Fedex-Aktie -17%: Was das für Anleger bedeutet
Infolge einer massiven Gewinnwarnung nach US-Börsenschluss ist die Fedex-Aktie (WKN: 912029) am Donnerstag nachbörslich in den Keller gerauscht. -16,58% und 170,90 US$ standen am Ende auf der Kurstafel. Das Papier ist vor allem deshalb spannend, weil es als besonders verlässlicher Konjunkturindikator gilt. Steht jetzt also Schlimmes zu befürchten?
Fedex ist ein weltweit operierendes Kurier- und Logistikunternehmen mit Sitz in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee. Die Luftfracht-Division belegt in der Liste der größten Frachtfluggesellschaften der Welt Platz eins. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Troisdorf.
Seit Jahresbeginn abwärts
Das Fedex-Papier war bis gestern keines, das seinen Anteilseignern im bisherigen Jahresverlauf allzu große Freude bereitet hätte. Seit Jahresbeginn stand ein Wertverlust von -21% zu Buche. Heute Morgen sieht die Sache allerdings noch einmal ganz anders aus. Heute Morgen dürften Anleger große Sorgenfalten auf der Stirn haben.
Böse Überraschung am Abend
Die böse Überraschung kam am späten Donnerstagabend: Der Logistikriese hat im letzten Geschäftsquartal nicht nur schlechter als erwartet abgeschnitten, sondern auch noch seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr einkassiert, die er erst Ende Juni vorgelegt hatte.
Zwar stieg der Umsatz von Juni bis August leicht von 22 auf 23,2 Milliarden US$. Doch der Betriebsgewinn brach um -15% von 1,4 auf 1,119 Milliarden US$ ein. Oder, je Aktie betrachtet, von 4,37 auf 3,44 US$. Das ist natürlich ein heftiger Schlag ins Kontor.
Fedex-CEO Raj Subramaniam kommentiert ernüchtert:
Das weltweite Volumen ging zurück, da sich die makroökonomischen Trends später im Quartal deutlich verschlechterten, sowohl international als auch in den USA. Wir gehen diesen Gegenwind schnell an, aber angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich die Bedingungen änderten, liegen die Ergebnisse des ersten Quartals unter unseren Erwartungen.
Enttäuschender Ausblick
Noch alarmierender für Anleger ist das, was der Logistikkonzern für die nahe Zukunft prognostiziert: „eine weitere Verschlechterung der Geschäftsbedingungen“. In Zahlen ausgedrückt: Im laufenden Quartal erwartet Fedex einen Umsatz von 23,5 bis 24 Milliarden US$ sowie einen Gewinn je verwässerter Aktie von 2,65 US$.
Konzern tritt auf die Kostenbremse
Das Unternehmen will jetzt seine Bemühungen zur Kostensenkung „aggressiv beschleunigen“. Es führt eine ganze Reihe von Maßnahmen auf: Reduzierung der Flugfrequenzen und vorübergehendes Parken von Flugzeugen, Reduzierungen der Arbeitsstunden und anderer Streckenkosten, Schließung von über 90 Bürostandorten und 5 Büroeinrichtungen, wobei eine zusätzliche Immobilienrationalisierungsplanung im Gange ist.
Die Analysten reagieren auf die neuen Zahlen sofort. Die US-Bank JPMorgan stuft die Fedex-Aktie von „Übergewichten“ auf „Neutral“ ab und reduziert das Kursziel von 258 auf 214 US$.
Alarmsignal für die Konjunktur
Für mich sind die neuen Zahlen von Fedex vor allem mit Blick auf die Konjunktur interessant. Brummen beim Logistikriesen die Geschäfte, brummt auch die Konjunktur. Und genau das ist eben nicht der Fall. Im Gegenteil, Fedex erwartet eine schlechtere Geschäftsentwicklung.
Die Aktie ist bei einem Börsenwert des Unternehmens von 53 Milliarden US$ und einem KGV von 14 aktuell nicht teuer. Außerdem hält Fedex am Aktienrückkaufprogramm fest und will im laufenden Quartal eigene Papiere im Wert von 1 Milliarde US$ erwerben. Das ist natürlich aus Anlegersicht positiv zu werten.
Viel falsch machen kann man mit diesem Papier wohl nicht. Mir persönlich ist es schlicht zu langweilig und verspricht aus meiner Sicht mittelfristig allenfalls eine bescheidene Rendite.
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