Facebook: Hoffentlich bleibt Zuckerberg hart!

Sascha
29.06.20

Schon am vergangenen Freitag ging die Aktie des weltgrößten Sozialen Netzwerks Facebook (WKN: A1JWVX) auf Tauchstation, verlor fast -10% an Wert. Grund hierfür war ein Aufruf zum Boykott von Werbung auf Facebook durch sogenannte Bürgerrechtsgruppen, dem erste Unternehmen nachkamen.

Konkret haben Gruppen wie die ADL (Anti-Defamation League), Color Of Change, Free Press, NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) oder Sleeping Giants die Aktion #StopHateForProfit ins Leben gerufen. Mit dieser fordern sie Unternehmen dazu auf keine Werbung mehr bei Facebook zu schalten, um den Konzern so dazu zu bewegen stärker gegen, ihrer Meinung nach diskriminierende, Beiträge sowie "Hatespeech" (Hassrede) vorzugehen, insbesondere im Rahmen der anstehenden US-Präsidentschaftswahl.

Unternehmen nutzen Kampagne nur als Vorwand...

Am Freitag gaben daraufhin Unternehmen wie Levi Strauss, The North Face sowie insbesondere Unilever bekannt dem Aufruf zu folgen. Insbesondere Unilever kündigte an nicht nur – wie im Aufruf gefordert – im Monat Juli keine Werbung mehr in sämtlichen Sozialen Netzwerken (also beispielsweise auch Twitter) schalten zu wollen, sondern sogar bis Jahresende. Über das Wochenende folgten nun weitere Großkonzerne wie The Coca Cola Company, PepsiCo sowie Starbucks mit ähnlichen Ankündigungen.

Aus meiner Sicht nehmen diese Unternehmen die angesprochene Kampagne jedoch nur als Vorwand, um einerseits ihre Marketingbudgets zu kürzen und dabei trotzdem gleichzeitig als gute Unternehmen dazustehen. Denn es ist kaum anzunehmen, dass diesen – von der laufenden Covid-19-Pandemie hart getroffenen – Konsumgüterherstellern erst jetzt aufgefallen ist, in welchem Umfeld sie teilweise ihre Werbung schalten.

Großkonzerne könnten Demokratie untergraben, so geht das nicht!

Generell ist schon der Aufruf zu einer solchen Kampagne zu kritisieren. Zumal es sich bei den angeblichen Bürgerrechtsgruppen um stark linksgerichtete, ja beinahe schon sozialistische Gruppen handelt, die ein Problem mit dem demokratisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump haben. Für die Wahl eines US-Präsidenten sind aber weder solche Gruppen noch die Großkonzerne zuständig, sondern die Bevölkerung. Diese hat nun einmal, ob es linken Gruppierungen gefällt oder nicht, Trump ins Amt gewählt und nur diese kann ihn auch wieder auf dem Amt entfernen.

Dabei erfüllen Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram inzwischen eine sehr wichtige Funktion, denn sie tragen – gerade bei den jüngeren Wählerinnen und Wählern – stark zu deren politischer Meinungsbildung bei. Insofern war und ist die sehr liberale Position von Mark Zuckerberg und Facebook im Hinblick auf Aussagen von Politikern sowie Wahlwerbung meines Erachtens absolut korrekt.

Zumal Facebook, dank massiver Investitionen in entsprechende Technologien, ohnehin bereits 90 Prozent aller extremistischen und rassistischen Nachrichten automatisch entfernt und bei den letzten verbliebenen umgehend auf Meldungen durch Benutzer reagiert. Daher hoffe ich sehr, dass Mark Zuckerberg sich nicht zu sehr durch einen fallenden Aktienkurs unter Druck setzen lässt. Zumal ein fallender Aktienkurs hier eine sehr gute Einstiegs- oder Nachkaufchance bietet, wie ja schon der Kursrutsch im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals gezeigt hat!

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