rest des Sektors hinsichtlich der langfristigen Ölnachfrage und den Preisniveaus sind. Ich rechne vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage und der Ölförderquoten der wichtigsten Ölstaaten in absehbarer Zeit ebenfalls nicht mit einem stark sinkenden Ölpreis.
Die Exxon-Aktie wird derzeit mit einem Vorwärts-KGV von 11,8 gehandelt, was gegenüber dem Branchenschnitt ein Aufschlag von knapp 15% bedeutet. Dennoch bietet der US-Titel nun reichlich Potenzial für weitere Kurssteigerungen und lockt Anleger zudem mit einer attraktiven Dividende, dessen Rendite derzeit bei knapp 4% liegt.
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